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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1886

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Heft 7/8
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An unsere Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins P.T. Mitglieder!
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https://doi.org/10.11588/diglit.6901#0057

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P. T. MW«

fortdauernder dankbarster Würdigung all' der zahllosen Beweise höchsten Schutzes, Wohlwollens, wie thai-
kräftigster Förderung, welche unfern: Vereine feit seines nunmehr 35jährigen Bestehens jederzeit von Seite unseres erhabenen,
für nationale Aunstbestrebungen stets hochbegeisterten Fürstenhauses zu Theil wurden, und welche insbesondere durch das
jederzeit dem Vereine huldvollst gewährte Allerhöchste Protektorat beredten und feierlichen Ausdruck fanden, mußte es von
Stilen auf das Schmerzlichste und Tiefste empfunden und beklagt werden, als durch ein unerforfchliches Geschick, das unser
erhabenes Fürstenhaus und sein ihm treuergebenes Volk vor wenig Monden jäh betroffen hatte, auch der Bayerische
^iunstgewerbe-Verein seines um die nationale Aunst so hochverdienten Protektors und Mäcenas beraubt wurde!

was Aönig Ludwig II. für das Emporblühen unseres Vereines wie überhaupt für die Entwicklung unseres
bayerischen und deutschen Aunstgewerbes gethan, läßt uns nicht nur den erlittenen Verlust als einen unendlich schweren
und empfindlichen fühlen, sondern auch dessen überaus reiche Inanspruchnahme künstlerischer Aräfte zur Bethätigung seines
hohen Aunstsinnes als eine erneute Bekräftigung und Bestätigung dafür erscheinen, daß Aunst und Aunstgewerbe unter
fürstlicher Pflege und Huld stets am Besten gedeihen, ja oftmals nur unter fürstlichem Mäcenate existenzfähig werden
können. Diese allgemeine Erkenntniß mußte in uns gar bald das berechtigte Verlangen erwecken, unfern: Vereine wieder
ihn: so jäh entrissene Stütze, ihn: wieder einen erlauchten fürstlichen Protektor zu gewinnen und zwar ii: den: erhabenen
Fürsten, in dessen hohen fänden nunmehr die Leitung unseres Staatswesens gelegt ist und dessen Herz gleich dem seiner
erlauchten Vorgänger von wärmster Begeisterung für die Aunst erfüllt ist!

Auf ein in solchen: Anliegen an Se. Aönigliche Hoheit den Prinz-Regenten gerichtetes Schreiben wurde nunmehr
un den I. Vorstand des Vereines nachfolgendes Allerhöchstes Handschreiben erlassen:

„Herrn Direktor Lange! Bei den: lebhaften Interesse, welches Ich allen Bestrebungen aus dem
„Gebiete der Aunst entgegenbringe, gereicht es Mir zun: Vergnügen, dem Schreiben, welches Sie als erster
„Vorstand des Bayerischen Aunstgewerbe-Vercines an Mich richteten, die Bitte um Uebernahme des pro-
„tektorates dieses Vereines zu entnehmen. Indem Ich dieser Bitte hiennt willfahre, gebe Ich auch zugleich
„gern Meinen aufrichtigen Wünschen für das fortschreitende Gedeihen des so ersprießlich wirkenden Vereins
„Ausdruck. Möge das bayerische Aunstgewerbe sich steter Blüthe erfreuen, und möge insbesondere München,
„wo dasselbe unter der Mitwirkung trefflicher Meister zu so hoher Entfaltung gelangt ist, allezeit den
„hervorragenden Ruf bewahren, den es sich zu Meiner Freude auch in diesem Zweige künstlerischer Thätigkeit
„errungen hat. En:pfangen Sie, Herr Direktor, hiebei die Versicherung der huldvollen Gesinnungen, mit
„denen Ich bin

„München, 25. Juli J886.

Ihr wohlgeneigter

Luitpold, Prinz von Bayern."

Für diesen Allergnädigsten Bescheid, der unfern: Vereine wieder aus unfern: hochgefeierten Aönigshaufe einen
erlauchten Protektor erstehen ließ, wie nicht minder für diesen Ausdruck huldvollster Gesinnungen für die Bestrebungen
des Vereins, bringen wir hiennt dem erhabenen Fürsten, der uns solche Huld und Gnade bekundete, unfern ehrerbietigsten,
tn den Herzen aller Vereinsmitglieder lautest wiederhallenden Dank entgegen, indem wir zugleich erfüllt von dem Bestreben,
uns der empfangenen Ehre auch würdig zu erweisen, uns alle in dem feierlichen Rufe vereinigen:

Kott segne und erKalte

stine Königlich Aggeit Luitpold. Wlst-NkgenM von SaWN.

unseres Zeremes erßnßrnM Protektor!

München, im Juli \SS6.

^unstgewerbe-vereins München.

Die Vorstandschaft

des

Bayerischen Lunstgewerbe-vereins.
_/

1886. Heft 7 & 8 (Bg. 1).
 
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