Friedrich Wasmann. Kopf. Zeichnung. Kunsthalle Hamburg
Friedrich Wasmann, der Nazarener. Von Dr. Harald Busch
Am 10. Mai 1956 waren es 50 Jahre, daß Friedrich
Wasmann die Augen schloß. Heute erst, hundert
Jahre nachdem er seine stärksten Bilder schuf, glau-
ben wir ihn zu erkennen. Seine eigene Zeit ging an
ihm vorbei.
Um die Jahrhundertwende war es. daß Grönvold
das Tagebuch des Malers in die Hände fiel und daß
er es herausgab, eine der schönsten Aufzeichnungen
deutscher Künstler. Grönvold war es dann auch,
der dem Schaffen des Malers nachging und die lin-
Die Abbildungen dieses Aufsatzes sind hergestellt nach Aufnahmen
des Museumsphotographen Franz Rompel, Hamburg 22, mit Aus-
nahme des Bildes „Blick ins Etschtal", das von den Kunstsammlungen
des Provinzialmuseums Hannover aufgenommen wurde.
vergleichliche Sammlung zusammenlas, die heute
leider nicht insgesamt nach Hamburg, sondern
auf verschiedene Orte auseinanderging. Trotzdem
besitzt die Hamburger Kunsthalle den wichtigsten
und geschlossensten Bestand seiner Werke.
Durch die große Jahrhundertausstellung wurde
man allgemeiner auf Wasmann aufmerksam. Der
Maler selbst hatte in stiller Zurückgezogenheit dro-
ben in den Tiroler Bergen sein Leben beschlossen,
„das kleine Malerle"', wie man ihn dort nannte. Ab
und zu nämlich hatte von den wohlhabenderen
Bürgern dort (und auch in Hamburg von den Ver-
wandten) der eine oder andre sich oder seine Frau
im Bilde verewigen lassen durch ihn. Aber schon
Kunst f. Alle. Jahre. 52, Heft 5, Februar 1937
14
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Friedrich Wasmann, der Nazarener. Von Dr. Harald Busch
Am 10. Mai 1956 waren es 50 Jahre, daß Friedrich
Wasmann die Augen schloß. Heute erst, hundert
Jahre nachdem er seine stärksten Bilder schuf, glau-
ben wir ihn zu erkennen. Seine eigene Zeit ging an
ihm vorbei.
Um die Jahrhundertwende war es. daß Grönvold
das Tagebuch des Malers in die Hände fiel und daß
er es herausgab, eine der schönsten Aufzeichnungen
deutscher Künstler. Grönvold war es dann auch,
der dem Schaffen des Malers nachging und die lin-
Die Abbildungen dieses Aufsatzes sind hergestellt nach Aufnahmen
des Museumsphotographen Franz Rompel, Hamburg 22, mit Aus-
nahme des Bildes „Blick ins Etschtal", das von den Kunstsammlungen
des Provinzialmuseums Hannover aufgenommen wurde.
vergleichliche Sammlung zusammenlas, die heute
leider nicht insgesamt nach Hamburg, sondern
auf verschiedene Orte auseinanderging. Trotzdem
besitzt die Hamburger Kunsthalle den wichtigsten
und geschlossensten Bestand seiner Werke.
Durch die große Jahrhundertausstellung wurde
man allgemeiner auf Wasmann aufmerksam. Der
Maler selbst hatte in stiller Zurückgezogenheit dro-
ben in den Tiroler Bergen sein Leben beschlossen,
„das kleine Malerle"', wie man ihn dort nannte. Ab
und zu nämlich hatte von den wohlhabenderen
Bürgern dort (und auch in Hamburg von den Ver-
wandten) der eine oder andre sich oder seine Frau
im Bilde verewigen lassen durch ihn. Aber schon
Kunst f. Alle. Jahre. 52, Heft 5, Februar 1937
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