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Wolf, Georg Jacob: Die Frühjahrausstellung der Münchner Secession
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0381
» DIE FRÜHJAHRAUSSTELLUNG DER MÜNCHNER SECESSION
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(« höhung der graphischen Abteilung angestrebt; scheint es prinzipiell zu verschmähen, Schat- (i
£) die Plastik, das Aschenbrödel moderner Kunst- ten zu zeichnen, daher haben seine mit mi-
►S ausstellungen, kommt dabei freilich ganz nutiöser Akribie gearbeiteten Blätter ein v\
M schlecht weg und muß die Zeche bezahlen: mosaik- oder gobelinartiges Aussehen, das M
(i bis auf ein paar dekorative Stücke, die tote einen ganz ungewöhnlichen und doch nicht (l
P Ecken beleben müssen, ist sie bei dieser forciert originellen Eindruck macht. Auch
^ Frühjahrausstellung völlig ausgeschaltet, die farbigen Zeichnungen des Parisers Andre (i
(< Desto mehr Nachdruck liegt, wie gesagt, auf Lambert sind außergewöhnliche Erschei- U
« der Abteilung der zeichnenden Künste, der nungen, vielleicht weniger technisch als /)
V) diesmal in einem stattlichen Segment aus motivlich und darstellerisch. Seine Vorwürfe V)
dem Werk des Londoners Frank Brangwyn liefert ihm die Bibel und die Antike: die ^
(i eine besonders interessante „Attraktion" ge- Titel „Eutropius", „Judith", „Esther", „Helio- (i
tj sichert wurde. Aber auch andere, zum Teil gabal" geben eine Vorstellung von seinem t)
noch nicht sehr bekannte Graphiker kommen Interessenkreis (Abb. S. 356). Ein Hauch von fi
(4 zu Wort. Da ist vor allem der in München Hyperkultur liegt über diesen Blättern, eine U
(V lebende Jung-Oesterreicher Ferdinand Stä- schwüle, blasse Stimmung zittert darüber, |y
►) ger, den wir bisher nur als gelegentlichen Dekadence mit ihren verruchtesten Reizen. r\
U Illustrator kannten; hier lernen wir Feder- Eine Madonna, die Lambert gezeichnet, sieht M
d Zeichnungen von ihm kennen, die von ganz mit den beiden Heiligen zu ihren Füßen äußer- (i
Ö eigenartigem Reiz sind und uns einen in lieh wie ein moderner Giorgione aus, aber da ist y)
Motiven wie in der Technik fern von der nichts von der durchaus keuschen Andacht, mit
^ FRITZ OSSVC'ALD AUS DEM ENGLISCHEN GARTEN IN MÜNCHEN g
Frühjahrausstellung der Münchner Secession
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(« höhung der graphischen Abteilung angestrebt; scheint es prinzipiell zu verschmähen, Schat- (i
£) die Plastik, das Aschenbrödel moderner Kunst- ten zu zeichnen, daher haben seine mit mi-
►S ausstellungen, kommt dabei freilich ganz nutiöser Akribie gearbeiteten Blätter ein v\
M schlecht weg und muß die Zeche bezahlen: mosaik- oder gobelinartiges Aussehen, das M
(i bis auf ein paar dekorative Stücke, die tote einen ganz ungewöhnlichen und doch nicht (l
P Ecken beleben müssen, ist sie bei dieser forciert originellen Eindruck macht. Auch
^ Frühjahrausstellung völlig ausgeschaltet, die farbigen Zeichnungen des Parisers Andre (i
(< Desto mehr Nachdruck liegt, wie gesagt, auf Lambert sind außergewöhnliche Erschei- U
« der Abteilung der zeichnenden Künste, der nungen, vielleicht weniger technisch als /)
V) diesmal in einem stattlichen Segment aus motivlich und darstellerisch. Seine Vorwürfe V)
dem Werk des Londoners Frank Brangwyn liefert ihm die Bibel und die Antike: die ^
(i eine besonders interessante „Attraktion" ge- Titel „Eutropius", „Judith", „Esther", „Helio- (i
tj sichert wurde. Aber auch andere, zum Teil gabal" geben eine Vorstellung von seinem t)
noch nicht sehr bekannte Graphiker kommen Interessenkreis (Abb. S. 356). Ein Hauch von fi
(4 zu Wort. Da ist vor allem der in München Hyperkultur liegt über diesen Blättern, eine U
(V lebende Jung-Oesterreicher Ferdinand Stä- schwüle, blasse Stimmung zittert darüber, |y
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U Illustrator kannten; hier lernen wir Feder- Eine Madonna, die Lambert gezeichnet, sieht M
d Zeichnungen von ihm kennen, die von ganz mit den beiden Heiligen zu ihren Füßen äußer- (i
Ö eigenartigem Reiz sind und uns einen in lieh wie ein moderner Giorgione aus, aber da ist y)
Motiven wie in der Technik fern von der nichts von der durchaus keuschen Andacht, mit
^ FRITZ OSSVC'ALD AUS DEM ENGLISCHEN GARTEN IN MÜNCHEN g
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