Franz Ringer.
620. Wirtszimmer; von Franz Ringer.
Einrichtung aus, matt gefirnißten, Hellen HolzmöbelnÖ
mit ein paar farbigen, in: Hintergrund eingetieften
Füllungen, fchön geschmiedeten Beschlägen, alles in
leicht stilisierten formen. Der anheimelnde Raun:
ladet ein zum plaudern und weckt das Interesse für
die anderen Raumschöpfungen Ringers, in die in
verstärktem Maße jene behagliche Mußestimmung
hineinkomponiert wurde, die das Atelier als Schau-
platz ernster Arbeit nur andeuten kann. Da wäre
das blitzblanke Eßzimmer (Abb. 6 \ 7—619), das
Ringer für ein Landhaus
entworfen hat. Sein Vor-
zug ist das schon aus dem
Bild sprechende Wohnlich-
keitsgefühl. Dieses Gefühl
wird ausgeläst durch die
gute Nutzungsmöglichkeit
des Zimmers. Der Raum
im Eigenhaus soll ja ge-
wisse stabile Eigenschaften
haben. Das Mobiliar soll
mit der (Örtlichkeit sozu-
sagen verwachsen sein und
eine Umstellung nicht zu-
lassen. Sonst haben wir
das Zufällige, Unharmo-
nische, Schlecht-Nutzbare
st Kunst und kjandwerk
\<)05 £jeft
des Mietsraumes. Ringer hat das fragliche Eß-
zimmer nach den oben aufgestellten Richtpunkten aus-
gebaut. Ins beste Licht setzt er das wichtigste Möbel-
stück des Raumes, den großen Eßtisch, dahinter an
die Fensterwand eine lange, für die Auszüge des
Tisches berechnete, gepolsterte Bank. Ihr Stand
wird noch besonders fixiert durch die kjochführung
der Banklehne zwischen den Fenstern und durch Be-
krönung dieser Rückwand mit einer Glasvitrine für
das erlesene, vor dem Dienstpersonal zu sichernde
Geschirr. Die linke Seiten-
wand des Zimmers ist
etwa in der Mitte mit einer
Türe durchbrochen. Im
Interesse des harmonischen
Zusammenklangs bestellte
Ringer die beiden Wand-
fiächen neben der Türe mit
je einem Büfett, die er
beide zur Vermeidung toter
Ecken scharf in die Zimmer-
ecken rückte. Zwischen dem
linken Büfett und der zwei-
ten Türe des Zimmers
konnte nicht gut ein Möbel-
stück untergebracht werden,
schon um der Wirkung des
Büfetts nicht zu schaden,
fjter war der richtige Platz
238
620. Wirtszimmer; von Franz Ringer.
Einrichtung aus, matt gefirnißten, Hellen HolzmöbelnÖ
mit ein paar farbigen, in: Hintergrund eingetieften
Füllungen, fchön geschmiedeten Beschlägen, alles in
leicht stilisierten formen. Der anheimelnde Raun:
ladet ein zum plaudern und weckt das Interesse für
die anderen Raumschöpfungen Ringers, in die in
verstärktem Maße jene behagliche Mußestimmung
hineinkomponiert wurde, die das Atelier als Schau-
platz ernster Arbeit nur andeuten kann. Da wäre
das blitzblanke Eßzimmer (Abb. 6 \ 7—619), das
Ringer für ein Landhaus
entworfen hat. Sein Vor-
zug ist das schon aus dem
Bild sprechende Wohnlich-
keitsgefühl. Dieses Gefühl
wird ausgeläst durch die
gute Nutzungsmöglichkeit
des Zimmers. Der Raum
im Eigenhaus soll ja ge-
wisse stabile Eigenschaften
haben. Das Mobiliar soll
mit der (Örtlichkeit sozu-
sagen verwachsen sein und
eine Umstellung nicht zu-
lassen. Sonst haben wir
das Zufällige, Unharmo-
nische, Schlecht-Nutzbare
st Kunst und kjandwerk
\<)05 £jeft
des Mietsraumes. Ringer hat das fragliche Eß-
zimmer nach den oben aufgestellten Richtpunkten aus-
gebaut. Ins beste Licht setzt er das wichtigste Möbel-
stück des Raumes, den großen Eßtisch, dahinter an
die Fensterwand eine lange, für die Auszüge des
Tisches berechnete, gepolsterte Bank. Ihr Stand
wird noch besonders fixiert durch die kjochführung
der Banklehne zwischen den Fenstern und durch Be-
krönung dieser Rückwand mit einer Glasvitrine für
das erlesene, vor dem Dienstpersonal zu sichernde
Geschirr. Die linke Seiten-
wand des Zimmers ist
etwa in der Mitte mit einer
Türe durchbrochen. Im
Interesse des harmonischen
Zusammenklangs bestellte
Ringer die beiden Wand-
fiächen neben der Türe mit
je einem Büfett, die er
beide zur Vermeidung toter
Ecken scharf in die Zimmer-
ecken rückte. Zwischen dem
linken Büfett und der zwei-
ten Türe des Zimmers
konnte nicht gut ein Möbel-
stück untergebracht werden,
schon um der Wirkung des
Büfetts nicht zu schaden,
fjter war der richtige Platz
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