Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 63.1912-1913

DOI Artikel:
Lohr, Otto: Die Ausstellung des internationalen Kongresses für Kunstunterricht, Dresden 1912
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7141#0117

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Bayerische Gewerbeschau München

(Die Ausstellung dee internatio^
naken Kongresses für (Xunskunter^
richt, (Dresden 1912.

(Von Otto Lohr.

Wust der markt'
artig ausgestellten
Arbeiten sich er-
holen und erst hier
die ausgestellten
Objekte mit grö-
ßerer Ruhe studieren
kann. Am besten
konnte man das
bei der Ausstellung
der Akademie für
Graphikin Leipzig
beobachten. In die-
sem großen Raum
war möglichst viel
an den vier Wän-
den unter Glas
und Rahmen auf-
gehängt, darunter
kleinere Sachen in
Vitrinen eingeord-
net. Die übrigen
Arbeiten waren in
gut ausgeführten
Mappen mit Auf-
schriften auf dem
großen Tisch, der

19?. Ans der Aunstgewerbl. Fachschule Kaiserslautern.

Lüster; Drechsler- und Schnitzerarbeit. (st,g d. wirk!. Größe.)

den Mittelraum ausfüllte, zur Ansicht aufgelegt.
Ebenso hatten auch gute Aufmachung die Aunst-
gewerbeschulen Dresden, Hamburg, Budapest,
Prag usw. Naturgeniäß am meisten ausgestellt
hatten die Volksschulen, dann die Mittelschulen, und
außer den vorgenannten Aunstgewerbeschulen noch
französische, englische, amerikanische. Von den be-
deutenderen deutschen Runstgewerbeschulen fehlten
München, Nürnberg, Berlin, von den ausländischen
Wien.

Bei der Besichtigung der ausgestellten Schüler-
arbeiten bekam man bald das Gefühl, daß auch die
Art des Zeichenunterrichtes schon ziemlich international
geworden ist. Das gleiche Lehrschema ist in den
meisten Arbeiten zu erkennen. Alles zeichnet Blümchen;
diese Studien werden auch noch teilweise stilisiert und
in sogenannte Ornamente übersetzt, manchmal bis
zum üppigsten Jugendstil. Die meisten ausgestellten
Zeichnungen sind in ihrer Art so gleich und auch
gleichwertig, daß man getrost die Perkunfts-Über-

n drei geräumigen Ausstellungshallen, die in
eine unübersehbare Menge von kleinen
Räumen geteilt waren, hatte eine große
Zahl von Schulen aller Art Schülerzeich-
nungen ausgestellt. Man brauchte lange Zeit, bis
man die ganze Sache etwas übersehen konnte.

Sofort bekam man aber den Eindruck, daß auch
bei solchen Ausstellungen natürlich in erster Linie
die Güte der ausgestellten Arbeiten, aber dann gleich
die Art der Ausstellung, die sogenannte Aufmachung,
sehr wichtig ist. Es darf nicht an Raun: gespart
werden. Wie sonst in künstlerischen Dingen ist auch
in der Art der Ausstellung ein liebevolles Durch-
arbeiten nötig, da man nur dann einen dem An-
sehen der Schule entsprechenden Erfolg erzielen kann.
Der Beschauer wird sonst von einer Zelle in die
andere gejagt, und es bilden dann nur solche gute

Räume Oasen, in
denen man vor dem

18J. Aus der Kunstgew erb l.
Fachschule in Kaiserslautern.
Schrank in Nußbaumholz.
(VSo d. wirk! Größe.)

78
 
Annotationen