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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 52.1936-1937

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Bender, Ewald: Die Ordensburgen Vogelsang und Crössinsee
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https://doi.org/10.11588/diglit.16484#0179

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Ordensburg Vogelsang in der Eifel. Blick auf die Burg von der gegenüberliegenden Höhe des Kermeter aus

Die Ordensburgen Vogelsang und Crössinsee. Von Dr. Ewald Bender

Überall, wo im Auftrag der Partei oder des Reiches
gebaut wird, erkennen wir, wie auch die Architek-
ten wechseln, an den Besonderheiten des seelischen
Gehalts und der äußeren Merkmale das Werden
eines neuen Baustils. Treibende Kräfte der Gestal-
tung sind weder die Technik noch ästhetisch-for-
male Überlegungen, er erwächst vielmehr im Auf-
trag und als Ausdruck einer neuen idealistischen
Weltanschauung. Wie es immer noch in der Früh-
zeit einer Kulturepoche geschah, knüpfen auch wir
an eine art- und wahlverwandte Vergangenheit an,
bilden um und weiter auf dem Weg in die Reife.
Aufgabe und Zweck, Landschaft und Werkstoff, die
Persönlichkeit des Baukünstlers formen mit am
Werk, die Baugesinnung ist die gleiche. Eine spä-
tere Geschichtsschreibung wird diesen .,neuen, ge-
wissen Geist an den Münchner und Nürnberger
Parteibauten, am Berliner Reichssportfeld wie an
den Ordensburgen der NSDAP, ablesen.

Die Aufnahmen dieser Veröffentlichimg sind durch das Foto-Atelier
Schmölz, Köln a. Rh., angefertigt.

Wenn wir von diesen drei Erziehungsstätten des
politischen Führernachwuchses der Partei heute nur
die von dem Kölner Architekten Prof. Clemens
Klotz erbauten Ordensburgen Vogelsang und
Crössinsee zu schildern unternehmen, so geschieht
es nicht nur, weil sie im ersten Bauabschnitt
bereits fertiggestellt und ihrer Bestimmung über-
geben worden sind, während die dritte bei Sont-
hofen im Allgäu nach dem Entwurf des Architek-
ten Baurat Giesler erst im Aufbau begriffen ist.
Sie haben, zuerst geplant, sogleich auch eine so
überlegene baukünstlerische Gestaltung gefunden,
daß der Bauherr und Schöpfer des Erziehungswerks,
Dr. Ley, insbesondere die Ordensburg Vogelsang
als die gültigste Verkörperung seiner Idee aner-
kennt. Hier, wo die heroische Berglandschaft der
Eifel, der Ausdruckscharakter des dort heimischen
Bruchsteins, der Blauwacke, wo die Eigenart des
Bauplatzes mit dem Zwang, die Bauten vom Hang
bis zur Berghöhe übereinander zu staffeln, keinen
anderen Baugedanken duldete als ,,die Burg", wurde

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