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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 76.1926

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Hildebrand, Adolf von: Einiges über die Bedeutung von Grössenverhältnissen in der Architektur von Adolf Hildebrand
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https://doi.org/10.11588/diglit.7093#0115

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BLICK NACH DEM CHOR

bezüglich des Maßstabes. Der architektonische Bau ist
aber nicht das Bild, sondern das Naturobjekt selbst, und
wenn dasselbe Baugebilde doppelt jetzt als real und dann
wieder als bloßes Bild auftritt, so entsteht eine ähnliche
Vermischung, als wenn wirkliche Menschen und Sta-
tuen auf demselben Fuße verkehren würden.

Es läßt sich nicht leugnen, daß in der romantischen
Übertragung an sich ein sozusagen billiges Gestaltungs-
prinzip liegt. Es handelt sich dabei mehr um die grö-

ßere oder geringere Feinheit der Assoziation, als um
formende Kraft.

Es gibt nun aber auch eine Maßstabsübertragung im
entgegengesetztenSinne. Die architektonischeSchnecke
ist eigentlich ein ornamentales Gebilde und im kleinen
Maßstabe erfunden. Das erstemal, wo sie meines Wis-
sens groß auftritt, ist an der Mosaikfassade von S. M.
Novella in Florenz. Da ist sie nur als Zeichnung groß
verwendet, um die beidenGiebelübergänge zu verzieren.

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