Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 76.1926

DOI Artikel:
Kiener, Hans: Die Passionskirche in Obermenzing von Georg Buchner
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.7093#0110

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
WESTPORTAL MIT VORHALLE

sendet nur indirektes Licht in die Kirche. Nicht zu-
letzt durch diese betont einseitige Lichtführung wird
die außerordentlich günstige malerische Modellierung
der Gewölbe möglich.

Der Chor erhöht sich um einige Stufen und schließt
mit drei Seiten des Achtecks. Die Decke wölbt sich im
starken Kontrast zur flachen Decke des Mittelschiffs als
gratiges Sterngewölbe mit gestrafften Stichkappen.
Malerisch bedeutsam ist der Kontrast der meist ziemlich
stark schattigen Stichkappen zu den weißen Wänden.
Der Fußboden ist aus auf die hohe Kante gestellten
Ziegeln mit reinlich ausgestrichenen Fugen gebildet.
Das reine Weiß der Wände kontrastiert mit dem Braun
der Decke, der Kirchenstühle und der Balustrade der
Empore und der Kanzel. Einen stark farbigen Akzent

bringen allein die Glasfenster im Chore von Baumhauer
herein. Das Bestreben, die Fläche des Fensters klein-
figurig, teppichmäßig aufzuteilen und sie mit schönen,
kräftigen Farben, einem satten Blau und tiefem, aur-
glühendemRot zu beleben, sichelt ihnen gute Wirkung.
Das Mittelfeld hinter dem Altar soll noch ein großes
Wandgemälde erhalten und so den Altar zu beherr-
schender Wirkung steigern. Die schlichten und doch
zierlichen Chorstühle sind maßstäblich sehr geschickt
getroffen. Sie machen den Raum des Chores in seiner
Größe und Höhenerstreckung fühlbar.

Die Orgelempore wird durch drei Spitzbogen ge-
tragen, von denen der mittlere, obwohl fast gleich breit,
den Bogen beim Ansatz etwas energischer knickt. Die
Orgel selbst setzt den Querraum der Empore einfach

100
 
Annotationen