4- 9^ •+
/
ln unsere vereMIen Zcrein§initgliei>er!
'^ir bringen hiemit zur allgemeinen Aenntniß, daß mit Ende dieses Jahres in der Leitung unserer Vereinszeitschrift
eine Aenderung eingetreten, indem deren bisheriger Redakteur Herr Architekt Josef Ritter VON Achmädel wegen Zu-
nahme anderweitiger Berufsgeschäfte sich leider veranlaßt sieht, das ihm feit (88( anvertraute und von ihm mit ebenso
großer 5achkenntniß als liebevoller Eingabe geführte Amt mit Abschluß dieses Jahrganges niederzulegen. An dessen stelle
wird vom kommenden Jahre an Herr £C0p0lÖ GmeliN, Architekt und Professor an der kgl. Aunstgewerbeschule dahier,
die Redaktionsgeschäfte übernehmen.
Bei diesen: Anlasse drängt es uns, dem scheidenden Redakteur unsere vollste Anerkennung wie unfern warmen
Dank für seine verdienstvolle Thätigkeit in der Leitung unsers Vereinsorganes, das sich gerade in den letzten Jahren allseits
bester Aufnahme zu erfreuen hatte und das Ansehen des Vereins förderlichst zu unterstützen half, hiemit öffentlich zum
Ausdruck zu bringen. Die erfolgreiche Thätigkeit, welche Herr von5chmädel als Redakteur unserer Zeitschrift entfaltete,
wird sicherlich von allen Mitgliedern unsers Vereins wie auch sonst die gebührende Würdigung erfahren und seinen Namen
für allezeit mit unserem Vereinsorgane in engster Beziehung erhalten.
Dem neuen Redakteur aber, dessen Name in der kunstgewerblichen Literatur bereits durch mehrere verdienstliche
Publikationen vortheilhaft bekannt ist, bringen wir unser volles Vertrauen entgegen wie wir zugleich hoffen und wünschen,
daß es ihm gelingen möge, unsers Vereinszeitschrift auf der von seinem Vorgänger errungenen Höhe auch künftig zu er-
halten und weiters zu befestigen.
München, Anfang Dezember (886.
Die Vorstandschaft des Bayer. Kunft-Gewerbe-Verems.
v. Miller.
Lange. Gerdeiszen.
Vom DiichevUch.
„Die Kunst für Alle." Eserausgegeben von Friede, Pecht.
Erster Jahrgang. München (88S. Verlagsanstalt für Kunst und
Wissenschaft (vorm. Fr. Bruckmann).
Nachdem diese Zeitschrift nunmehr in 24 Ejeftert zu einem statt-
lichen Prachtband abgerundet ist und dieselbe ihr Programm in
glänzender weise für einen Jahrgang zur Durchführung gebracht hat,
können wir nicht uinhin, auch unsere Leser auf dieses so glänzend
inaugurirte Unternehmen ganz besonders aufmerksam zu machen.
