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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 76.1926

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Nasse, Hermann: Adam und Eva von Mayer-Fassold
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https://doi.org/10.11588/diglit.7093#0191

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ergebender Schwierigkeit Herr werden, so darf man
wohl jetzt getrost sagen, daß es ihm in der Tat ge-
lungen ist, sich zu behaupten und durchzusetzen.
Denn wir kennen auch die übrigen in der letzten Zeit
von ihm entstandenen Arbeiten. Und wenn ein ander-
mal von ihm treffend gesagt wurde, sein Reich sei
„der Frühling der Leiber", so dürften die beiden an-
mutigen Bronzen, die hier als neueste Arbeiten von
ihm erscheinen, jene Behauptung noch einmal be-
kräftigen. Noch immer finden wir bei aller melodisch
prickelnden Beweglichkeit der Linienführung, bei aller
Gedehntheit und Zuspitzung der Form, bei aller rela-
tiven Kleinheit des Formats jenen Zug ins Monumen-

tale und die gut geschlossene reliefhafte Auffassung,
die bestes Erbe der Hildebrandschule geworden ist.
Mit der mehr antikischen Ruhe und Ebenmäßigkeit
in sich gefestigter Flächen verbindet sich nordischer
Bewegungsausdruck in glücklicher Synthese, verbindet
sich das Auf und Ab, und das herbe, kantige Gegen-
einanderstoßen der Glieder, deren Bewegungsrhyth-
mus die malerische, spiegelnde Bewegung der mit
allen gleitenden Lichtreflexen rechnenden und solche
Möglichkeiten wirksam ausschöpfenden Bronze noch
erhöht. Als breite, klar übersehbare Fläche bieten sich
die Formen der Eva im Gegensatz zu den mit Uber-
schneidungen wirkenden, nach den Seiten mehr aus-

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