Gemeinsames Mitteilungsblatt
der Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichte Nordwestdeutschlands
, im Reichsbund für deutsche Vorgeschichte
und der
Arbeitsgemeinschaft für die Volkskunde Niedersachsens
Jg. 6. Hannover, im Dezember/Julmond 1938 Nr. 12
Zerstörte Bestattungen der frühen Eisenzeit links der Mittelweser )
(mit Taf. 57 u. 58).
Im nördlichen Lippe, östlich und westlich des Kirchdorfes Langen-
holzhausen bei Rinteln, gibt es 2 Gruppen größerer Erdrundhügel-
Lestattungen. Im Verlauf der letzten 20 Jahre wurden bei der öst-
lichen 3, bei der westlichen, in und um Steinegge, wahrscheinlich 4 zer-
stört, zumeist ohne Kenntnis des Zusammenhangs auf seiten der Zer-
störer. Nur einmal, im Falle des Hügels! (Taf. 57,1) konnte sachgemäße
Untersuchung vor der Einlandung erfolgen (1926, durch Schulrat
Schwanold und Prof. Teudt). Jedoch führte mangels inhaltlicher
Bestände die Untersuchung gerade in diesem Falle zu keiner klaren Er-
kenntnis. Das Hügelgrab, zwischen der Straßengabelung Langenholz-
hausen—Möllenbeck-Stemmen gelegen, besaß eine obere Eindellung von
gut 2 m Durchmesser, ein Befund, der in den meisten Fällen auf voll-
zogene Raubgrabung hinweist. In 2 weiteren Fällen (Hügel 2 und 5 der
Taf. 57,1) vermochte Verfasser zufolge gegebener Umstände einigermaßen
Einblick in den Aufbau der vorgeschichtlichen Aufhügelungen zu gewin-
nen und, in einem der beiden Fälle, sogar Restbestände des Inhalts zu
bergen.
Die Zerstörung:
HügelNr. 12. In Steinegge, unterhalb der Stätte Kemper, stieß
der Spaten bei der Abkarrung des hinderlichen Hügels auf „allerlei
ft Vgl. auch Neb elftek, Leo „Germanische Funde aus der Zeit von
1100 vor bis 750 n. u. Ztr." in Schroller „Niesersachfen treibt Voraefchichte",
Hannover, 1938, S. 96—105.
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