nen Polders. Hier kann vielleicht eine Besiedlung durch Holländer in
beschränktem Umfange erfolgt fein, da die Unternehmer das Land, das
ihnen zufiel, wieder verwerten mußten.
Daß diese holländischen Unternehmer nicht nur wegen des hinter
ihnen stehenden Kapitals ein großes Ansehen hatten, war selbst-
verständlich. Man stelle sich einmal vor, was es heißt, mit den da-
maligen Hilfsmitteln den Vodenbedarf des Deiches (trapezförmiger
Querschnitt) in die rechteckigen Querschnitte der Putten (Gruben-
Entnahmestellen für den Deichboden) umzurechnen und dann die Löhne
und weiter die für den Deichbau erforderlichen Gelder zu ermitteln.
So glaube ich als Techniker die Entwicklung des Deichbaues und
der Besiedlung der Marschen sehen zu müssen. Das Wort haben nun-
mehr die Geschichtsforscher, denen ich hoffentlich mit diesen Zeilen
manche ihnen neue Anregung gegeben habe.
Hannover. Timm, Reg. und Vaurat.
Von alten Brunnen im Oldenburger Lande.
Die einfachsten Formen.
Durch das Jeversche „Püttbier", das volkstümliche Brunnenfest
meiner Heimat, das seit 1756 an einem bestimmten Tage des Januar
von den Brunnen- und Pumpenangehörigen veranstaltet wird, haben
schon seit Jahren die heimischen Brunnenformen für mich einen be-
sonderen Reiz. Ich machte mich auf die Suche und konnte auch ver-
schiedene alte Typen noch auf dem Bilde festhalten, bevor die Neuzeit
mit ihrer Wasserleitung überall eingriff. Die besten Formen sollen
unter staatlichen Denkmalschutz gestellt werden.
Der älteste Brunnen unserer Gegend wurde im Jahre 1935 Lei dem
Dorfe Grappermöns im Jeverlande (Amt Friesland) aufgefunden. Es
handelte sich um eine Brunnenanlage aus Findlingen aus der Zeit kurz
vor Christi Geburt, vr. H. Schroller hat sie in seiner Vorgeschichte des
Jeverlandes in der Festschrift „1000 Jahre Jever", Oldenburg 1936,
S. 67/68 in Wort und Bild besprochen. Es heißt dort u. a.: „Der obere
Teil war nicht mehr erhalten. In der unteren Hälfte bestand der
Brunnen aus drei Ringen von Findlingssteinen, auf denen noch große
Holzstücke lagen. Der Brunnen war ausgefüllt mit schwarzem, humus-
reichem Boden, in dem man noch die Blätter von verschiedenen Bäumen
erkennen konnte. Zu unterft lagen zahlreiche Tonscherben, unter denen
sich die obere Hälfte eines zweischenkligen Gefäßes zusammensetzen ließ.
In dem einen Henkel steckten noch die Reste der beim Wasserholen ab-
gerissenen Schnur."
Einen kulturhistorisch wertvollen Brunnen-Aufsatz fand ich im
Hofe von Gut Alt-Marienhausen bei Sanderbusch (Sande) (Taf. 11
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beschränktem Umfange erfolgt fein, da die Unternehmer das Land, das
ihnen zufiel, wieder verwerten mußten.
Daß diese holländischen Unternehmer nicht nur wegen des hinter
ihnen stehenden Kapitals ein großes Ansehen hatten, war selbst-
verständlich. Man stelle sich einmal vor, was es heißt, mit den da-
maligen Hilfsmitteln den Vodenbedarf des Deiches (trapezförmiger
Querschnitt) in die rechteckigen Querschnitte der Putten (Gruben-
Entnahmestellen für den Deichboden) umzurechnen und dann die Löhne
und weiter die für den Deichbau erforderlichen Gelder zu ermitteln.
So glaube ich als Techniker die Entwicklung des Deichbaues und
der Besiedlung der Marschen sehen zu müssen. Das Wort haben nun-
mehr die Geschichtsforscher, denen ich hoffentlich mit diesen Zeilen
manche ihnen neue Anregung gegeben habe.
Hannover. Timm, Reg. und Vaurat.
Von alten Brunnen im Oldenburger Lande.
Die einfachsten Formen.
Durch das Jeversche „Püttbier", das volkstümliche Brunnenfest
meiner Heimat, das seit 1756 an einem bestimmten Tage des Januar
von den Brunnen- und Pumpenangehörigen veranstaltet wird, haben
schon seit Jahren die heimischen Brunnenformen für mich einen be-
sonderen Reiz. Ich machte mich auf die Suche und konnte auch ver-
schiedene alte Typen noch auf dem Bilde festhalten, bevor die Neuzeit
mit ihrer Wasserleitung überall eingriff. Die besten Formen sollen
unter staatlichen Denkmalschutz gestellt werden.
Der älteste Brunnen unserer Gegend wurde im Jahre 1935 Lei dem
Dorfe Grappermöns im Jeverlande (Amt Friesland) aufgefunden. Es
handelte sich um eine Brunnenanlage aus Findlingen aus der Zeit kurz
vor Christi Geburt, vr. H. Schroller hat sie in seiner Vorgeschichte des
Jeverlandes in der Festschrift „1000 Jahre Jever", Oldenburg 1936,
S. 67/68 in Wort und Bild besprochen. Es heißt dort u. a.: „Der obere
Teil war nicht mehr erhalten. In der unteren Hälfte bestand der
Brunnen aus drei Ringen von Findlingssteinen, auf denen noch große
Holzstücke lagen. Der Brunnen war ausgefüllt mit schwarzem, humus-
reichem Boden, in dem man noch die Blätter von verschiedenen Bäumen
erkennen konnte. Zu unterft lagen zahlreiche Tonscherben, unter denen
sich die obere Hälfte eines zweischenkligen Gefäßes zusammensetzen ließ.
In dem einen Henkel steckten noch die Reste der beim Wasserholen ab-
gerissenen Schnur."
Einen kulturhistorisch wertvollen Brunnen-Aufsatz fand ich im
Hofe von Gut Alt-Marienhausen bei Sanderbusch (Sande) (Taf. 11
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