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Von Ausstellungen - Neue Denkmäler - Neue Kunstliteratur - Personal-Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0517
NEUE KUNSTLITERATUR
ULRICH HÜBNER STADT IM SONNENSCHEIN
Sommeraasstellang der Münchner Secession
»Arbeiter und Arbeit« anderseits. So mannigfaltig Leb 1 ond, Marius-A ry, Peintres de Races.
aber auch die Materie ist, mit der sich Hildebrand 12 Fr. Bruxelles, G. van Oest & Cie.
beschäftigt, — jede Seite des Buches bezeugt die Dieses Werk ist von einer Originalität der Idee,
Einheitlichkeit und Geschlossenheit dieser starken die ihresgleichen nicht hat. Leblond gibt in diesem
Persönlichkeit. Man muß z. B. in dem Aufsatz Ar- Band feinsinnige korrespondierende Essays über
beiter und Arbeit« die kurze Schilderung der Tätig- solche Künstler verschiedener Kunst- und Kultur-
keit des deutschen Fabrikarbeiters und des italieni- nationen, die ihm als die Träger besonders hervor-
schen Erdarbeiters lesen, um über die menschliche stechender Eigenschaften ihrer Rasse erscheinen.
Seite der schwierigsten volkswirtschaftlichen Pro- Leblond ging dabei ein wenig radikal vor, denn er
bleme der Gegenwart besser unterrichtet zu sein schlug sich immer zum linken Flügel der jeweiligen
als durch die dicksten nationalökonomischen Bände. nationalen Künstlerschaft. Mit der Wahl seiner
Und die gleiche lapidare Kürze eignet jedem der Typen wird man daher nicht immer einverstanden
andern Aufsätze. Ueber das Künstlertheater sind sein können. Daß er für Italien Segantini wählt, ist
Ströme von Tinte vergossen worden. Aber alles, ja ohne weiteres begreiflich, ebenso ist die Wahl
was über diesen Gegenstand geschrieben wurde, läßt Brangwyns für England durchaus verständlich und
sich in Bezug auf erschöpfende Erörterung des Pro- feinsinnig; warum aber für die Charakterisierung
blems nicht mit dem kleinen, zwei Spalten langen Skandinaviens weder Zorn noch Kroyer, sondern
Aufsatze Hildebrands in den »Münchner Neuesten Diriks, und gar für die Frankreichs statt Sisley
Nachrichteni 1908 vergleichen, der hier nun wieder oder Claude Monet die beiden wenig bekannten Du-
abgedruckt ist. Eine Besprechung der kunsttheoreti- frenoy und Lacoste auserlesen wurden, ist recht wenig
sehen Aufsätze Hildebrands wird in anderem Zu- einleuchtend. Nun möchte man wohl glauben, daß
sammenhange erfolgen. Hier soll nur noch der mit der Wahl des Repräsentanten jeder einzelnen
Wunsch Ausdruck finden, es möchte bei einer Neu- Nation das Buch stehe und falle — aber es ist nicht so.
aufläge des Büchleins auch der schöne Aufsatz über Leblond entpuppt sich als so empfindsamer Kunst-
Hans v. Marees aufgenommen werden, der in der psycholog, daß man ihm gerne lauscht, auch wenn
Beilage der >Münchner Neuesten Nachrichten« vom gerade eine weniger interessante Künstlerindivi-
9. Januar 1909 erstmals veröffentlicht wurde. B-m. dualität sein Gegenstand oder sein Vorwand ist.
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ULRICH HÜBNER STADT IM SONNENSCHEIN
Sommeraasstellang der Münchner Secession
»Arbeiter und Arbeit« anderseits. So mannigfaltig Leb 1 ond, Marius-A ry, Peintres de Races.
aber auch die Materie ist, mit der sich Hildebrand 12 Fr. Bruxelles, G. van Oest & Cie.
beschäftigt, — jede Seite des Buches bezeugt die Dieses Werk ist von einer Originalität der Idee,
Einheitlichkeit und Geschlossenheit dieser starken die ihresgleichen nicht hat. Leblond gibt in diesem
Persönlichkeit. Man muß z. B. in dem Aufsatz Ar- Band feinsinnige korrespondierende Essays über
beiter und Arbeit« die kurze Schilderung der Tätig- solche Künstler verschiedener Kunst- und Kultur-
keit des deutschen Fabrikarbeiters und des italieni- nationen, die ihm als die Träger besonders hervor-
schen Erdarbeiters lesen, um über die menschliche stechender Eigenschaften ihrer Rasse erscheinen.
Seite der schwierigsten volkswirtschaftlichen Pro- Leblond ging dabei ein wenig radikal vor, denn er
bleme der Gegenwart besser unterrichtet zu sein schlug sich immer zum linken Flügel der jeweiligen
als durch die dicksten nationalökonomischen Bände. nationalen Künstlerschaft. Mit der Wahl seiner
Und die gleiche lapidare Kürze eignet jedem der Typen wird man daher nicht immer einverstanden
andern Aufsätze. Ueber das Künstlertheater sind sein können. Daß er für Italien Segantini wählt, ist
Ströme von Tinte vergossen worden. Aber alles, ja ohne weiteres begreiflich, ebenso ist die Wahl
was über diesen Gegenstand geschrieben wurde, läßt Brangwyns für England durchaus verständlich und
sich in Bezug auf erschöpfende Erörterung des Pro- feinsinnig; warum aber für die Charakterisierung
blems nicht mit dem kleinen, zwei Spalten langen Skandinaviens weder Zorn noch Kroyer, sondern
Aufsatze Hildebrands in den »Münchner Neuesten Diriks, und gar für die Frankreichs statt Sisley
Nachrichteni 1908 vergleichen, der hier nun wieder oder Claude Monet die beiden wenig bekannten Du-
abgedruckt ist. Eine Besprechung der kunsttheoreti- frenoy und Lacoste auserlesen wurden, ist recht wenig
sehen Aufsätze Hildebrands wird in anderem Zu- einleuchtend. Nun möchte man wohl glauben, daß
sammenhange erfolgen. Hier soll nur noch der mit der Wahl des Repräsentanten jeder einzelnen
Wunsch Ausdruck finden, es möchte bei einer Neu- Nation das Buch stehe und falle — aber es ist nicht so.
aufläge des Büchleins auch der schöne Aufsatz über Leblond entpuppt sich als so empfindsamer Kunst-
Hans v. Marees aufgenommen werden, der in der psycholog, daß man ihm gerne lauscht, auch wenn
Beilage der >Münchner Neuesten Nachrichten« vom gerade eine weniger interessante Künstlerindivi-
9. Januar 1909 erstmals veröffentlicht wurde. B-m. dualität sein Gegenstand oder sein Vorwand ist.
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