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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 25.1909-1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0132

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GEDANKEN ÜBER KUNST

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^ ANSELM FEUERBACH DER GARTEN DES ARIOST t)

^ Schackgalerie, Manchen ^

werde, schwindet mehr und mehr, und es wäre tö- endliches Ziel, mag es nun nahe oder fern sein, das ^)

(l rieht, die Regierenden dafürverantwortlich zu machen. gilt ganz gleich; es handelt sich zunächst nicht M

\ Denn wenn selbst Perikles und Lorenzo von Medici darum, es zu erreichen, sondern sich ihm zu nähern, /)

(4 vereint an die Spitze dieses Reiches träten, ihr Stre- ja es genügt schon, den ernstlichen Willen zu haben, ^

ben würde an dem heute in Deutschland lebenden sich demselben zuzuwenden.<

y$ Geschlechte scheitern, das nur noch Sinn für das H. von Maries in einem Brief an Konrad Fiedler ^

/) Leerste hat. . . Und wenn es mir gelungen ist, den

N Bann der Verkennung, unter dem Deutschland schon * r\

(i so viele seiner besten Söhne verkümmern ließ, auch Alles was wahr ist, ist gut; bei tieferer Be- M

A nur von einem derselben hinwegzuheben, so werde trachtung auch schön. Feaerbach /)

u ich mir in meiner letzten Stunde sagen können, daß m jjt

ich nicht vergebens gelebt habe. J

Vj Graf Schack in dem Werke aber seine Galerie Es ist wohl gut, von Zeit ZU Zeit direkt von der

() (Verlag Dr. E. Albert, München) Natur etwas auf das Bild zu bringen; man muß es (i

* aber nachher aus dem Kopf nach Gutdünken ver- M

(i derben und seiner Idee anbequemen. Böckiin N1

\\ >Es ist etwas in mir, was mich immer und immer

(i wieder über jeden traurigen Zustand erhebt, und * M

V) dieses Etwas ist nichts anderes, als meine unmittel- Nebenbei und unter uns gesagt, halte ich Deutsch- O

M bare Beziehung zum Reiche der Erscheinung, wenn iand ßr stark genug, sieben Raffaele umzubringen.

r) auch nicht im Verstehen, so doch ein fortwährendes Feuerbach (i

($ Fühlen und Ahnen des Göttlichen, oder wie man's y\

(i nennen will, in der Schöpfung. Darum kann ich Jemand, der sich statt des ganzen Eindrucks ein- U

V\ auch, und wenn die ganze Welt den Kopf dazu zelne Teile anschaut, halte ich für einen Knoten. l>)

(a schüttelt, still und geduldig meinen Weggehen, und Man setzt sich doch nicht hin und malt Hände und \t

es däucht mir wohl der Mühe wert zu sein, daß auch Füße für irgend jemand. Böckiin

M einmal einer sein ganzes volles Dasein diesem Nach- * N

/) gehen hingebe. Die Gunst oder Ungunst der Zeiten Piloty sagte mir einmal bei einem Gespräch über s)

j$ kommt dann gar nicht mehr in Betracht; die end- Kunst: „Wenn einer kein E . . . ist, lehre ich ihn W

(i liehe Errungenschaft wird von nicht abzusehender in einem Jahre das Malen". Da haben wir's! Malen U

K Wirkung sein, nicht von geräuschvoller, sondernposi- kann er wohl lernen und lehren, aber die Phantasie i\

Cj tiver, folgenreicher. Mit einem Wort: ich sehe ein geht dabei zum Teufel! Schwind

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