Die in München erscheinende „Allgemeine Zeitung" schreibt über
dasselbe: „Kein anderes Unternehmen unterrichtet uns so unmittelbar
von dem Stand der neuesten Knnstleistungen, insbesondere der deutschen
Malerei, wobei wetteifernd in Bild und Wort die Kritik und das
betreffende Objekt sich zur eigenen Erwägung des Lesers und Be-
schauers darstellen. Die Menge des in frischester Abwechslung ge-
botenen Stoffes ist wirklich überraschend. Da finden sich aus der
scharfsinnigen und geistreichen Feder des Herausgebers die Berichte
über die „Berliner Jubiläumsausstellung", welche, reichlichst mit
Illustrationen ausgestattet, auch in Separatabdruck als eigenes Buch
erschienen. Daneben erzählt uns in wohlthuendster Frische der als
Dichter wie als Künstler gleich hochbegabte Arthur Fitger in Bremen
seinen eigenen äußeren und inneren Entwicklungsgang; da er uns
hiebei boshafterweise Drt und Datum seiner Geburt verschweigt,
erlauben wir uns zur Erbauung der Leser nachzutragen, daß sein
Eintritt in diese Welt am Vctober Z8^o zu Delmenhorst in
Oldenburg erfolgte. Ebenso berichtet der Schlachteninaler Heinrich
Lang, der gleich lebendig wie mit dem Stift auch mit der Feder die
Augenblicksbilder festhält und seinen trockenen Humor mit köstlichen
Pferdeskizzen stasfirt, über einen Manövertag aus seiner militärischen
Sommerfrische. Weitere Abwechslung bieten lehrreiche Artikel von
Direktor v. Reber, Or. A. Svoboda, Hofrath Franz Trautmann und
Julius Grosse, Richard Paul und Ranzoni. Zwischendurch finden
sich Ehren-Erinnerungen und Todtenkränze für H.Henlein, Bernhard
v. Neher und Karl v. piloty. Andere Aufsätze besprechen die Menzel-
Feste in Berlin und die Säcular-Feier König Ludwigs L, wozu als
passendste Titelvignette Kaulbachs Freske von der Neuen Pinakothek
(König Ludwig I. Kunstschätze sammelnd) reproducirt wurde. Ein
Artikel behandelt „die staatliche Kunstxflege in Bayern", ein anderer
das Gebiet der „Volksschilderung". Auch der älteren Kunstforschung und
der neuesten Literatur hierüber sind die Spalten geöffnet, ebenso wie
dem Humor (Künstler-Maskenfeste) und dem Witz, welcher leider nur
einmal, aber mit sarkastischer Pointe (S. 3^2) rechtzeitig und wohl-
thuend hereinplatzt. Den Hauptreiz gewähren die immer textlich
erläuterten Bilder, darunter die neuesten Erzeugnisse von Gabriel
Max (Astarte und Himmelskönigin), Jos. Scheurenberg (Tag des Herrn),
Defregger (Kinderkleeblatt), Arthur Fitger (Hexenzug), Griepenkerl
(Prometheus), A. Ricci (Hochzeitsmahl), Gampenrieder (Portrait der
Prinzeß Elvira), £j. Canon, Koloman Dery (Herausforderung),
Gebhard Fugel (Christus heilt die Kranken), Ferdinand Keller,
F. A. Kaulbach, paffini, Fritz v. Uhde, Math. Schmid, Valentin
Ruths, Tito Conti, wereschagin, Ed. Kanoldt, w. Lindenschmit
(Alarich), Franz Simm, Wilhelm Mato, Hellqvist, F. Celli, Hugo
König, Karl Gehrts (Petruchios Hochzeit), L. F. Smith, Lorelli,
Walther Firle (Morgenandacht), Fritz Stoltenberg, Karl Raupx,
Jul. Schräder (Anbetung der drei weisen aus dem Morgenland), Peter
Ianßcn, Georg Koch, A. Lüben (Gang zum Kranken), M. Wolf
(Ehebrecherin), Jos. Lieck (Moselblümchen), Karl Stanffacher-Bern,
Alexander Goltz, Hermann Baisch, Hugo Kauffmann (Abgestürzt)
u. s. w. Alle diese sind mit ganzen Bildern nach ihren neuesten
Schöpfungen repräsentirt. Großes Interesse erregen die zahlreichen
Studienblätter aus Skizzenbüchern von A. v. Werner, F. A. Kaulbach,
vautier, Paul, Thumann, Hans Fechner, Toby Rosenthal, w. Gentz,
Harburger, V. Kirberg, Hiddemann, Ernst Zimmermann, Hugo Vogel
und Gtto Knille. Ebenso rexräsentiren die neueren Bildhauer durch
Werke von Karl Kundmann, Kaspar Zumbusch, Rud. Maison, Otto
König, Ernst Julius Hähne! (dazu der schöne Artikel von Jul. Grosse:
„Ein Relief nach dein Leben"); die Architektur vertritt O. Warth
/
ln unsere vereMIen Zcrein§initgliei>er!
