ANHÄNGER, MANSCHETTENKNÖPFE
bald zu virtuoser Fer*
tigkeit brachte. Email*
schalen und *Dosen in
wohl abgestimmten
Farbenzusammensfel*
lungen auf Silbergrund,
aber audi Schmudc*
stücke in freiester Ge-
staltung und von sel-
tener handwerklicher
Durchbildung haben sidi
inzwischen zu einerreiz*
vollen Besonderheit sei*
ner Werkstatt heraus»
gebildet, in der jetzt die
Silberschmiedekunst,
Ziselieren und Email*
arbeit gleicher Maßen
dem künstlerischen, Schaffen des Meisters dienstbar
wurden. Dessen schöpferische Kunst zeugt auf Schritt
und Tritt von der Grundlage der handwerklichen
Sicherheit und wer an sie etwa die von der Theorie
aufgestellten Forderungen und Maßstäbe anlegt, wird
erkennen, daß sie hier durch eine unbewußte ausge*
glichene Selbstverständlichkeit überholt sind. Das gibt
dem Scharfen dieses Künstlers das Lebendige und
Persönliche, aber auch jenes zeitlos Schöne, das sich
über die wandelbaren Meinungen erhebt.
| Erfreulicherweise ist Mayrhofers Arbeit, die sdion
i in seinen jungen Jahren bald
das Interesse weiterer Kreise
fand und seitdem auf zahl*
reichen Ausstellungen ihm
Bewunderer und Freunde
warb, audi die äußere Aner*
kennung nicht versagt geblie*
ben. Auf der Dresdener Aus*
Stellung 1906 errang er die
Staatsmedaille, auf der Brüs*
seier Weltausstellung 1910
die goldene Medaille, auch
versuchte man, ihn für den
Lehrberuf zu gewinnen und
er erhielt Rufe nach Köln und
Darmstadt, aber die Liebe
zur Werkstatt und wohl auch
zur Heimat ließen ihn nicht
los, vielleicht entsprach auch
die Lehrtätigkeit nicht so sehr
seiner persönlichen Veran*
lagungwie die praktische Ar*
beit. Dazu kam, daß ihn eine A. VON MAVRHOFER
ununterbrochene Reihe
bedeutsamer und an*
regender Aufträge in
Atem hielt, besonders
die vielen Ehrengaben
bei Sdiülzenfesten und
sonstigen sportlichen
Veranstaltungen, aber
auch bei Gedenkfeiern
und anderen festlichen
Anlässen fand seine
Kunst ein reiches Betä*
tigungsfeld. Die Werk*
Stätte von Mayrhofer
wurde auch als „Staat*
lieh anerkannte Lehr*
werkstätte"zu einer ge-
suchten Ausbildungs*
Stätte für das Silberschmiedehandwerk, und eine Reihe
hoffnungsvoller junger Kunsthandwerker sind von
dort aus ins Leben hinausgetreten. Wenn neuerdings
die bayerische Staatsregierung ihn zugleich mit Karl
Rothmüller zum Professor der bildenden Künste er*
nannte, so soll in dieser seltenen Auszeichnung keines*
wegs etwa ein Schrift zur Einebnung der Grenzen
zwischen Architektur, Bildnerei und Kunsthandwerk
erblickt werden, vielmehr freuen wir uns, daß die
Staatsregierung das vornehme Recht der Anerkennung
künstlerischen Schaffens dahin gebraucht hat, im Kunst*
gewerbe gerade diejenigen
besonders hervorzuheben,
die von der Grundlage ge*
diegenen handwerklichen
Könnens aus sich zu schöp*
feriseher Kunst entwickelt
haben. Dieser Weg ist müh*
sam und manch einer bleibt
hier auf der Strecke, daß
aber die, die ihn gehen, zu
ganzen Leistungen gelangen
und wahrer Fortentwicklung
dauerndeDienste leisten, da*
für dürfte Adolf von Mayr*
hofer in seinem bisherigen
Werdegang einen Beweis
gegeben haben. Mögen dem
rüstigen Sechziger, der auf
der Pirsch nicht minder seinen
Mann stellt wie in der Werk*
statt, noch viele Jahre erfolg*
reichen Schaffens beschieden
EMAILDOSE sein. Fritz Schmidt.
