Eine Siedlungsgrabnng mit Hamelner Schülern (Taf. 43 u. 44).
Vom 21. 4. bis 7. 5.1938 wurde von der Oberschule für Jungen in
Hameln mit den Schülern der Oberstufe eine Siedlungsgrabung auf
dem „Finkenborn" bei Hameln begonnen.
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, daß der Raum um Hameln
reicher an Spuren der Vorgeschichte ist, als früher angenommen wurde.
Auf den Terrassen rund um die weite Weseraue wurden Siedlungs-
funde gemacht. Sie traten zum Teil bei Erdarbeiten zutage und wurden
von Studiendirektor i. R. Spanuth geborgen, so bei Friedhofsarbeiten
am Wehl, wo eine cheruskische Siedlung lag, und auf der „Höhe". Eine
Ackerflur im „Heilen Kampe" wurde 1936 planmäßig durch eine Klasse
der Oberschule abgesucht. Außer Feuersteingeräten, unter denen eine
frühmesolithische Pfeilspitze war, wurden zahlreiche eisenzeitliche Scher-
ben mit verschiedenen Zentren dichter Streuung und Spinnwirtel ge-
funden. Die Siedlung reichte anscheinend bis ins Mittelalter. Neuer-
dings erwies sich ein von dem Schüler Junge entdeckter Fundplatz am
„Ohrberg" als ergiebig an mesolithischen Geräten und an Tonscherben.
In der Weseraue selbst trat ein eisenzeitlicher Urnenfriedhof in einer
leichten Bodenerhebung südöstlich von Hameln zutage. Er wurde unter
Einsatz von Schülern von Studiendirektor i. R. Spanuth untersucht.
Zuletzt stießen Erdarbeiter am „Bückeberg" auf einen Urnenfriedhof.
Wegen seiner beherrschenden Lage erweckte in den letzten Jahren
der „Klüt", der durch eine interessante Gründungssage mit der Ent-
stehung der ersten christlichen Kirche im 8. Jahrhundert verknüpft ist,
die Aufmerksamkeit unserer heimatlichen Vorgeschichtsforschung.
Der Klüt schiebt sich mit steilen Hängen als spitze Nase von Westen
nach Osten dicht an die Weser heran. Sein Plateau besteht teilweise
aus Keupersandstein, der dem Mergel aufgelagert ist. Es verbreitert
sich, sanft abfallend, vom höchsten Punkt (258 m) keilförmig nach Westen.
Am Forsthaus „Finkenborn" erfährt es eine Einschnürung. Westwärts
setzt es sich als breite Fläche fort, um dann mit steiler werdenden Ab-
hängen zum Helpenser Bach und zum Wiehengrunde abzufallen. Das
ganze Plateau trägt Buchenwald.
Beim Absuchen des Plateaus fand sich in den Fluren „Rotlaube"
und „Grävingsberg" etwa 400 m westlich vom Forsthaus eine Gruppe
von 13 teils höheren, teils flacheren kreisrunden Hügeln mit Durch-
messern von 8—16 m. Ein weiterer großer Hügel liegt abseits am stei-
leren Südhang der Flur „Grävingsberg". Es handelt sich um ein
Hügelgräberfeld. Kleine Probegrabungen an einem der Hügel ließen
die künstliche Aufschüttung klar erkennen und förderten aus der Sohle
des Hügels Holzkohle zutage. Auch ein zweiter, von einem Forstgraben
angeschnittener Hügel enthält in seiner Sohle Holzkohle. (Bei dem
Flurnamen „Grävingsberg" ist bemerkenswert, daß bei Peine eine
Hügelgräbergruppe „Im Grävig" liegt.)
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Vom 21. 4. bis 7. 5.1938 wurde von der Oberschule für Jungen in
Hameln mit den Schülern der Oberstufe eine Siedlungsgrabung auf
dem „Finkenborn" bei Hameln begonnen.
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, daß der Raum um Hameln
reicher an Spuren der Vorgeschichte ist, als früher angenommen wurde.
Auf den Terrassen rund um die weite Weseraue wurden Siedlungs-
funde gemacht. Sie traten zum Teil bei Erdarbeiten zutage und wurden
von Studiendirektor i. R. Spanuth geborgen, so bei Friedhofsarbeiten
am Wehl, wo eine cheruskische Siedlung lag, und auf der „Höhe". Eine
Ackerflur im „Heilen Kampe" wurde 1936 planmäßig durch eine Klasse
der Oberschule abgesucht. Außer Feuersteingeräten, unter denen eine
frühmesolithische Pfeilspitze war, wurden zahlreiche eisenzeitliche Scher-
ben mit verschiedenen Zentren dichter Streuung und Spinnwirtel ge-
funden. Die Siedlung reichte anscheinend bis ins Mittelalter. Neuer-
dings erwies sich ein von dem Schüler Junge entdeckter Fundplatz am
„Ohrberg" als ergiebig an mesolithischen Geräten und an Tonscherben.
In der Weseraue selbst trat ein eisenzeitlicher Urnenfriedhof in einer
leichten Bodenerhebung südöstlich von Hameln zutage. Er wurde unter
Einsatz von Schülern von Studiendirektor i. R. Spanuth untersucht.
Zuletzt stießen Erdarbeiter am „Bückeberg" auf einen Urnenfriedhof.
Wegen seiner beherrschenden Lage erweckte in den letzten Jahren
der „Klüt", der durch eine interessante Gründungssage mit der Ent-
stehung der ersten christlichen Kirche im 8. Jahrhundert verknüpft ist,
die Aufmerksamkeit unserer heimatlichen Vorgeschichtsforschung.
Der Klüt schiebt sich mit steilen Hängen als spitze Nase von Westen
nach Osten dicht an die Weser heran. Sein Plateau besteht teilweise
aus Keupersandstein, der dem Mergel aufgelagert ist. Es verbreitert
sich, sanft abfallend, vom höchsten Punkt (258 m) keilförmig nach Westen.
Am Forsthaus „Finkenborn" erfährt es eine Einschnürung. Westwärts
setzt es sich als breite Fläche fort, um dann mit steiler werdenden Ab-
hängen zum Helpenser Bach und zum Wiehengrunde abzufallen. Das
ganze Plateau trägt Buchenwald.
Beim Absuchen des Plateaus fand sich in den Fluren „Rotlaube"
und „Grävingsberg" etwa 400 m westlich vom Forsthaus eine Gruppe
von 13 teils höheren, teils flacheren kreisrunden Hügeln mit Durch-
messern von 8—16 m. Ein weiterer großer Hügel liegt abseits am stei-
leren Südhang der Flur „Grävingsberg". Es handelt sich um ein
Hügelgräberfeld. Kleine Probegrabungen an einem der Hügel ließen
die künstliche Aufschüttung klar erkennen und förderten aus der Sohle
des Hügels Holzkohle zutage. Auch ein zweiter, von einem Forstgraben
angeschnittener Hügel enthält in seiner Sohle Holzkohle. (Bei dem
Flurnamen „Grävingsberg" ist bemerkenswert, daß bei Peine eine
Hügelgräbergruppe „Im Grävig" liegt.)
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