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Lory, Karl: Die Bayerische Gewerbeschau München 1912, [6]: Keramik
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7141#0060
(Die (Kaxerische (AewerKeschau München 1912. (Fortsetzung.)
(Don Dr. Rark Lorx. VI. AeramiK-
eramische Arbeiten waren in ganz
besonders großer Anzahl vertreten
und errangen auch einen besonders
sichtbaren Erfolg. In der langen
Halle II mit ihren Kojen und dem
„Haferlmarkt" (siehe £jcft (0 des
vorigen Jahrgangs, Abb. 6^5) waren sie eben sehr
appetitlich zur Achau gestellt und kamen zu voller,
freier Wirkung, die einfachsten wie die wertvollsten
Gegenstände. Wie gediegene, geschmackvolle Behand-
lung, wie originelle Formgebung und Festhalten an
gesunder Tradition beim einfachsten Material preis-
steigernd wirken können, war hier in fast belustigender
Weise zu kontrollieren: manche Hersteller, die sich
vielleicht anfänglich nur schüchtern mit dem billigen
„Zeug da" überhaupt herbeigewagt hatten und ver-
schämt recht niedrige Preise forderten, kletterten mit
ihrer sDreisskala vergnüglich in die Höhe, als sie
merkten, daß die Aachen „gingen" und auch teurer
bezahlt wurden. Leider kann man nicht leugnen,
daß der gute, flotte Geschäftsgang, den gerade die
Keramik erzielte, keineswegs stets Erzeugnissen des
78 u. 79. Wanddekorationen nach Angaben, bezw. Modellen von Hermann kjaas, Georg Römer, Nida Rümclin
und Karl Baur; ausgeführt von villeroy & Boch, München-Mettlach.
Aunst und Handwerk. 63 Iahrg. Heft 2.
37
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(Don Dr. Rark Lorx. VI. AeramiK-
eramische Arbeiten waren in ganz
besonders großer Anzahl vertreten
und errangen auch einen besonders
sichtbaren Erfolg. In der langen
Halle II mit ihren Kojen und dem
„Haferlmarkt" (siehe £jcft (0 des
vorigen Jahrgangs, Abb. 6^5) waren sie eben sehr
appetitlich zur Achau gestellt und kamen zu voller,
freier Wirkung, die einfachsten wie die wertvollsten
Gegenstände. Wie gediegene, geschmackvolle Behand-
lung, wie originelle Formgebung und Festhalten an
gesunder Tradition beim einfachsten Material preis-
steigernd wirken können, war hier in fast belustigender
Weise zu kontrollieren: manche Hersteller, die sich
vielleicht anfänglich nur schüchtern mit dem billigen
„Zeug da" überhaupt herbeigewagt hatten und ver-
schämt recht niedrige Preise forderten, kletterten mit
ihrer sDreisskala vergnüglich in die Höhe, als sie
merkten, daß die Aachen „gingen" und auch teurer
bezahlt wurden. Leider kann man nicht leugnen,
daß der gute, flotte Geschäftsgang, den gerade die
Keramik erzielte, keineswegs stets Erzeugnissen des
78 u. 79. Wanddekorationen nach Angaben, bezw. Modellen von Hermann kjaas, Georg Römer, Nida Rümclin
und Karl Baur; ausgeführt von villeroy & Boch, München-Mettlach.
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