einer Stammeseinheit deren völkische Eigenart nicht erlischt, sondern
-roch lange weiterleben kann^).
Verlin/Rinteln. cunä. praellist. Jürgen Erdniß.
Vorratskeller und Rumpelkammer in einem Hügelgrab
bei Nordwohlde-Fehsenfeld (Taf. 38 u. 39).
Der Eroßkreis Grafschaft Hoya, den ich als Pfleger und zugleich
auch als Kreisbeauftragter für Naturschutz zu betreuen habe, offenbart
sich dem Beschauer in schnell wechselnden und größtenteils noch un-
verfälschten Bildern. Neben der Weser durchziehen ihn mehrere kleine
Flußtäler von Süd nach Nord.
An ihnen hat der Mensch schon früh gesiedelt und demgemäß auch
bestattet, wie es heute noch zwei erhaltene Großsteingräber und zahl-
reiche bronze- und eisenzeitliche Hügelgräber beweisen. Freundliche
Dörfer und große Einzelgehöfte mit den wuchtigen niedersächsischen
Strohdachhäusern dehnen sich in behäbiger Ruhe und Breite aus. Und
seitdem es Wochenendhäuser gibt, zieht es den lichthungrigen Städter
immer wieder zu diesen anmutigen Vachtälern hin.
Der Drang des Wochenendlers, mit der Natur in enge Verbindung
zu kommen, muß Verständlicherweise dazu führen, für sein Häuschen
möglichst die schönste Lage und Umgebung zu suchen und zu finden. Nun
sollen aber die landschaftlich anmutigsten Gebiete allen Volksgenossen
gehören und nicht durch geschmacklose Wochenendhäuser verschandelt
werden. Aus der Erwägung heraus, daß sich Landschaft und Wochen-
endhaus meistens nicht vereinigen lassen, haben auch die unteren
Naturschutzbehörden Anweisung, die Baulust des Wochenendlers in
bestimmte, abgegrenzte Gebiete zu lenken.
Daß man in der freien Landschaft einstmals planlos und will-
kürlich Bauten dieser Art errichtete, geht aus einem verwerflichen
Beispiel aus dem schönen Hombachtal bei Nordwohlde-Fehsenfeld
hervor, wo ein Bremer Wochenendler in der Systemzeit ohne Bau-
genehmigung seine Baracke auf einem häßlichen Zementsockel am Rande
eines Fuhrenhaines aufstellte, in welchem etwa zwanzig Hügelgräber
liegen. Eines dieser Hügelgräber aus deutscher Vorzeit schließt un-
mittelbar an das Wochenendhaus an. In dieses Grab verlegte nun
Schroller, Die Sachfen, in: 5000 Jahre ufw. S. 155 (Burgdorf),'
Körner, Die südelbischen Langobarden, wo er anhand der Keramik die Be-
teiligung langobardischer Stammesreste an der Überwanderung nach England
nachweisen kann.
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-roch lange weiterleben kann^).
Verlin/Rinteln. cunä. praellist. Jürgen Erdniß.
Vorratskeller und Rumpelkammer in einem Hügelgrab
bei Nordwohlde-Fehsenfeld (Taf. 38 u. 39).
Der Eroßkreis Grafschaft Hoya, den ich als Pfleger und zugleich
auch als Kreisbeauftragter für Naturschutz zu betreuen habe, offenbart
sich dem Beschauer in schnell wechselnden und größtenteils noch un-
verfälschten Bildern. Neben der Weser durchziehen ihn mehrere kleine
Flußtäler von Süd nach Nord.
An ihnen hat der Mensch schon früh gesiedelt und demgemäß auch
bestattet, wie es heute noch zwei erhaltene Großsteingräber und zahl-
reiche bronze- und eisenzeitliche Hügelgräber beweisen. Freundliche
Dörfer und große Einzelgehöfte mit den wuchtigen niedersächsischen
Strohdachhäusern dehnen sich in behäbiger Ruhe und Breite aus. Und
seitdem es Wochenendhäuser gibt, zieht es den lichthungrigen Städter
immer wieder zu diesen anmutigen Vachtälern hin.
Der Drang des Wochenendlers, mit der Natur in enge Verbindung
zu kommen, muß Verständlicherweise dazu führen, für sein Häuschen
möglichst die schönste Lage und Umgebung zu suchen und zu finden. Nun
sollen aber die landschaftlich anmutigsten Gebiete allen Volksgenossen
gehören und nicht durch geschmacklose Wochenendhäuser verschandelt
werden. Aus der Erwägung heraus, daß sich Landschaft und Wochen-
endhaus meistens nicht vereinigen lassen, haben auch die unteren
Naturschutzbehörden Anweisung, die Baulust des Wochenendlers in
bestimmte, abgegrenzte Gebiete zu lenken.
Daß man in der freien Landschaft einstmals planlos und will-
kürlich Bauten dieser Art errichtete, geht aus einem verwerflichen
Beispiel aus dem schönen Hombachtal bei Nordwohlde-Fehsenfeld
hervor, wo ein Bremer Wochenendler in der Systemzeit ohne Bau-
genehmigung seine Baracke auf einem häßlichen Zementsockel am Rande
eines Fuhrenhaines aufstellte, in welchem etwa zwanzig Hügelgräber
liegen. Eines dieser Hügelgräber aus deutscher Vorzeit schließt un-
mittelbar an das Wochenendhaus an. In dieses Grab verlegte nun
Schroller, Die Sachfen, in: 5000 Jahre ufw. S. 155 (Burgdorf),'
Körner, Die südelbischen Langobarden, wo er anhand der Keramik die Be-
teiligung langobardischer Stammesreste an der Überwanderung nach England
nachweisen kann.
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