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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 25.1909-1910

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Katsch, Hermann: Meine Erinnerungen an Karl Stauffer-Bern, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0083

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MEINE ERINNERUNGEN AN STAUFFER-BERN

NIK. SCHATTENSTEIN FRAU R. AUERNHEIMER

Glaspalast München 1909

berufung nach München zu einer Uebung, und gemeinsamem Hausen zu erklären. Zufällig
ich blieb ein Weilchen länger dort, als nötig kam Stauffer auch, es war ein Donnerstag,
war, wohl weil ich mein großes Bild, mein Wir begrüßten uns wie immer, natürlich muß
Unglück, dort nicht stets vor Augen zu haben in meinem Blick eine verwunderte Frage ge-
brauchte, und mich deshalb viel wohler fühlte, legen haben. Er sagte nichts, und ich fragte
Als ich wiederkam, war das Nest leer. Stauffer nicht. Er blieb nur einige Augenblicke da,
ausgezogen, ohne mir ein Wort zu schreiben, bezahlte seinen Kaffee, indem er dem Kellner
Auch der Portier wußte nicht, was mit ihm einen Tausendmarkschein zum Wechseln gab.
los war. Am Abend erzählte mir Höniger in Mit einem affektiert schnarrenden „Morgen"
dem Cafe, wo wir uns immer trafen, daß der verließ er das Lokal. Am nächsten Tage er-
„kleine Stauffer" kolossale Karriere gemacht hielt ich einen Brief von ihm, in welchem er
habe. Sein Porträt des unter uns wohnenden mir die Wahrheit blies auf seine Art. Ich
Max Klein habe Reinhold Begas so gefallen, sei total auf dem Holzwege, so würde nie etwas
daß er ihn überall empfohlen und eingeführt aus mir, er habe es mir nur nicht sagen wollen,
habe, so daß Stauffer sich vor Porträtaufträgen so lange er von mir abhängig gewesen war
nicht retten könne. Er erzählte mir von etc. etc. Ich erwiderte ihm sehr ruhig, daß
Stauffers Begabung als Neuigkeit. Mir! Das ich von seiner Freundschaft eigentlich hätte
war aber alles nicht hinreichend, um mir sein erwarten dürfen, daß er mir diese Eröffnung
lautloses Verschwinden nach fast einjährigem, Aug in Auge und vor Jahr und Tag gemacht

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