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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 25.1909-1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0235

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heit — das setzt strengste künstlerische Selbst- schmetternde Kunst seiner Genossen Erler, Putz

zucht des Malers und reife Kritik des Betrachters und Püttner nicht auf. Erst in einer solchen

voraus, zwei Dinge, die in unserer Zeit mit ihrer >Mostra individuale« kann auch Voigt seine ganze

noch sehr jungen künstlerischen Kultur überaus künstlerische Persönlichkeit entfalten. Wir sahen

VON AUSSTELLUNGEN »

f)

rar sind. Die unter diesen Auspizien zustande ge- also da eine stattliche Reihe von Bildern, stark in \J

kommene Ausstellung im Kunstverein ist — gerade- der eigenwilligen Art, wie sie dem Lichtproblem zu (/
heraus gesagt — unerquicklich. Man empfindet es Leibe rücken, wie sie, ohne tiefe Töne heranzuholen,

fast peinlich, daß einige Künstler von Qualität und die heterogensten Farbklänge auf einen gemeinsamen (l

Namen wie Trübner, Giese, Schlittgen, Feldbauer, Nenner bringen, zum starken, hellen Akkord ver- V\

Püttner sich unter die Mitglieder des Verbandes einigen. Motivlich ist Voigt kein Spezialist. Ihm (i

mischten, für die Mittelmäßigkeit, wo nicht gar Ta- liegt einfach alles: Stilleben so gut wie Figurenbild ji)

lentlosigkeit das allein bezeichnende Prädikat ist. (bei dem er bäuerliche Motive immer noch sehr ^

I

leo putz „der weissbär", wanddekoration für das

fest des neuen vereins, münchen 1909 *s

Obendrein sind alle Gemälde in drangvoll fürchter- gerne hat), Porträt und Landschaft. Alles in allem:
licher Enge gehängt, ein Bild schlägt das andere es war zu begrüßen, daß wir neben den andern aus-
tot. Und unter den vielen jungen Leuten, unter all stellungsfrohen >Scholle<-Künstlern auch F.W. Voigt
den Trägern fremder, neuer Namen keiner, der in einer ergiebigen Kollektion kennen und schätzen
richtig wild und furios wäre, der uns zu Haß und lernen durften. g.j. w.
Zorn oder flammender Begeisterung hinrisse. Nimmt

man die paar guten, meist schon bekannten Bilder MÜNCHEN. In der ^Modernen Galerie^ debütiert
jener Künstler aus, die auch in jeder jurygesegneten ein Zeichner: Max Mayrshofer, ein Münchner

Ausstellung ihre Werke zeigen könnten, so ist alles nach Geburt und künstlerischem Bildungsgang und

langweilig, unsäglich langweilig. — Vor dieser Aus- heute schon in einem Alter, da andere Künstler sich

Stellung zeigte der Maler F. W. Voigt, der Vor- längst ihre Sporen geholt haben. Mayrshofer hielt

stand der »Schöllet, im Kunstverein eine Separat- bisher in weiser Beherrschung zurück: um so ver-

ausstellung seiner Werke, und das war gut, denn blüffender ist der Erfolg dieses Debüts; ein Fertiger,

mit seinen paar Bildern, die er uns jedes Jahr im Reifer, durch und durch Eigener steht er vor uns.

Saal der »Schöllet zeigt, kommt er gegen die lautere, So verblüffend ist seine reife Originalität, daß sich

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