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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 63.1912-1913

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7141#0044

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Kleine Nachrichten.

Fassaden) sind im Maßstab s: 200, der Lageplan
im Maaßstab \ : sOOO anzufertigen. Die Aasten
dürfen den Betrag van s 620000 M. nicht über-
schreiten.

eorg Meisenbach st. Am 2\. September ver-
schied auf seinem Landsitz in Emmering bei
Bruck (Oberbayern) Georg Meisenbach, dessen Name

76. Kelch; von Friede. Lanzler in der Frauenkirche zu
München. Aus: „Frankenburger, die Alt-Münchener Gold-
schmiede und ihre Kirnst", Verlag von F. Bruckmann A.-G.,
München.

unzertrennlich mit dem heute verbreitetsten Bilddruck-
verfahren, der Autotypie, verbunden ist. Geboren am
27. Mai s8Hs in Nürnberg, hatte er die Aupferstecherei
erlernt, gründete aber s876 in München die erste
zinkographische Anstalt zur Reproduktion von Strich-
zeichnungen und begann (88 s seine ersten Versuche
zur Herstellung photomechanischer Reproduktionen in
tonigen Originalien, die so rasch zu Erfolgen führten,

daß das Verfahren, um dessen Ausgestaltung ~S°f-
von Schmaedel, der nachmalige Geschäftsgenosse
Meisenbachs, sich besonders bemüht hatte, schon (882
unter dem Namen Autotypie patentiert werden konnte.
Im Jahre (882 bildete sich in London eine Ge-
sellschaft zur Erwerbung des Patents, worauf dies
neue Verfahren seinen Siegeszug durch die ganze
gebildete Welt antrat. Die Erfindung hat in bezug
auf das Illustrationswesen geradezu umwälzend ge-
wirkt; während z. B. natur- oder kunstgeschichtliche
Merke früher sich mit dürftigen Holzschnitten behelfen
mußten, wenn sie nicht zum teuren Aupferstich greifen
wollten, nehmen heute in wissenschaftlichen Büchern,
soweit sie überhaupt auf die Anschauung wirken
wollen, die Bilder meist eine größere Fläche ein als
der Text, dank der Autotypie, deren Erfinder sich
die Anerkennung der ganzen Menschheit verdient hat.
Unsere Zeitschrift aber, die damals von I. v. Schmaedel
geleitet wurde, kann die Ehre für sich in Anspruch
nehmen, als eine der allerersten der Autotypie zur
Einführung verhelfen zu haben.

in romanischer Frauenschmuck aus der Hohen-
sraufeuzeic, der vor 30 Jahren in Mainz aus-
gegraben worden und bis vor kurzem im Besitz
eines Darmstädter Herrn gewesen ist, ist nun vom Aaiser
erworben worden; nachdem in den letzten Jahren
sich die Fälle gemehrt haben, daß seltene Antiquitäten
durch das Uberbieten amerikanischer Sammler-Arösusse
ihr Heimatland auf immer verlassen haben, kann es
nicht hoch genug geschätzt werden, daß der Vorbesitzer
allen derartigen Versuchungen glücklich widerstanden
hat und die Aleinodien gegen Verschleuderung ans
Ausland jetzt gesichert worden sind. Sie bestehen
aus einem emaillieten Ohrgehänge einem reichen
Aettengehänge mit kostbaren Kameen, einem Mantel-
schloß in Filigran und Email sowie mehreren Rund-
fibeln in Filigran- und Emailarbeit.

T^x Epistulis. Zur Reform des Briefpapieres.

Unter diesem Stichwort wirbt Mayer-Hohenaschau
für den sehr beachtenswerten Vorschlag, die Sitte
der Exlibris auf den Briefverkehr zu übertragen,
indem man sein Briefpapier mit einem stets wieder-
kehrenden Abzeichen versieht; es handelt sich also um
eine Verallgemeinerung des schon seit langem in Ge-
schäftskreisen üblichen, den Absender stets sofort kennt-
lich machenden Aopffchmuckes der Briefbögen, wobei
entweder der Namen oder das Mappen oder endlich
die Berufstätigkeit des Briefschreibers das Hauptmotiv
des Schmucks bilden kann.

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