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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 8.1897

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Staatliche Kunstpflege in Österreich
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https://doi.org/10.11588/diglit.5776#0048

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S3

Staatliche Kunstpflegc in Österreich.

S-l

für deren Eestaurirung Subventionen präliminirt werden:
die gotischen Kirchen zu Pöllauberg, Neuberg (Pfarr-
kirche) und Eisenerz, dann die ehrwürdige romanische
Stiftskirche zu Seckan. Für die stilgerechte Wieder-
herstellung der letzteren sind von der Regierung bis
jetzt 33000 fl. gewidmet worden. Die vor kurzem durch
Brand beschädigte Bartholomäuskircbe zu Friesach in
Kärnten, ein gotisches Bauwerk, soll mit Hilfe einer
Staatssubvention restaurirt werden, deren erste Rate in
den Voranschlag pro 1897 eingestellt wurde. Im Budget

findet sich ferner ein____

Erfordernis für die In-
standsetzung der Mo-
saiken im Dom zu Pa-
renzo in Istrien. Diese
Basilika bildet sowohl
durch ihre bauliche An-
lage als auch durch
ihren Mosaikschmuck
eines der wertvollsten
Denkmale frühmittel-
alterlicher Architektur.
Mit einer zwölften Rate
im Betrage von 30 OOOÜ.
ist für die Fortsetzung
derEestaurirungsarbei-
ten am Glockenturme
beim Dome zu Spalato
vorgesorgt. Für diese

umfassende Eestau-
rirungsaktion sind seit
dem Jahre 1884 von der
Regierung 175 000 fl.
bewilligt worden. Ein
Betrag von 10000 fl.
wird als erste Rate der
Eestaurirung eines der

schönsten Denkmale
profaner Architektur in
Dalmatien, des Rek-
torenpalastes in Ragusa,
gewidmet. Böhmen ist
mit neun Positionen be-
dacht. Hier werden

Apostelkirche in Köln. Aus Ebe: Deutsche Eigenart in
Verlag von J. J. Weber, Leipzig.

Subventionen veranschlagt für Vorarbeiten behufs Res-
taurirung der St. Georgskirche auf dem Hradschin,
eines in seiner ursprünglichen Anlage romanischen Bau-
werkes, dann zur Restaurirung der gotischen St. Wenzels-
kirche in Prag, der gotischen, mit interessanten
Zuthaten aus der Renaissanceperiode versehenen De-
kanalkirche in Tabor, der durch ihre imposanten und
edlen Dimensionen bemerkenswerten gotischen Pfarr-
kirche zu Sedlec, und der wälschen Kapelle in Prag,
eines graziösen Bauwerkes aus der Barockperiode. Ferner
werden Beiträge in Anspruch genommen für die Restau-

rirung der dem späteren Barockstil angehörenden Malereien
in der Spiegelkapolle des Clementinums zu Prag, zu
baulichen Instandsetzungsarbeiten am Franziskanerkloster
zu Pilsen, in welchem beachtenswerte Reste gotischer
Fresken aufgedeckt wurden, endlich zur Eestaurirung
der gotischen St. Nikolauskirche in Eger. Zu letzterem
Zwecke ist eine Gesamtsubvention von 3000 fl. bewilligt.
Der Jahresbeitrag zum Ausbau des Prager St. Veits-
domes wurde von 15 000 auf 20 000 fl. erhöht. Der
Eestaurirung der gotischen Bartholomäuskirche in Mäh-

risch-Kromau wird eine
Subvention von 5000 fl.
zugewendet, von wel-
cher die zweite Eate
im Staatsvoranschlage

1897 eingestellt er-
scheint. Für den Be-
reich von Galizien wer-
den Subventionen in
Anspruch genommen:
zur Eestaurirung der
Domkirche auf dem
Wawelberge in Krakau
(mit dem erhöhten Be-
trage von 20 000 fl.),
dann zur Eestaurirung
der durch ihre reiche
Innendekoration inter-
essanten barocken Klos-
terkirche zu Lezajsk,
der gotischen Wall-
fahrtskirche zu Biecz
und des gotischen Kreuz-
ganges bei den Domi-
nikanern in Krakau.

Von den Auslagen
für Ausgrabungen, Sub-
ventionen archäolo-
gischer Unternehmun-
gen, Erwerbungen etc.
sind neben den Krediten
für die archäologischen
Museen in Aquileja und
Spalato, für die archäo-
logische Sammlung zu San Donato in Zara, für das Buko-
winaer Landesmuseum in Czernowitz und für den Verein
Carnuntum in Wien sowie den Altertumsverein zu Knin in
Dalmatien zu erwähnen: die Specialkredite zur Heraus-
gabe eines illustrirten Kataloges für das Museum in Aqui-
leja, zu Vorarbeiten für ein Werk über antike Kunst-
industrie auf österreichischem Boden, zur Erwerbung
einer Münzkollektion für das Museum in Spalato, endlich
die Subvention von 10 000 fl. für Ausgrabungen und ar-
chäologische Unternehmungen im Oriente.

Die der Pflege von Kunst und Archälogie gewid-

:1er bildenden Kunst.
 
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