VON AUSSTELLUNGEN
Ohly hervorgehoben. — Der Kunstsalon Schneider
macht den Versuch, den Engländer William Strang
als Maler in Deutschland einzuführen. In weit
höherem Grade noch als der Radierer erweist sich
der Maler Strang als Eklektiker: Giorgione, Millet,
Daumier, Constable scheinen sich in seiner Kunst
ein Stelldichein zu geben. c. g.
J/'ÖLN. Im Kunstverein gab es Kollektionen von Max
**• stern-Düsseldorf, J. G. Dreydorff-Knocke
(Belgien) und A. dupont-Paris. Stern zeigte die in
diesen Blättern bei Gelegenheit ihrer Düsseldorfer
Vorführung bereits ausführlich besprochene schöne
Kollektion. Von Dreydorff, dem als feinsinnigen
Maler zarter Interieurs bekannten, sah man hier die
Arbeiten des letzten Jahres und entdeckte einen sub-
tilen und tonsicheren Interpreten von Flach- und
Küstenlandschaften; auch von Schneestimmungen,
bei denen eine gewisse Aehnlichkeit in Vortrag und
Naturausschnitt nicht allzusehr an Ciarenbach erin-
nern sollte. Wohl der interessanteste, wenn auch
vielleicht wenigst fertige dieser drei Maler ist der
Pariser Dupont; er stammt aus der Nachfolge Ce-
zannes, ballt seine Figuren zu edlen Kompositionen
und schwelgt in heißen, jauchzenden Farbenphanta-
sien. — Bei Schulte sah man auch einen französi-
schen Künstler, der zum Glück sehr schnell wieder
verschwand; es war M. Boutet De Monvel, von dem
man an eben dieser Stelle vor nicht langer Zeit
eine Kollektion hübscher Gemälde gesehen hatte, und
der nun diesmal mit einer umfangreichen Kollektion
von aquarellierten Federzeichnungen und dergl.
schwer enttäuschte; der Strich ist manchmal sehr
graziös, meist aber schwächlich und von süßlich ang-
lisierender Weichlichkeit. — Neuerdings hat Schulte
eine größere Kollektion von Otto Heichert-Kö-
nigsberg. Die besten Stücke sind die aus den
hermann groeber fräulein dr. p.
Sommerausstellung der Mänchner Secession
eugen spiro >s mutter und sohn
Sommerausstellung der Mänchner Secession
großen Ausstellungen bekannte >Holzsamm-
lerin« und >Der Ziegenhirt«, besonders das le-
bendige, lebenbejahende >Selbstporträt«. Bei
dem großen »Familienbildt ist die Freiluftbe-
handlung sehr glücklich. Das Stilleben i Lunge
und Leber« wirkt zu brutal, um durch seine
Koloristik interessieren zu können. — Genannt
sei auch das große Gemälde >Christus am See
predigend« von F. v. Uhde. Höchst vornehm
und im edelsten Sinne klassisch erscheint das
aus der Berliner graff-Ausstellung übernom-
mene Bildnis des Prinzen Heinrich von Preußen.
— Erwähnt sei endlich auch die im Kupferstich-
kabinett des Wallraf-Richartz-Museums vorge-
führte Kollektion Mayrshofer, diese pracht-
vollen Zeichnungen, die hier bereits die ver-
diente Würdigung gefunden haben, als sie seiner-
zeit bei Thannhauser in München und Gurlitt in
Berlin gezeigt wurden. a. f.
AÄÜNCHEN. Georg Sauters fein organi-
sierte Kunst ist an dieser Stelle schon des
öfteren analysiert worden, und den Münchner
Kunstfreunden ist dieser englisch-bayerische
Maler schon des öfteren auf den Ausstellungen
der Sezession begegnet; gegenwärtig nun kann
man in der Galerie Heinemann 26 Werke des
Künstlers sehen : es sind zumeist Figurenbilder
und Porträts schöner Frauen. Diese Bilder ha-
ben zeichnerische und koloristische Vorzüge.
