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F. BRANGWYN ABBRUCH EINES ALTEN KRIEGSSCHIFFES
Mit Genehmigung der Galerie Ernst Arnold, Dresden
FRANK BRANGWYN*)
Von Fortunat v. Schubert-Soldern
Wohl in keinem Lande Europas nimmt die wie Frederick Goulding gehören mehr in die
Malerradierung eine so hervorragende Reihe der Künstler als der Kunstdrucker.
Stellung unter den Schwesterkünsten ein wie Durch dieses Zusammenarbeiten wird es erst
in England, nirgend sind die künstlerischen möglich, die Wirkungen des Materials bis zum
Kräfte derartig einheitlich auf die Erreichung äußersten zu steigern und alles aus der
des einen Zieles, der künstlerischen Entwick- Platte herauszuholen, was sie herzugeben im-
lung der Radierung konzentriert und nirgend stände ist. Man kann daher sagen, daß es
sind die Bedingungen zur Blüte dieses Kunst- in der Hauptsache England war, das den Stil
zweiges so günstige wie hier. Die Kunst des der modernen Malerradierung bestimmt hat,
Druckens steht in England auf einer Höhe, und in der Geschichte des 19. Jahrhunderts
wie sie weder in Frankreich noch in Deutsch- wird es demgemäß auf diesem Gebiete stets
land nur annähernd erreicht wird, Künstler als Vorkämpfer gelten müssen. Während die
und Drucker arbeiten sich in die Hände und Radierung in Deutschland mit einer noch viel-
ergänzen einander und Meister des Drucks fach an den Linienstich anklingenden Technik
_ einsetzt, schließt sich die englische Maler-
*> Ein Ten des Brangwvn'scnen Radierungsiverkes wird z. Zt. radierung eng an den Stil Rembrandts an und
Änuh«.ÄK*p"Ung MÜnChn£r SeCeSSi0" U' U"Sere" bildet viel früher als Deutschland den spezifisch
Die Kunst für Alle XXV. 15. 1. Mai 1910 337 4-3
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F. BRANGWYN ABBRUCH EINES ALTEN KRIEGSSCHIFFES
Mit Genehmigung der Galerie Ernst Arnold, Dresden
FRANK BRANGWYN*)
Von Fortunat v. Schubert-Soldern
Wohl in keinem Lande Europas nimmt die wie Frederick Goulding gehören mehr in die
Malerradierung eine so hervorragende Reihe der Künstler als der Kunstdrucker.
Stellung unter den Schwesterkünsten ein wie Durch dieses Zusammenarbeiten wird es erst
in England, nirgend sind die künstlerischen möglich, die Wirkungen des Materials bis zum
Kräfte derartig einheitlich auf die Erreichung äußersten zu steigern und alles aus der
des einen Zieles, der künstlerischen Entwick- Platte herauszuholen, was sie herzugeben im-
lung der Radierung konzentriert und nirgend stände ist. Man kann daher sagen, daß es
sind die Bedingungen zur Blüte dieses Kunst- in der Hauptsache England war, das den Stil
zweiges so günstige wie hier. Die Kunst des der modernen Malerradierung bestimmt hat,
Druckens steht in England auf einer Höhe, und in der Geschichte des 19. Jahrhunderts
wie sie weder in Frankreich noch in Deutsch- wird es demgemäß auf diesem Gebiete stets
land nur annähernd erreicht wird, Künstler als Vorkämpfer gelten müssen. Während die
und Drucker arbeiten sich in die Hände und Radierung in Deutschland mit einer noch viel-
ergänzen einander und Meister des Drucks fach an den Linienstich anklingenden Technik
_ einsetzt, schließt sich die englische Maler-
*> Ein Ten des Brangwvn'scnen Radierungsiverkes wird z. Zt. radierung eng an den Stil Rembrandts an und
Änuh«.ÄK*p"Ung MÜnChn£r SeCeSSi0" U' U"Sere" bildet viel früher als Deutschland den spezifisch
Die Kunst für Alle XXV. 15. 1. Mai 1910 337 4-3