8
bald zu virtuoser Fer*
tigkeit brachte. Email*
schalen und *Dosen in
wohl abgestimmten
Farbenzusammensfel*
lungen auf Silbergrund,
aber audi Schmudc*
stücke in freiester Ge-
staltung und von sel-
tener handwerklicher
Durchbildung haben sidi
inzwischen zu einerreiz*
vollen Besonderheit sei*
ner Werkstatt heraus»
gebildet, in der jetzt die
Silberschmiedekunst,
Ziselieren und Email*
arbeit gleicher Maßen
dem künstlerischen, Schaffen des Meisters dienstbar
wurden. Dessen schöpferische Kunst zeugt auf Schritt
und Tritt von der Grundlage der handwerklichen
Sicherheit und wer an sie etwa die von der Theorie
aufgestellten Forderungen und Maßstäbe anlegt, wird
erkennen, daß sie hier durch eine unbewußte ausge*
glichene Selbstverständlichkeit überholt sind. Das gibt
dem Scharfen dieses Künstlers das Lebendige und
Persönliche, aber auch jenes zeitlos Schöne, das sich
über die wandelbaren Meinungen erhebt.
| Erfreulicherweise ist Mayrhofers Arbeit, die sdion
i in seinen jungen Jahren bald
das Interesse weiterer Kreise
fand und seitdem auf zahl*
reichen Ausstellungen ihm
Bewunderer und Freunde
warb, audi die äußere Aner*
kennung nicht versagt geblie*
ben. Auf der Dresdener Aus*
Stellung 1906 errang er die
Staatsmedaille, auf der Brüs*
seier Weltausstellung 1910
die goldene Medaille, auch
versuchte man, ihn für den
Lehrberuf zu gewinnen und
er erhielt Rufe nach Köln und
Darmstadt, aber die Liebe
zur Werkstatt und wohl auch
zur Heimat ließen ihn nicht
los, vielleicht entsprach auch
die Lehrtätigkeit nicht so sehr
seiner persönlichen Veran*
lagungwie die praktische Ar*
beit. Dazu kam, daß ihn eine A. VON MAVRHOFER
ununterbrochene Reihe
bedeutsamer und an*
regender Aufträge in
Atem hielt, besonders
die vielen Ehrengaben
bei Sdiülzenfesten und
sonstigen sportlichen
Veranstaltungen, aber
auch bei Gedenkfeiern
und anderen festlichen
Anlässen fand seine
Kunst ein reiches Betä*
tigungsfeld. Die Werk*
Stätte von Mayrhofer
wurde auch als „Staat*
lieh anerkannte Lehr*
werkstätte"zu einer ge-
suchten Ausbildungs*
Stätte für das Silberschmiedehandwerk, und eine Reihe
hoffnungsvoller junger Kunsthandwerker sind von
dort aus ins Leben hinausgetreten. Wenn neuerdings
die bayerische Staatsregierung ihn zugleich mit Karl
Rothmüller zum Professor der bildenden Künste er*
nannte, so soll in dieser seltenen Auszeichnung keines*
wegs etwa ein Schrift zur Einebnung der Grenzen
zwischen Architektur, Bildnerei und Kunsthandwerk
erblickt werden, vielmehr freuen wir uns, daß die
Staatsregierung das vornehme Recht der Anerkennung
künstlerischen Schaffens dahin gebraucht hat, im Kunst*
gewerbe gerade diejenigen
besonders hervorzuheben,
die von der Grundlage ge*
diegenen handwerklichen
Könnens aus sich zu schöp*
feriseher Kunst entwickelt
haben. Dieser Weg ist müh*
sam und manch einer bleibt
hier auf der Strecke, daß
aber die, die ihn gehen, zu
ganzen Leistungen gelangen
und wahrer Fortentwicklung
dauerndeDienste leisten, da*
für dürfte Adolf von Mayr*
hofer in seinem bisherigen
Werdegang einen Beweis
gegeben haben. Mögen dem
rüstigen Sechziger, der auf
der Pirsch nicht minder seinen
Mann stellt wie in der Werk*
statt, noch viele Jahre erfolg*
reichen Schaffens beschieden
EMAILDOSE sein. Fritz Schmidt.
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