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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 25.1909-1910

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Neue Kunstliteratur - Personal- u. Atelier-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0544

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PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN

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Professor Rud. von Seitz. rierung des neuen Nationalmuseums in München.
Seitzens Name wird für im- — Seitz ist am 15. Juni 1842 in München geboren,
mer mit dem Aufschwung Sein Vater, der bekannte Hoftheaterkostümier Franz
des Münchner Kunstge- v. Seitz, war des Sohnes erster Lehrer; des weiteren w
werbes in den siebziger genoß dieser den Unterricht Pilotys, in dessen M
Jahren aufs engste ver- historischer Art sein Jugendwerk >Peter Vischer fi
knüpft bleiben. Sind wir zeigt den Bestellern das >Sebaldusgrab< und seine
auch heute längst in andere historischen Malereien im großen Landshuter Rat-
Bahnen der angewandten haussaal ausgeführt sind; auch einige Bildnisse von
Kunst eingeschwenkt, so Seitzens Hand sind aus dieser Frühzeit erhalten,
bleibt Seitzens Verdienst, darunter das von Gabriel Max. — Seitz sind wäh- yj
gleich dem seiner Kampf- rend seines Lebens viele Ehren und Aemter zuteil N
genossen Lorenz Gedon, geworden, und er war nicht nur ein populärer, son- ft
Gabriel Seidl und Georg dern auch ein kunstpolitisch einflußreicher Künstler,
Hirth, doch ungeschmä- dessen Hinscheiden in mehr als einer Hinsichtsich
prof. rudolfv. seitz 'ert: er nat die träge Ma- bemerkbar machen wird. g.j.w. j
•i-18.juniigio terie wieder in Fluß ge- M
bracht, und es ist unbe- f ESTORBEN: Am 13. Juni in Blankenburg i. Harz }\
streitbar, daß er mit den von im Alter von 69Jahren der Düsseldorfer Akademie-
ihm wieder aufgenommenen und weitergebildeten professor Hugo Crola, hauptsächlich als Porträt-
Formen der deutschen Spätrenaissance die öde Lang- maier, so durch die Bildnisse von E. Bendemann,
weiligkeit, die bis dahin bei allen Arbeiten der Innen- Peter Janssen, Eduard von Gebhardt bekannt ge-
architektur geherrscht hatte, zu verbannen wußte. worden; in Petersburg im Alter von 54Jahren der
Seitz war Dekorateur im besten Sinne — er deko- zurzeit wohl populärste russische Maler und Bild-
rierte nicht nur Möbel und Räume, sondern er hat hauer Michael Wrubel, ein Künstler von großer
als einer der ersten das graphische Schmuckbe- Originalität, der im besonderen als Anhänger des
dürfnis wieder erkannt: unzählig sind die von ihm modernen Pointiiiismus koloristisch hervorragende
entworfenen Adressen, Titelblätter, Randzeich- Werke schuf, daneben auch durch eine Reihe von
nungen, Initialen und Vignetten. Auch als deko- Wandbildern in russischen Kirchen eine hervor-
rativerMaler, derbesonderszum Schmucke der Seidl- ragende dekorative Begabung zeigte (Abbildungen
sehen Bauten berufen war, hat Seitz Tüchtiges gelei- siehe Jahrgang 1902 3 Seite 435, 1906. 7 Seite 275,
stet; sein Hauptwerk in dieserHinsicht ist die Deko- 281, 288 und 468).

DIE JURY DER GROSSEN BERLINER KUNSTAUSSTELLUNG 1910
Vordere Reihe von links nach rechts: Maler Carl Hochhaus, Prof. Maximilian Schäfer, Prof. Hans Meyer, Prof. Otto H. Engel,
Prof. Hans Looschen, Bildhauer Const. Starcke, Prof. Friedr. Kallmorgen (Vorsitzender der Ausstellungskommission),
Bildhauer Sigismund Wernekinck, Prof. Conrad Kiesel. Hintere Reihe von links nach rechts: Prof. Max Baumbach,
Maler Fritz Krostewitz, Maler Adolf Schlabitz, Maler Carl Kayser-Eichberg.

Redaktionsschluß: 28. Juni 1910 Ausgabe: U.Juli 1910

Herausgeber: F.Schtartz. Für die Redaktion verantwortlich : P. Kirchgraber. — Druck und Verlag von F. Bruckmann A.-G.

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