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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 63.1912-1913

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Lory, Karl: Die Bayerische Gewerbeschau München 1912, [8]: Graphik
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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7141#0085

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Die Bayerische Gewerbeschau München ;9;2.

den Räumen mit der größten Anhäufung Verhältnis- !
mäßig rasch sagen: Das ist das beste. Als eine der
leistungsfähigsten Firmen auf dem Gebiet der Plakat- J
fünft erwies sich vor allem Schuh de To. Sie hat
eine ganze Reihe bekannter Künstler in ihren Dienst
gezogen, so z. B. Neu, dessen Gewerbeschau-Plakat
(mit den Kreiswappen) und dessen Gktoberfestplakat
sicher trefflich, in Stil und Geist gleich entsprechend
genannt werden müssen. Von pohlwein sah man
das Plakat für den Zoologischen Garten, das sicher
eine kräftige Wirkung mit einwandfreien Mitteln
erreichte. Dagegen beobachtete man hier freilich
auch in aller Muße, daß desselben Künstlers Plakat
für die Akademie für Aviatik recht verschwommen,
das für die pfaffsche Nähmaschinenfabrik ein übles
Zugeständnis an den Publikumsgeschmack genannt !
werden muß. Daneben gab es aber auch von Anderen
Sachen, die direkt schlecht genannt werden konnten, |
langweilige, genrehafte Zeichnungen, plump und steif
hingestellt, vollständige Bilder, womöglich noch mit
schlechten Schriften u. dgl. Wie sehr die Behandlung
den Ausschlag gibt, nicht etwa der Vorwurf, konnte
man am besten aus dem Vergleich jener Plakate von
Moos und K. Kunst ersehen, die beide einen Ski-
läufer darstellten; Kunst lieferte dabei sozusagen
das Gegenbeispiel und zeigte, wie man das etwa
machen müßte. (Von ihm waren übrigens auch sehr
interessante Versuche zu sehen die Ausstattnng von !
Zigarrenkisten geschmackvoll umzugestalten). Schließ-
lich bringt eben auch beim Plakat der Geist, den einer
in die Sache hineinlegt, den eigentlichen Wert hervor.
Die Kaulitz-Puppen von Stickel waren z. B. doch
etwas zu naiv, der hinreißende, von innen heraus-
kommende Schick, das Heuer, die Leidenschaft, wenn
man so sagen will, machte vor allem den Reiz der
Arbeiten von Skell, Schwalbach, Jul. Diez,
Leo putz aus. Daß man aber auch mit mehr

innerlichen Mitteln, mit „Gemüt" (im echten Sinn)
ausgezeichnete Plakate Herstellen kann, beweist Alt-
meister Hengeler, von dem ebenfalls Plakate aus-
gestellt waren. Man wird wohl auch hier sagen
können: Je größer der Künstler, d. h. je stärker seine
Auffassung, sein Innenleben, um so besser das Plakat.

(Schluß folgt.)

t5g. Zierleiste; für die Schriftgießereifirma Gentzsch undljeyse
gezeichnet von L. Losmus.

(Steine Nachrichten.

(Vereine, Museen, Schuten, -Auosiektungen,
(Mettöewerke ^c.

eiin Synagogen-Werrbewerb Augsburg, der

erst im November zur Entscheidung kam, (s. letzter
Iahrgg. S. 28p wurden die vier bereitgestellten Preise
(3300—500 M., insgesamt 7500 M.) zusammengc-
legt und zwei Preise zu je 2500 M., sowie je einer
zu (500 und fOOO M. verteilt. Je einen Preis zu
2500 M. erhielten peinr. Lömpe l mit Hritz Lan-
dauer, München, zusammen — undHritz Landauer
allein; die beiden anderen Preise erhielten Perm.
Buchert — und Gtho Grlando Kurz, zusammen
ntit p. Rosenthal, München. Die Entwürfe —
von Matth, peller (München), I. Th. Schweig-

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