KUNSTLERSIGNATUREN
Wappen zu malen, Fahnen zu schmücken und leisten der Rahmen angebracht, in der Form:
morgen mit demselben Gleichmut an die Kom- dies werk hat gemacht usw. Ein seltener Fall
Position eines Jüngsten Gerichtes schritten." ist die Signierung des Heerberger Altares des
Ein charakteristischer Ausdruck für diesen Zeitblom durch das Selbstporträt des Meisters
zunftmäßigen mittelalterlichen Kunstbetrieb ist auf der Rückseite mit dem erklärenden Spruch-
die vorherrschende Anonymität der Kunstwerke band darum. In den Niederlanden kommen ver-
jener Zeit. In einzelt Künst-
italien, wo das . lersignaturen
Individualitäts- auf Tafelbildern
gefühl und im seit den Eycks
Gefolge damit vor (die stolze
Ruhmsucht und Inschrift auf
Virtuosentum dem Arnolfini-
viel früher er- porträt: Johan-
wachten als im nes de eyck fuit
Norden, trifft HE hic). Wie wenig
man denn auch . a^er aus dieser
Künstlersigna- Sitte eine Ge-
turen auf Mal- wohnheit ge-
und Bildwerken macht wurde,
früher und häu- lehrt die dem
figer an als in Kunsthistoriker
Deutschland oft eine harte
oder in den Nuß aufgebende
Niederlanden. häufige Anony-
Schon aus dem m + } m mität selbst der
Ducento und ■ .^.^V \\ räumlich und
zahlreichernoch ' I L ,\% v |pf künstlerisch be-
aus dem Tre- , v f " deutendsten
cento sind uns s; I^^b^ÄibP^ ^^^^B Bildtafeln; daß
volle Künstler- ^^^^B V i B z.B.dasberühm-
signaturen hier B^Äß.' ttflSRC^^fllr^i te Kölner Dom-
auf Werken der B^B bild von Stephan
Malerei, Pia- B^^B* jjkA / .'.^ T ^ |*°Chn^r ^"^j^
aus ^^^^B^^^^^^^^^^^^^^^^^^^MlBl^^^^W notiz Dürers,
rer Zeit auf Mo- Die Bildhauer
7MMM»iH und Architekten
niaturen viel- i^BSmE^I signierten ihre
fach erhalten. MB' vV«fc' Werke noch sel-
Allerdings wird tener als die
auch im Süden Z$MßC* Maler mit vollem
die Künstlersig- Namen, dagegen
,, PAUL BURCK MENSCHHEIT (RADIERUNG) e , ' u •
natur zur allge- hndet man bei
Münchner Glaspalast 1910 i •• p j
meineren Ge- r ihnen häufig den
wohnheit erst aus den Bauhüt-
seit dem Zeitalter der Renaissance, und zahl- ten des frühesten Mittelalters datierenden Ge-
reiche Künstler bis in das späte Quattrocento brauch der sogenannten Handzeichen, d. h. zu-
hinein haben selbst ihre Hauptwerke häufig fälliger Werkzeichen, die als Ausweiszeichen
ohne jede Eigentumsbezeichnung gelassen. Im und Urhebermarken an Stelle einer Namens-
Norden findet man volle Künstlerbezeichnun- bezeichnung dienten.
gen bisweilen auf den spätgotischen Schnitz- Die Idee, statt seines vollen Namens eine
altären des 15. Jahrhunderts, meist an den Abkürzung oder ein Zeichen zu schreiben,
Schmalseiten der Predellen oder an den Fuß- findet sich schon in sehr frühen Zeiten. Unter
544
Wappen zu malen, Fahnen zu schmücken und leisten der Rahmen angebracht, in der Form:
morgen mit demselben Gleichmut an die Kom- dies werk hat gemacht usw. Ein seltener Fall
Position eines Jüngsten Gerichtes schritten." ist die Signierung des Heerberger Altares des
Ein charakteristischer Ausdruck für diesen Zeitblom durch das Selbstporträt des Meisters
zunftmäßigen mittelalterlichen Kunstbetrieb ist auf der Rückseite mit dem erklärenden Spruch-
die vorherrschende Anonymität der Kunstwerke band darum. In den Niederlanden kommen ver-
jener Zeit. In einzelt Künst-
italien, wo das . lersignaturen
Individualitäts- auf Tafelbildern
gefühl und im seit den Eycks
Gefolge damit vor (die stolze
Ruhmsucht und Inschrift auf
Virtuosentum dem Arnolfini-
viel früher er- porträt: Johan-
wachten als im nes de eyck fuit
Norden, trifft HE hic). Wie wenig
man denn auch . a^er aus dieser
Künstlersigna- Sitte eine Ge-
turen auf Mal- wohnheit ge-
und Bildwerken macht wurde,
früher und häu- lehrt die dem
figer an als in Kunsthistoriker
Deutschland oft eine harte
oder in den Nuß aufgebende
Niederlanden. häufige Anony-
Schon aus dem m + } m mität selbst der
Ducento und ■ .^.^V \\ räumlich und
zahlreichernoch ' I L ,\% v |pf künstlerisch be-
aus dem Tre- , v f " deutendsten
cento sind uns s; I^^b^ÄibP^ ^^^^B Bildtafeln; daß
volle Künstler- ^^^^B V i B z.B.dasberühm-
signaturen hier B^Äß.' ttflSRC^^fllr^i te Kölner Dom-
auf Werken der B^B bild von Stephan
Malerei, Pia- B^^B* jjkA / .'.^ T ^ |*°Chn^r ^"^j^
aus ^^^^B^^^^^^^^^^^^^^^^^^^MlBl^^^^W notiz Dürers,
rer Zeit auf Mo- Die Bildhauer
7MMM»iH und Architekten
niaturen viel- i^BSmE^I signierten ihre
fach erhalten. MB' vV«fc' Werke noch sel-
Allerdings wird tener als die
auch im Süden Z$MßC* Maler mit vollem
die Künstlersig- Namen, dagegen
,, PAUL BURCK MENSCHHEIT (RADIERUNG) e , ' u •
natur zur allge- hndet man bei
Münchner Glaspalast 1910 i •• p j
meineren Ge- r ihnen häufig den
wohnheit erst aus den Bauhüt-
seit dem Zeitalter der Renaissance, und zahl- ten des frühesten Mittelalters datierenden Ge-
reiche Künstler bis in das späte Quattrocento brauch der sogenannten Handzeichen, d. h. zu-
hinein haben selbst ihre Hauptwerke häufig fälliger Werkzeichen, die als Ausweiszeichen
ohne jede Eigentumsbezeichnung gelassen. Im und Urhebermarken an Stelle einer Namens-
Norden findet man volle Künstlerbezeichnun- bezeichnung dienten.
gen bisweilen auf den spätgotischen Schnitz- Die Idee, statt seines vollen Namens eine
altären des 15. Jahrhunderts, meist an den Abkürzung oder ein Zeichen zu schreiben,
Schmalseiten der Predellen oder an den Fuß- findet sich schon in sehr frühen Zeiten. Unter
544