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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 25.1909-1910

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Glaser, Curt: Die Grosse Berliner Kunstausstellung 1910, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12502#0555

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ö DIE GROSSE BERLINER KUNSTAUSSTELLUNG 1910

tt kierten, farbig getönten Holzfigur. Von Stuck der Kunst gefochten werden. Aber es wäre m

Ö angeregt sind die polierten Bronzegruppen, eine unberechtigte Beschränkung, wollte man o

J\ Kentaur und Nymphe von Hans Hemmes- alles das ablehnen, was im Sinne einer künf- \

^ dorfer und die Kentauren von Carl Nacke. tigen Entwicklung sich nicht als zeitgemäß er- M

« Am stärksten von allen wirkt das Vorbild Gauls, weist, und gerade weil es sich hier nicht um (i

nicht nur im allgemeinen durch die Anregung Versuche auf neuen Wegen handelt, sondern v)

N zur plastischen Behandlung des Tierkörpers, um Arbeiten, die auf der sicheren Grundlage ^

u der jetzt zu einem der beliebtesten Themen erprobter Regeln stehen, wird man das Ge- (<

/) der Bildhauer geworden ist, sondern auch in leistete umso leidenschaftloser und ruhiger be- p

►N bestimmten Vorbildern. So begegnet man zwei urteilen dürfen. Wenn Ausstellungen, die mit ^

U Varianten seines berühmten Adlers, von denen einem festen Programm vor das Publikum tre- U

(] die eine von Paul Zeiller herrührt, die an- ten, wie die Berliner Secession es tut, notwen- f)

V) dere von Otto Richter. Unabhängig ist Val- dig auch an ihren Zielen gemessen werden K)

N more Gemignani, der in einer kleinen Bronze- müssen, so hat die Große Kunstausstellung, N

(i gruppe den spezifischen Charakter der Leo- die ihrer Bestimmung nach auf solche Be- (l

v) parden gut traf. Porträtbüsten, die mehr sind schränkung verzichten muß, ein Anrecht darauf, v)

N als Wiedergaben beliebiger individueller Ge- nicht auf das Programm anderer verpflichtet W

U sichtszüge, sind auf der Ausstellung selten, zu werden. Und finden sich unter den vielen (<

K Erwähnt sei eine Büste von Paul Oesten, Hunderten von Werken, die zur Ausstellung (-)

►) die durch schöne Materialbehandlung auffällt, gelangen müssen, immerhin so zahlreiche ach- ^

w und ein tüchtiger Kopf von Josef Limburg, tenswerte Leistungen, wie sie hier aufgezählt M

U Endlich seien unter den Kleinplastiken die ge- werden konnten, so ist das Grund genug zu (l

schmackvollen Arbeiten von Frau Sophie Bur- einer wohlwollenden Beurteilung der Ausstel- t)

ger-Hartmann genannt. Die Technik, die lung als solcher. Unter diesem Gesichtspunkt ^

0 Emil Pottner erfand, eine Terrakotta mit im darf man ihr, wenn man von der nicht eben (4

(V Brande fließenden Farben, ist hier sehr ge- glücklichen plastischen Abteilung absieht, gewiß /)

K) schickt für Statuetten modisch gekleideter Frauen Anerkennung zollen. Als Ertrag eines Schaffens- ^

^ verwendet. Auch eine Bronzestatuette der jahres und doch nur einer Gruppe von Künst- M

(l Künstlerin zeigt mehr Erfindungsgabe, als sie lern, wenn auch einer der Zahl nach recht V

P den meisten der auf der Ausstellung vertretenen großen, darf diese Ausstellung sich sehr wohl k)

männlichen Künstlern eignet. sehen lassen, legt sie doch Zeugnis ab von x

0 Die große Kunstausstellung ist nicht der ernster Arbeit und einem guten Durchschnitts- (i

() Ort, an dem die Kämpfe um die Entwicklung maß des Könnens. V

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\4 Große Berliner Kunstausstellung 1910

Die Kunst für Alle XXV. 513 65
 
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