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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 63.1912-1913

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Rauecker, B.: Die wirtschaftlichen Grundlagen des modernen Kunstgewerbes
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https://doi.org/10.11588/diglit.7141#0432

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Die wirtschaftlichen Grundlagen des modernen Kunstgewerbes.

schließlich die Theoretiker und Praktiker unseres
Wirtschaftslebens lehrten: Das Handwerk wird sich
nurmehr erhalten können im Bereiche des An-
bringungsgewerbes, der Reparatur, des Beköstigungs-
gewerbes und vor allem im großen Gebiet
des Aunstgewerbes.

5o kam es auch, daß der bayerische Minister-
präsident Freiherr von Hertling noch am fst. April
v. 3* iu der bayerischen Aammer der Abgeordneten
laut bekannte: ....... so völlig trostlos, wie man

die Lage des Handwerks glaubt hinstellen zu müssen,
ist sie, Gott sei Dank! noch nicht. . . durch Qualitäts-
arbeit kann der Massenproduktion noch immer wirksam
entgegengetreten werden, und diese Qualitätsarbeit
findet begreiflicherweise mit dem wachsenden Wohl-
stände, dessen wir uns erfreuen, immer größere
Würdigung. Die Blüte dieser Qualitätsarbeit aber
ist das Aunsthandwerk."

Und Joseph August Lux, der als einer der besten
Renner deutschen Aunstgewerbes gilt, behauptet:
„Die kleinen Betriebe, insbesondere auf dem Gebiete
der angewandten Aunst, können erfolgreich neben
den großen Industrien bestehen, wenn sie den un-
ersetzlichen Geist der künstlerischen Landarbeit zu ihrer
Aufgabe machen. Auch der Großbetrieb wird, wenn
er wirklich das Höchste an Qualität leisten will,
auf den Aleinbetrieb und Werkstätten für Handarbeit

750. (Siehe Abb. 749).

75 (. Fenster für das Leipziger Rathaus;
nach Karton von Jul. Diez ausgeführt von L. de Bouchö,
München (vgl. Iahrg. (907, S 2-42 u. 243).

(V20 d. wirkl. Größe.)

mit selbständigen künstlerischen Meistern zurückgreifen
müssen."

Die Tatsachen aber lehren das Gegenteil.
Auch das Aunsthandwerk, als die Produktions-
weise, die im kleinen herstellt, unt im kleinen

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