'^ir bringen hiemit zur allgemeinen Aenntniß, daß mit Ende dieses Jahres in der Leitung unserer Vereinszeitschrift
eine Aenderung eingetreten, indem deren bisheriger Redakteur Herr Architekt Josef Ritter VON Achmädel wegen Zu-
nahme anderweitiger Berufsgeschäfte sich leider veranlaßt sieht, das ihm feit (88( anvertraute und von ihm mit ebenso
großer 5achkenntniß als liebevoller Eingabe geführte Amt mit Abschluß dieses Jahrganges niederzulegen. An dessen stelle
wird vom kommenden Jahre an Herr £C0p0lÖ GmeliN, Architekt und Professor an der kgl. Aunstgewerbeschule dahier,
die Redaktionsgeschäfte übernehmen.
Bei diesen: Anlasse drängt es uns, dem scheidenden Redakteur unsere vollste Anerkennung wie unfern warmen
Dank für seine verdienstvolle Thätigkeit in der Leitung unsers Vereinsorganes, das sich gerade in den letzten Jahren allseits
bester Aufnahme zu erfreuen hatte und das Ansehen des Vereins förderlichst zu unterstützen half, hiemit öffentlich zum
Ausdruck zu bringen. Die erfolgreiche Thätigkeit, welche Herr von5chmädel als Redakteur unserer Zeitschrift entfaltete,
wird sicherlich von allen Mitgliedern unsers Vereins wie auch sonst die gebührende Würdigung erfahren und seinen Namen
für allezeit mit unserem Vereinsorgane in engster Beziehung erhalten.
Dem neuen Redakteur aber, dessen Name in der kunstgewerblichen Literatur bereits durch mehrere verdienstliche
Publikationen vortheilhaft bekannt ist, bringen wir unser volles Vertrauen entgegen wie wir zugleich hoffen und wünschen,
daß es ihm gelingen möge, unsers Vereinszeitschrift auf der von seinem Vorgänger errungenen Höhe auch künftig zu er-
halten und weiters zu befestigen.
München, Anfang Dezember (886.
Die Vorstandschaft des Bayer. Kunft-Gewerbe-Verems.
v. Miller.
Lange. Gerdeiszen.
Vom DiichevUch.
„Die Kunst für Alle." Eserausgegeben von Friede, Pecht.
Erster Jahrgang. München (88S. Verlagsanstalt für Kunst und
Wissenschaft (vorm. Fr. Bruckmann).
Nachdem diese Zeitschrift nunmehr in 24 Ejeftert zu einem statt-
lichen Prachtband abgerundet ist und dieselbe ihr Programm in
glänzender weise für einen Jahrgang zur Durchführung gebracht hat,
können wir nicht uinhin, auch unsere Leser auf dieses so glänzend
inaugurirte Unternehmen ganz besonders aufmerksam zu machen.
