„Heiligtum Jovis" zerstört und statt seiner das „Münster Bonifacii"
errichtet Haden soll, und zwar da, wo ein vom Klüt heruntergetriebener
goldbeladener Esel sich niederlegte. Aber die Grabung brachte keine
einzige mittelalterliche Spur. Ob das Hügelgräberfeld 260 m ostwärts
der Grabungsstelle, das auch von einer Gruppe von Schülern ein-
gemessen wurde, mit der Geschichte unserer Siedlung im Zusammenhang
steht, läßt sich noch nicht sagen.
Die Grabung ist vorläufig abgebrochen worden. Da aber die Fund-
ordnung über die jetzige Grabungsfläche hinausweist, wird sie sobald
wie möglich wieder ausgenommen werden.
Für die etwa 160 Schüler, die beteiligt waren, brachte die Grabung
eine für sie interessante Abwechselung und eine sehr konkrete Fühlung
mit der Vorgeschichte und der Arbeit der Vorgeschichtsforschung. Es ist
sicher, daß sie seitdem mit erhöhter Aufmerksamkeit durch die Landschaft
gehen. Einige Früchte haben sich schon eingestellt.
Hameln. Oberstudiendirektor Or. Voeckmann.
Zur Kartenausnahme urgeschichtlicher Nundhügelbestattungen
im Weserbergland.
Vorgang der Forschung:
Die nachweislich am längsten bekannten sind die sechs Hünengräber
auf dem Haiberg bei Langenholzhausen. Ein Vertreter der grünen
Zunft, Teilnehmer am amerikanischen Unabhängigkeitskriege, pflanzte
am Ende des 18. Jahrhunderts mit heimgebrachtem Samen den gegen-
wärtigen Ring der Weymouthskiefern, die ältesten im lippischen Lande,
um das größte Grab herum. Spätestens seit der Jahrhundertwende
sind auch die großen Grabhügel auf dem Buhn bei Vlotho bekannt.
Weiterhin beweist die forstortliche Bezeichnung „Bei dem Hünengrab"
auf dem Lüningsberg oberhalb Schwöbber bei Erupenhagen das Vor-
handensein einer Kenntnis vom Wesen dieses hervorragend gestalteten
Steinhügelgrabes, was sich auch durch Nachfrage erhärten ließ. Schließ-
lich gibt es eine Handzeichnung mit Hügelgräbern auf dem Heidelbecker
Holz von Forstmeister von Lauchert, Oberförsterei Langenholz-
hausen, der sein Wissen wahrscheinlich von seinem Amtsvorgänger
Wagener, dem besonders durch seine geologischen Arbeiten bekannt-
gewordenen Heimatforscher, bezog. Es ließ sich bislang nicht feststellen,
ob die Spateneinbrüche in verschiedenen Hügeln von den beiden ge-
nannten Männern oder von Schatzgräbern herrühren.
Die im Anschlüsse an die Krebs'schen Forschungen (Mannus-
bücherei Nr. 38) im östlichen Westfalen, seit 1922 auch im Lippischen,
einsetzenden Ausgrabungen durch Schwanold-Nebelsiek, wur-
den für den Verfasser der Anlaß, seit 1923 nach ähnlichen Erscheinungen
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errichtet Haden soll, und zwar da, wo ein vom Klüt heruntergetriebener
goldbeladener Esel sich niederlegte. Aber die Grabung brachte keine
einzige mittelalterliche Spur. Ob das Hügelgräberfeld 260 m ostwärts
der Grabungsstelle, das auch von einer Gruppe von Schülern ein-
gemessen wurde, mit der Geschichte unserer Siedlung im Zusammenhang
steht, läßt sich noch nicht sagen.
Die Grabung ist vorläufig abgebrochen worden. Da aber die Fund-
ordnung über die jetzige Grabungsfläche hinausweist, wird sie sobald
wie möglich wieder ausgenommen werden.
Für die etwa 160 Schüler, die beteiligt waren, brachte die Grabung
eine für sie interessante Abwechselung und eine sehr konkrete Fühlung
mit der Vorgeschichte und der Arbeit der Vorgeschichtsforschung. Es ist
sicher, daß sie seitdem mit erhöhter Aufmerksamkeit durch die Landschaft
gehen. Einige Früchte haben sich schon eingestellt.
Hameln. Oberstudiendirektor Or. Voeckmann.
Zur Kartenausnahme urgeschichtlicher Nundhügelbestattungen
im Weserbergland.
Vorgang der Forschung:
Die nachweislich am längsten bekannten sind die sechs Hünengräber
auf dem Haiberg bei Langenholzhausen. Ein Vertreter der grünen
Zunft, Teilnehmer am amerikanischen Unabhängigkeitskriege, pflanzte
am Ende des 18. Jahrhunderts mit heimgebrachtem Samen den gegen-
wärtigen Ring der Weymouthskiefern, die ältesten im lippischen Lande,
um das größte Grab herum. Spätestens seit der Jahrhundertwende
sind auch die großen Grabhügel auf dem Buhn bei Vlotho bekannt.
Weiterhin beweist die forstortliche Bezeichnung „Bei dem Hünengrab"
auf dem Lüningsberg oberhalb Schwöbber bei Erupenhagen das Vor-
handensein einer Kenntnis vom Wesen dieses hervorragend gestalteten
Steinhügelgrabes, was sich auch durch Nachfrage erhärten ließ. Schließ-
lich gibt es eine Handzeichnung mit Hügelgräbern auf dem Heidelbecker
Holz von Forstmeister von Lauchert, Oberförsterei Langenholz-
hausen, der sein Wissen wahrscheinlich von seinem Amtsvorgänger
Wagener, dem besonders durch seine geologischen Arbeiten bekannt-
gewordenen Heimatforscher, bezog. Es ließ sich bislang nicht feststellen,
ob die Spateneinbrüche in verschiedenen Hügeln von den beiden ge-
nannten Männern oder von Schatzgräbern herrühren.
Die im Anschlüsse an die Krebs'schen Forschungen (Mannus-
bücherei Nr. 38) im östlichen Westfalen, seit 1922 auch im Lippischen,
einsetzenden Ausgrabungen durch Schwanold-Nebelsiek, wur-
den für den Verfasser der Anlaß, seit 1923 nach ähnlichen Erscheinungen
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