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Gemeinsames Mitteilungsblatt
der Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichte Nordwestdeutschlands
im Reichsbund für deutsche Vorgeschichte
und der
Arbeitsgemeinschaft für die Volkskunde Niedersachsens
Jg. 6. Hannover, im November/Nebelung 1938 Nr. 11
Das Holstenhaus in Ostholstein.
(Mit Tafel 53 u. 54.)
Vorliegende Arbeit ist ein Teilergebnis aus einer größeren Unter-
suchung über: „Das Bauernhaus in Ostholstein". Um die Hausformen
in dem Land zwischen Elbe und Ostsee, zwischen Mecklenburg und den
holsteinischen Marschen zu erforschen, bereiste der Verfasser mit dem
Fahrrad seit 1935 mehr als 500 Dörfer in genanntem Gebiet. In jedem
Ort wurde folgendes aufgezeichnet: Die Giebelzier, besondere Balken-
formen, Steinsetzungen und Sinnbilder, die ältest erkennbaren Haus-
arten und deren Entwicklungsstufen zu neuen Formen, das Vorkommen
des steilen Vrettergiebels, das Auftreten eines Vorschauers mit ein-
heitlicher Dachfläche, das Aussehen der Traufseite in bezug auf den
Wohnteil, Steinformate und Balkenstärken, die Dachkonstruktion, die
plattdeutschen Bezeichnungen für Einzelteile des Hauses und die Be-
deutung des Bauernhauses in Brauch- und Volksglauben. Schließlich
wurden, soweit es möglich war, das Aussehen des Dorfplatzes und
dessen Gestaltungsmöglichkeiten sowie alle denkmalswürdigen Bauern-
häuser beachtet. Um die wohnlichen, kulturellen und volkskundlichen
Verhältnisse auf dem Lande einmal statistisch und kartenmäßig zu er-
fassen, wurde vom Verfasser ein Fragebogen ausgearbeitet und durch
den Landrat und Schulrat des Kreises Stormarn an alle Lehrer der
110 Dörfer geschickt. Die Antworten liegen bereits vor und werden, wie
die gesamte Arbeit, in nächster Zeit gesondert veröffentlicht. Zur
Ergänzung unternahm der Verfasser Fahrten durch das östliche Mecklen-
burg, Mittelholstein, nach dem Alten Lande und den Vierlanden, nach
Nordschleswig und Westfalen. Gerade für das westelbische Niedersachsen
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Gemeinsames Mitteilungsblatt
der Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichte Nordwestdeutschlands
im Reichsbund für deutsche Vorgeschichte
und der
Arbeitsgemeinschaft für die Volkskunde Niedersachsens
Jg. 6. Hannover, im November/Nebelung 1938 Nr. 11
Das Holstenhaus in Ostholstein.
(Mit Tafel 53 u. 54.)
Vorliegende Arbeit ist ein Teilergebnis aus einer größeren Unter-
suchung über: „Das Bauernhaus in Ostholstein". Um die Hausformen
in dem Land zwischen Elbe und Ostsee, zwischen Mecklenburg und den
holsteinischen Marschen zu erforschen, bereiste der Verfasser mit dem
Fahrrad seit 1935 mehr als 500 Dörfer in genanntem Gebiet. In jedem
Ort wurde folgendes aufgezeichnet: Die Giebelzier, besondere Balken-
formen, Steinsetzungen und Sinnbilder, die ältest erkennbaren Haus-
arten und deren Entwicklungsstufen zu neuen Formen, das Vorkommen
des steilen Vrettergiebels, das Auftreten eines Vorschauers mit ein-
heitlicher Dachfläche, das Aussehen der Traufseite in bezug auf den
Wohnteil, Steinformate und Balkenstärken, die Dachkonstruktion, die
plattdeutschen Bezeichnungen für Einzelteile des Hauses und die Be-
deutung des Bauernhauses in Brauch- und Volksglauben. Schließlich
wurden, soweit es möglich war, das Aussehen des Dorfplatzes und
dessen Gestaltungsmöglichkeiten sowie alle denkmalswürdigen Bauern-
häuser beachtet. Um die wohnlichen, kulturellen und volkskundlichen
Verhältnisse auf dem Lande einmal statistisch und kartenmäßig zu er-
fassen, wurde vom Verfasser ein Fragebogen ausgearbeitet und durch
den Landrat und Schulrat des Kreises Stormarn an alle Lehrer der
110 Dörfer geschickt. Die Antworten liegen bereits vor und werden, wie
die gesamte Arbeit, in nächster Zeit gesondert veröffentlicht. Zur
Ergänzung unternahm der Verfasser Fahrten durch das östliche Mecklen-
burg, Mittelholstein, nach dem Alten Lande und den Vierlanden, nach
Nordschleswig und Westfalen. Gerade für das westelbische Niedersachsen
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