110
Das alte Europa.
verlangt er ein Alter von zwanzig Jahren, einen gewandten und
rüstigen Körper, einen entschlossenen Muth, damit ihm die An-
strengung der Jagd eine Lust sey. Dann beschreibt er die Beschaf-
fenheit der verschiedenartigen Netze genau. Er empfiehlt zwei Ar-
ten Hunde, die kastorischen, wie jener Göttersohn sie hatte, und die
Fnchshunde, die von Füchsen abstammen sollen. Beide Arten be-
schreibt er genau. Darauf handelt er von der Hasenjagd; er wen-
det besondere Sorgfalt auf die Lehren von der Erziehung der
Hunde, wobei er auch nicht vergißt, die ihnen angemessenen Namen
mitzutheilen, wie Psyche, Thymos, Porpar, Syrar, Lonche, Lochos,
Phylar, Taris, Läphon, Alke, Hyleus, Orge, Rhome, Hebe, Aktis
u. s. w. (s. 7. Cap.).
Für die Hirsch- und Rehjagd empfiehlt er (9. Cap.) indische
Hunde, die er als stark, groß, schnell und muthvoll bezeichnet. Zu
dieser Jagd empfiehlt er auch Fußschlingen. Für die Schweinsjagd
(10. Cap.) verlangt Xenophon indische, kretische, lokrische und la-
konische Hunde und als Waffen Keulen, Wurfspieße, Saufedern
und Schlingen. Die Klingen sollen breit und scharf, die Schäfte tüch-
tig und stark seyn. Endlich kommt er auf die Jagd der Löwen,
Parder, Luchse, Panther, Bären, die am pangaischen Berge und
am Kittos über Makedonien, auch am mysischen Olymp und dem
Pindos, sowie in Nysa über Syrien und anderen Gebürgen vor-
kommen. Diese erlegt man zum Theil durch Vergiftung der Aezung,
theils macht man Treibjagden zu Pferde. Andern Theils fängt
man sie auch in Gruben, über deren Rasendecke man eine Ziege
befestigt. Xenophon legt darauf die große Wichtigkeit der Jagd für
die Stärkung und Uebung des Körpers und der Seele dar und
bekämpft den Widerspruch, dem sie von Seiten einiger Sophisten
ausgesetzt war.
Wie überall die Jagd erst
-er Viehzucht
vorausge.ht, so bleibt sie lange Zeit die beßte Beschützerin derselben
gegen die Verwüstungen der wilden Thiere. Die Hirten sind im
Beginn ihrer Laufbahn immer Jager, wie sie dann später zum
Ackerbau übergehen. Wir bemerkten schon oben (s. S. 91.), welche
Thiere vorzugsweise von den Griechen gehalten und gezogen wurden.
Die Schafzucht wurde der Wolle, wie des Fleisches und der Milch
wegen betrieben und die Abhänge des bergigen Landes boten in
ihren aromatischen Kräutern den Thieren gesunde Nahrung dar,
der man auch durch künstliche noch nachhalf. Man achtete sorg-
fältig auf die Tränke der Schaafe, da man meinte, das Wasser
habe Einstuß auf die Färbung der Haare. So sollte ein Fluß bei
Antandria die Wolle schwarz und ein anderer bei Astyra dieselbe
weiß färben.
Das alte Europa.
verlangt er ein Alter von zwanzig Jahren, einen gewandten und
rüstigen Körper, einen entschlossenen Muth, damit ihm die An-
strengung der Jagd eine Lust sey. Dann beschreibt er die Beschaf-
fenheit der verschiedenartigen Netze genau. Er empfiehlt zwei Ar-
ten Hunde, die kastorischen, wie jener Göttersohn sie hatte, und die
Fnchshunde, die von Füchsen abstammen sollen. Beide Arten be-
schreibt er genau. Darauf handelt er von der Hasenjagd; er wen-
det besondere Sorgfalt auf die Lehren von der Erziehung der
Hunde, wobei er auch nicht vergißt, die ihnen angemessenen Namen
mitzutheilen, wie Psyche, Thymos, Porpar, Syrar, Lonche, Lochos,
Phylar, Taris, Läphon, Alke, Hyleus, Orge, Rhome, Hebe, Aktis
u. s. w. (s. 7. Cap.).
Für die Hirsch- und Rehjagd empfiehlt er (9. Cap.) indische
Hunde, die er als stark, groß, schnell und muthvoll bezeichnet. Zu
dieser Jagd empfiehlt er auch Fußschlingen. Für die Schweinsjagd
(10. Cap.) verlangt Xenophon indische, kretische, lokrische und la-
konische Hunde und als Waffen Keulen, Wurfspieße, Saufedern
und Schlingen. Die Klingen sollen breit und scharf, die Schäfte tüch-
tig und stark seyn. Endlich kommt er auf die Jagd der Löwen,
Parder, Luchse, Panther, Bären, die am pangaischen Berge und
am Kittos über Makedonien, auch am mysischen Olymp und dem
Pindos, sowie in Nysa über Syrien und anderen Gebürgen vor-
kommen. Diese erlegt man zum Theil durch Vergiftung der Aezung,
theils macht man Treibjagden zu Pferde. Andern Theils fängt
man sie auch in Gruben, über deren Rasendecke man eine Ziege
befestigt. Xenophon legt darauf die große Wichtigkeit der Jagd für
die Stärkung und Uebung des Körpers und der Seele dar und
bekämpft den Widerspruch, dem sie von Seiten einiger Sophisten
ausgesetzt war.
Wie überall die Jagd erst
-er Viehzucht
vorausge.ht, so bleibt sie lange Zeit die beßte Beschützerin derselben
gegen die Verwüstungen der wilden Thiere. Die Hirten sind im
Beginn ihrer Laufbahn immer Jager, wie sie dann später zum
Ackerbau übergehen. Wir bemerkten schon oben (s. S. 91.), welche
Thiere vorzugsweise von den Griechen gehalten und gezogen wurden.
Die Schafzucht wurde der Wolle, wie des Fleisches und der Milch
wegen betrieben und die Abhänge des bergigen Landes boten in
ihren aromatischen Kräutern den Thieren gesunde Nahrung dar,
der man auch durch künstliche noch nachhalf. Man achtete sorg-
fältig auf die Tränke der Schaafe, da man meinte, das Wasser
habe Einstuß auf die Färbung der Haare. So sollte ein Fluß bei
Antandria die Wolle schwarz und ein anderer bei Astyra dieselbe
weiß färben.