Die in München erscheinende „Allgemeine Zeitung" schreibt über
dasselbe: „Kein anderes Unternehmen unterrichtet uns so unmittelbar
von dem Stand der neuesten Knnstleistungen, insbesondere der deutschen
Malerei, wobei wetteifernd in Bild und Wort die Kritik und das
betreffende Objekt sich zur eigenen Erwägung des Lesers und Be-
schauers darstellen. Die Menge des in frischester Abwechslung ge-
botenen Stoffes ist wirklich überraschend. Da finden sich aus der
scharfsinnigen und geistreichen Feder des Herausgebers die Berichte
über die „Berliner Jubiläumsausstellung", welche, reichlichst mit
Illustrationen ausgestattet, auch in Separatabdruck als eigenes Buch
erschienen. Daneben erzählt uns in wohlthuendster Frische der als
Dichter wie als Künstler gleich hochbegabte Arthur Fitger in Bremen
seinen eigenen äußeren und inneren Entwicklungsgang; da er uns
hiebei boshafterweise Drt und Datum seiner Geburt verschweigt,
erlauben wir uns zur Erbauung der Leser nachzutragen, daß sein
Eintritt in diese Welt am Vctober Z8^o zu Delmenhorst in
Oldenburg erfolgte. Ebenso berichtet der Schlachteninaler Heinrich
Lang, der gleich lebendig wie mit dem Stift auch mit der Feder die
Augenblicksbilder festhält und seinen trockenen Humor mit köstlichen
Pferdeskizzen stasfirt, über einen Manövertag aus seiner militärischen
Sommerfrische. Weitere Abwechslung bieten lehrreiche Artikel von
Direktor v. Reber, Or. A. Svoboda, Hofrath Franz Trautmann und
Julius Grosse, Richard Paul und Ranzoni. Zwischendurch finden
sich Ehren-Erinnerungen und Todtenkränze für H.Henlein, Bernhard
v. Neher und Karl v. piloty. Andere Aufsätze besprechen die Menzel-
Feste in Berlin und die Säcular-Feier König Ludwigs L, wozu als
passendste Titelvignette Kaulbachs Freske von der Neuen Pinakothek
(König Ludwig I. Kunstschätze sammelnd) reproducirt wurde. Ein
Artikel behandelt „die staatliche Kunstxflege in Bayern", ein anderer
das Gebiet der „Volksschilderung". Auch der älteren Kunstforschung und
der neuesten Literatur hierüber sind die Spalten geöffnet, ebenso wie
dem Humor (Künstler-Maskenfeste) und dem Witz, welcher leider nur
einmal, aber mit sarkastischer Pointe (S. 3^2) rechtzeitig und wohl-
thuend hereinplatzt. Den Hauptreiz gewähren die immer textlich
erläuterten Bilder, darunter die neuesten Erzeugnisse von Gabriel
Max (Astarte und Himmelskönigin), Jos. Scheurenberg (Tag des Herrn),
Defregger (Kinderkleeblatt), Arthur Fitger (Hexenzug), Griepenkerl
(Prometheus), A. Ricci (Hochzeitsmahl), Gampenrieder (Portrait der
Prinzeß Elvira), £j. Canon, Koloman Dery (Herausforderung),
Gebhard Fugel (Christus heilt die Kranken), Ferdinand Keller,
F. A. Kaulbach, paffini, Fritz v. Uhde, Math. Schmid, Valentin
Ruths, Tito Conti, wereschagin, Ed. Kanoldt, w. Lindenschmit
(Alarich), Franz Simm, Wilhelm Mato, Hellqvist, F. Celli, Hugo
König, Karl Gehrts (Petruchios Hochzeit), L. F. Smith, Lorelli,
Walther Firle (Morgenandacht), Fritz Stoltenberg, Karl Raupx,
Jul. Schräder (Anbetung der drei weisen aus dem Morgenland), Peter
Ianßcn, Georg Koch, A. Lüben (Gang zum Kranken), M. Wolf
(Ehebrecherin), Jos. Lieck (Moselblümchen), Karl Stanffacher-Bern,
Alexander Goltz, Hermann Baisch, Hugo Kauffmann (Abgestürzt)
u. s. w. Alle diese sind mit ganzen Bildern nach ihren neuesten
Schöpfungen repräsentirt. Großes Interesse erregen die zahlreichen
Studienblätter aus Skizzenbüchern von A. v. Werner, F. A. Kaulbach,
vautier, Paul, Thumann, Hans Fechner, Toby Rosenthal, w. Gentz,
Harburger, V. Kirberg, Hiddemann, Ernst Zimmermann, Hugo Vogel
und Gtto Knille. Ebenso rexräsentiren die neueren Bildhauer durch
Werke von Karl Kundmann, Kaspar Zumbusch, Rud. Maison, Otto
König, Ernst Julius Hähne! (dazu der schöne Artikel von Jul. Grosse:
„Ein Relief nach dein Leben"); die Architektur vertritt O. Warth