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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 76.1926

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Bayer, Franz J.: Knut Anderson
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https://doi.org/10.11588/diglit.7093#0052

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HOLZPLASTIK VON KNUT ANDERSON

Reihe von Jahren an die Kunstschulen in Stockholm,
wo ersehrvielseitigarbeiten konnte (in Holz, Silber,
Speckstein, Textilien usw.). Als Mitglied desdorti-
gen Kunstgewerbevereins arbeitete er bereits für
führende Geschäfte. Mit einem reichen Rüstzeug,
aberimmernoch unbefriedigt, ginger nach Deutsch*
land und kam über Berlin und Dresden nach Mün*
chen.Hierbesuchteerdie Debschiz* unddie Kunst*
gewerbeschule, arbeitete mehrere Jahre praktisch
und wurde 1918 „Werkführer" in dem Atelier von
Prof. Joseph Wackerle. Hier in diesem ebenso rei*
chen wie strengen Betrieb hat er auch offenbar das
ihm am meisten zusagende Milieu gefunden. Erließ
sich, wie seine Arbeiten zeigen, von der streng um*
rissenen Künstlerpersönlichkeit Prof. Wackeries in
der denkbar besten Weise beeinflussen, indem er
dabei mehr und mehr seine eigene künstlerische
Ausdrucksweise, seine besondere Handschrift und
seinen besonderen Stil weiter förderte.

Der Kunstgewerbeverein brachte Anderson
zum erstenmal in die Münchener Öffentlichkeit
durch eine Kollektivausstellung in der Verkaufs*

halle im September 1920. Dieselbe fand ungeteilten
Beifall „für das ungewöhnliche und vielseitige
Können des wagemutigen Künstlers". (Münchner
Neueste Nachrichten.) Es waren Gegenstände aus
verschiedenen kunstgewerblichen Gebieten in drei
Schaufenstern ausgestellt. Ein paar sehr beachtete
Aufgaben wurden Anderson darauf zuteil: ein Zi*
garrenkiosk in der Schalterhalle des Münchener
Hauptbahnhofs, wovon wir ein Obstück der einen
Eingangstüre bringen (Abb. S. 50) und die plastisch
dekorative Ausgestaltung des von Wiederanders
neu geschaffenen Cherubin*Theaters im Hotel Vier
Jahreszeiten, München. Bruckmann's„DieKunst"
und The Studio brachten seinerzeit darüber ent*
sprechende Würdigungen. Die letztere Arbeit be*
gründete unserem Künstler einen Ruf als Spezialist
für die dekorative Plastik moderner gesellschaft*
licher Festräume, so daß er gleich darauf zur Aus*
schmückung des PforzheimerViktoriatheaters, einer
Sing* und Lustspielbühne, bestellt wurde. Außer
dem Bühnen» und Zuschauerraum war dabei ein
Haupttor dekorativ zu gestalten, dessen gelungene

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