Eine gewisse Weichheit und Zartheit des
Die Kunst fttr Alle XXV. 473 60
Ohly hervorgehoben. — Der Kunstsalon Schneider
macht den Versuch, den Engländer William Strang
als Maler in Deutschland einzuführen. In weit
höherem Grade noch als der Radierer erweist sich
der Maler Strang als Eklektiker: Giorgione, Millet,
Daumier, Constable scheinen sich in seiner Kunst
ein Stelldichein zu geben. c. g.
J/'ÖLN. Im Kunstverein gab es Kollektionen von Max
**• stern-Düsseldorf, J. G. Dreydorff-Knocke
(Belgien) und A. dupont-Paris. Stern zeigte die in
diesen Blättern bei Gelegenheit ihrer Düsseldorfer
Vorführung bereits ausführlich besprochene schöne
Kollektion. Von Dreydorff, dem als feinsinnigen
Maler zarter Interieurs bekannten, sah man hier die
Arbeiten des letzten Jahres und entdeckte einen sub-
tilen und tonsicheren Interpreten von Flach- und
Küstenlandschaften; auch von Schneestimmungen,
bei denen eine gewisse Aehnlichkeit in Vortrag und
Naturausschnitt nicht allzusehr an Ciarenbach erin-
nern sollte. Wohl der interessanteste, wenn auch
vielleicht wenigst fertige dieser drei Maler ist der
Pariser Dupont; er stammt aus der Nachfolge Ce-
zannes, ballt seine Figuren zu edlen Kompositionen
und schwelgt in heißen, jauchzenden Farbenphanta-
sien. — Bei Schulte sah man auch einen französi-
schen Künstler, der zum Glück sehr schnell wieder
verschwand; es war M. Boutet De Monvel, von dem
man an eben dieser Stelle vor nicht langer Zeit
eine Kollektion hübscher Gemälde gesehen hatte, und
der nun diesmal mit einer umfangreichen Kollektion
von aquarellierten Federzeichnungen und dergl.
schwer enttäuschte; der Strich ist manchmal sehr
graziös, meist aber schwächlich und von süßlich ang-
lisierender Weichlichkeit. — Neuerdings hat Schulte
eine größere Kollektion von Otto Heichert-Kö-
nigsberg. Die besten Stücke sind die aus den
hermann groeber fräulein dr. p.
Sommerausstellung der Mänchner Secession
eugen spiro >s mutter und sohn
Sommerausstellung der Mänchner Secession
großen Ausstellungen bekannte >Holzsamm-
lerin« und >Der Ziegenhirt«, besonders das le-
bendige, lebenbejahende >Selbstporträt«. Bei
dem großen »Familienbildt ist die Freiluftbe-
handlung sehr glücklich. Das Stilleben i Lunge
und Leber« wirkt zu brutal, um durch seine
Koloristik interessieren zu können. — Genannt
sei auch das große Gemälde >Christus am See
predigend« von F. v. Uhde. Höchst vornehm
und im edelsten Sinne klassisch erscheint das
aus der Berliner graff-Ausstellung übernom-
mene Bildnis des Prinzen Heinrich von Preußen.
— Erwähnt sei endlich auch die im Kupferstich-
kabinett des Wallraf-Richartz-Museums vorge-
führte Kollektion Mayrshofer, diese pracht-
vollen Zeichnungen, die hier bereits die ver-
diente Würdigung gefunden haben, als sie seiner-
zeit bei Thannhauser in München und Gurlitt in
Berlin gezeigt wurden. a. f.
AÄÜNCHEN. Georg Sauters fein organi-
sierte Kunst ist an dieser Stelle schon des
öfteren analysiert worden, und den Münchner
Kunstfreunden ist dieser englisch-bayerische
Maler schon des öfteren auf den Ausstellungen
der Sezession begegnet; gegenwärtig nun kann
man in der Galerie Heinemann 26 Werke des
Künstlers sehen : es sind zumeist Figurenbilder
und Porträts schöner Frauen. Diese Bilder ha-
ben zeichnerische und koloristische Vorzüge.
Eine gewisse Weichheit und Zartheit des
Die Kunst fttr Alle XXV. 473 60