Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 25.1909-1910
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https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0344
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Lázár, Béla: Die moderne ungarische Malerei
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v T^V6' Wege standen den jungen ungarischen teten Waldinneren. Wenn Paul Merse von
(V Künstlern offen, als sie in den achtziger Szinyei nicht von seinem Zeitalter mißver-
bis neunziger Jahren die künstlerische Lauf- standen worden wäre, und sich nicht in trot-
M bahn betraten. Sie hätten sich nach der Seite zender Einsamkeit begraben hätte, so hätten
(i Michael Munkäcsys wenden können, wenn — sie den strahlenden Tönen des „Maifestes"
{!) vielleicht nicht die bunte Farbenpracht der (1873) (Abb. S. 333), dieser in Sonnenlicht ge-
^ Christusbilder — jedoch die düstere Stimmung tauchten Naturimpression nachfolgen können.
(4 des „Letzter Tag eines Verurteilten", der Sie mußten aber neue Wege suchen. Der
„Scharpiezupferinnen", oder des „Eingefan- größte Teil von ihnen begann seine Studien
V) gener Strolch", mit ihrem sammetweichen in München, setzte sie in Paris fort und
M Tone, mit der meisterlichen Ausdruckskraft schwur zur Fahne Bastien-Lepages. Strenger
(1 sie hätte anziehen können. Aber die Welt- Naturkultus charakterisiert ihre Bestrebungen
JP anschauung der jungen Ungarn hatte sich und aus dem objektiven Studium entfaltete
M damals schon verwandelt. In ihren Seelen sich nur langsam ein subjektives Anschauen
U lebten heitere Farbenharmonien, rings um sie der Natur.
A herum erschallte der Schlachtruf der Hell- Als erster hat sich Baron Ladislaus Med-
►\ maierei. Wenn Ladislaus von Paal noch gelebt nyanszky aus den relativen Lichtkontrasten
M hätte, so hätten sie bei ihm eine Zuflucht ge- der Barbizoner, aus dem nebligen Schatten des
U funden, bei seinen von Sonnenstrahlen erleuch- Herbstmorgens in das opalisierende Leuchten
DANIEL MIHALIK DER PLATTENSEE
DIE MODERNE UNGARISCHE MALEREI
Von Professor Dr. Bela LäzÄr
Die Kunst für Alle XXV. 14. 15. April 1910
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(V Künstlern offen, als sie in den achtziger Szinyei nicht von seinem Zeitalter mißver-
bis neunziger Jahren die künstlerische Lauf- standen worden wäre, und sich nicht in trot-
M bahn betraten. Sie hätten sich nach der Seite zender Einsamkeit begraben hätte, so hätten
(i Michael Munkäcsys wenden können, wenn — sie den strahlenden Tönen des „Maifestes"
{!) vielleicht nicht die bunte Farbenpracht der (1873) (Abb. S. 333), dieser in Sonnenlicht ge-
^ Christusbilder — jedoch die düstere Stimmung tauchten Naturimpression nachfolgen können.
(4 des „Letzter Tag eines Verurteilten", der Sie mußten aber neue Wege suchen. Der
„Scharpiezupferinnen", oder des „Eingefan- größte Teil von ihnen begann seine Studien
V) gener Strolch", mit ihrem sammetweichen in München, setzte sie in Paris fort und
M Tone, mit der meisterlichen Ausdruckskraft schwur zur Fahne Bastien-Lepages. Strenger
(1 sie hätte anziehen können. Aber die Welt- Naturkultus charakterisiert ihre Bestrebungen
JP anschauung der jungen Ungarn hatte sich und aus dem objektiven Studium entfaltete
M damals schon verwandelt. In ihren Seelen sich nur langsam ein subjektives Anschauen
U lebten heitere Farbenharmonien, rings um sie der Natur.
A herum erschallte der Schlachtruf der Hell- Als erster hat sich Baron Ladislaus Med-
►\ maierei. Wenn Ladislaus von Paal noch gelebt nyanszky aus den relativen Lichtkontrasten
M hätte, so hätten sie bei ihm eine Zuflucht ge- der Barbizoner, aus dem nebligen Schatten des
U funden, bei seinen von Sonnenstrahlen erleuch- Herbstmorgens in das opalisierende Leuchten
DANIEL MIHALIK DER PLATTENSEE
DIE MODERNE UNGARISCHE MALEREI
Von Professor Dr. Bela LäzÄr
Die Kunst für Alle XXV. 14. 15. April 1910
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