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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 63.1912-1913

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Vom Büchermarkt
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Dom Büchermarkt.

<HO. Schmiedeiserner Lüster; von Ernst Schmidt.
(Vio d. wirkl. Größe.)

Vr. Goeringer erfand nun ini Jahre ^893 ein
solches Instrument, zu gleicher Zeit erschien die erste
Auflage des vorliegenden Buches; aber sein Tod im
selben Jahre verhinderte die weitere Verbreitung des
„goldenen Zirkels".

Ts ist von größtem Interesse und von außer-
ordentlicher Wichtigkeit, wenn sich der Künstler und
der Dunststudierende mit der Lehre vom goldenen
Schnitt befaßt und den „goldenen Zirkel" anwendet,
und man kann sich dem Schlußsatz aus dem Vor-
worte Prof, pölzeis anschließen: „Dem goldenen
Zirkel wünsche ich mit dem erklärenden Buche auf-
richtig die weiteste Verbreitung." —

Was Prof, pölzel übrigens in den zwei angefügten
Tafeln: Rembrandt, Anbetung der pirten, und V.
van Delft: Die Da,ne mit dem Perlband heraus-
konstruiert, geht entschieden zu weit; besonders das

zweite Bild ist in jeder Beziehung unglücklich ge-
wählt. G. L.

3„gemein: J. Heitmann und das Baugeschäft
Heilmann $c Littmann. Ein Rückblick auf
vierzig Jahre Arbeit. Diese vier Dezennien um-
spannen die Zeit von s87s bis l9ll; also eine Zeit,
in der n,an in München eine neue architektonische
Ausdrucksform errungen hat und in der diese Stadt
zur Großstadt heranwuchs bei einem gewaltigen Be-
völkerungszuwachs von 430000 Bewohnern. Bei
der hierdurch bedingten Entwicklung des Stadtbildes
nach innen und außen ist die Firma Peilmann & Litt-
mann in so bedeutsamer Weise beteiligt, daß dieser
Schrift nicht nur pro domo ein Wert zukommt,
sondern daß sie zweifellos ein historisches Dokument
ist. Besonders auch deshalb, weil die Tätigkeit der
Firma ja keineswegs auf München beschränkt blieb:
durch viele hervorragende Bauwerke in allen Teilen
Deutschlands hat sie den anerkannten Ruf der Mün-
chener Dunst begründen helfen.

Wir erfahren aus der Schrift, deren textlicher
Teil von G. I. Wolf verfaßt ist, wie der Ingenieur
I. Peilmann aus kleinen Anfängen (Tisenbahnbauten,
Auswechslungen rc.) seine Firma zu der heutigen
stolzen pöhe erhob, so daß im Jahre s9p eine Lohn-
sumnie von 2 500000 M. erreicht wurde. Wir lernen
die Verdienste kennen, die Peilmann sich erwarb um
den Münchener Bebauungsplan und durch Anlage
von Villenkolonien und Dleinwohnungssiedelungen.
Durch die Anlage der Isarwerke in pällriegelsgreuth
P8Y0—94) konnte das Sendlinger Oberfeld der Indu-
strie erschlossen werden, so daß die Firma Peilmann
& Littmann in wenigen Jahren dort s6 Fabrik-
gebäude errichten konnte. Außerdem ein eigenes
Sägewerk.

Vom Jahre s8st2 an, wo Architekt Littmann
als künstlerischer Leiter in die Firma eintrat, datiert
ein hoher künstlerischer Aufschwung. Ts würde viel
zu weit führen, der nach Tausenden zählenden Pro-
jekte und Ausführungen zu gedenken, welche Peil-
mann 8c Littmann seither übernommen haben. In
München seien nur das pofbräuhaus, das Prinz-
regententheater, das Dünstiertheater, die Schackgalerie
und das preußische Gesandtschaftshotel und die beiden
großen Warenhäuser genannt. Von bemerkenswerten
Bauten außerhalb Münchens zählen wir auf: das
Dgl. Theater in Distingen, das poftheater in Weimar,
das Stadttheater in Tharlottenburg, die in pildes-
heim und Posen. Von den Villenkolonien seien
erwähnt: Gern, Nymphenburg, Prinz-Ludwigshöhe
und Bogenhausen. Der Theaterzirkus Sarrasani
in Dresden sowie die in Gemeinschaft mit einer

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