Die Bayerische Gewerbeschau München \y\2-
7. Anhänger und Brosche; von Ferdinand Ganser.
Silber mit blauem Emailgrund und Getriebenes Silber, Grund vergoldet; Gold mit weiß emaillierten Vrnamentgrund
Lasurstein-Tropfen. Mondstein. und Bernstein.
baren und doch vorhandenen, wie unabsichtlich wir-
kenden und doch aufs feinste berechneten Ungleich-
mäßigkeit, neben der dann strengste, sozusagen
geometrische Regelmäßigkeit um so anmutigere Ab-
wechslung bedeutet; er liegt sodann und vor allem
in der organischen A u s g e st a l t u n g des betref-
fenden Gegenstandes, so daß er gewissermaßen von
innen heraus Leben gewinnt.
Wenn man die Gewerbeschau-Sachen von der
größeren Wenge der Besucher nach dieser (ihrer besten,
wertvollsten) Seite hin gewürdigt wissen wollte, hätte
man Fabrikware als Gegenbeispiele daneben
legen müssen: neben das Lebensfähige das Tote,
neben das ewig und durch und durch Seelenlose das
künstlerisch von innen heraus Beseelte. Vielleicht
wäre dann noch mehreren klar geworden, daß man
kein wirkliches Auge bilden darf, wenn ein Schmuck
gewissermaßen wie ein feuchtes, dunkles Auge leuchten
soll; daß es verkehrt wäre Früchte en miniature her-
zustellen, wenn man den malerischen Effekt von Früchten
für Schmuckzwecke einfangen will; daß es sich überall
dort, wo der Sachkünstler die beim Anblick seltener
<5
7. Anhänger und Brosche; von Ferdinand Ganser.
Silber mit blauem Emailgrund und Getriebenes Silber, Grund vergoldet; Gold mit weiß emaillierten Vrnamentgrund
Lasurstein-Tropfen. Mondstein. und Bernstein.
baren und doch vorhandenen, wie unabsichtlich wir-
kenden und doch aufs feinste berechneten Ungleich-
mäßigkeit, neben der dann strengste, sozusagen
geometrische Regelmäßigkeit um so anmutigere Ab-
wechslung bedeutet; er liegt sodann und vor allem
in der organischen A u s g e st a l t u n g des betref-
fenden Gegenstandes, so daß er gewissermaßen von
innen heraus Leben gewinnt.
Wenn man die Gewerbeschau-Sachen von der
größeren Wenge der Besucher nach dieser (ihrer besten,
wertvollsten) Seite hin gewürdigt wissen wollte, hätte
man Fabrikware als Gegenbeispiele daneben
legen müssen: neben das Lebensfähige das Tote,
neben das ewig und durch und durch Seelenlose das
künstlerisch von innen heraus Beseelte. Vielleicht
wäre dann noch mehreren klar geworden, daß man
kein wirkliches Auge bilden darf, wenn ein Schmuck
gewissermaßen wie ein feuchtes, dunkles Auge leuchten
soll; daß es verkehrt wäre Früchte en miniature her-
zustellen, wenn man den malerischen Effekt von Früchten
für Schmuckzwecke einfangen will; daß es sich überall
dort, wo der Sachkünstler die beim Anblick seltener
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