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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 20.1909

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Arbeiten aus den Fachausstellungen und Wettbewerben des Dresdener Kunstgewerbevereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.4598#0033

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26

WETTBEWERBE DES DRESDENER KUNSTGEWERBEVEREINS

Oben: Entwurf und Ausführung von Frau Hottenroth
Unten: Entwurf von Otto Gußmann, Ausführung von Ann gar d Angermann

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PREISAUFQABEN FÜR DIE

FACH-AUSSTELLUNGEN ::

o Verlangt werden nur ausgeführte Gegen-
stände, Entwürfe sind ausgeschlossen. Die
Gegenstände sollen in gutem Sinne modern
sein. Als Auszeichnungen kommen Diplome
und lobende Erwähnungen zur Verteilung.
Nach Möglichkeit sollen die besten Arbeiten
angekauft werden, ebenso ist eine Vorführung
derselben auf der Großen Kunstausstellung
Dresden 1908 in Aussicht genommen und die
Veröffentlichung in kunstgewerblichen Fach-
zeitschriften. Die Preisarbeiten müssen in
eigener Werkstätte des Bewerbers ausgeführt
sein; soweit die Preisarbeiten nicht in der
eigenen Werkstätte entworfen sind, ist der
Name des Entwerfenden zu nennen. Bei jeder
Arbeit ist ein bindender Verkaufspreis sichtbar
anzubringen. Die Arbeiten sind mit einem
Motto zu versehen und ein, dasselbe Motto
tragender verschlossener Briefumschlag beizu-
legen, der den Namen des Verfertigers und
gegebenen Falles auch jenen des Entwerfen-
den enthält. Die Herren Preisrichter beteiligen
sich außer Wettbewerb. Zur Auswahl werden
folgende Aufgaben gestellt und zwar für: o
d Buchdrucker und Buchbinder: a) Ein Brief-
bogenkopf, ein Rechnungsformular und eine
Adreßkarte der eigenen Firma, b) Ein Einband
für ein Gesangbuch, c) Ein Stammbuch für
eine Familie, d) Ein Schmuckkästchen. □
o Dekorative Malerei: a) Kleiner Glasfenster-
einsatz, gestiftet von einer Berufsgenossen-
schaft für ein Fenster im neuen Rathaus.

b) In den Gängen der neuen Kunstgewerbe-
schule ist an Ort und Stelle eine passende
farbige Dekoration der Türen samt der Um-
rahmung auszuführen. n
n Dekorative Plastik: a) Ein Grabmal, nor-
male Größe einer einfachen Grabstelle, Ver-
kaufspreis zirka 600 Mark, b) Eine Decken-
rosette in Antragearbeit. a
a Stickereien: a) Ein Kinderhäubchen, b) Ein
Tischläufer. o
d Goldschmiede und Graveure: a) Einfache
Altargeräte in Silber zum Preise von 500 M.
und zwar: 1. Altarkanne, 2. Kelch mit Kelch-
löffel und Patene, 3. Hostiendose, b) Wein-
becher, Verkaufspreis zirka 80 M. c) Schmuck-
stück, Verkaufspreis zirka 80 M. d) Gravierter
Uhrdeckel mit Inschrift als Konfirmationsgabe.
(Es ist nur eine Deckelform verlangt, nicht die
Uhr selbst.) "

□ Kunstschmiede, Bronze-, Messing-, Kupfer-,
Silber- und Zinnarbeiten: a) Ein Taufbecken für
eine Familie, b) Ein Schreibzeug, c) Fahnen-
nägel oder Fahnenringe. 0
o Holzarbeiten, einschl. Elfenbein- u.Vergolder-
arbeit: a) Schmuckkästchen mit Intarsien oder
Schnitzereien, b) Damenarbeitstisch, c) Truhe,
d) Wandspiegel, geschnitzt und echt vergoldet.

□ Posamenten- und Tapeziererarbeiten: a) Um-
hüllung einer elektrischen Tischklingel in der
Art von Quastenarbeit, b) Ein Lampenschleier.

c) Eine Fahnenquaste, d) Eine vollständige
Fensterausstattung entweder in einfach bürger-
licher oder reicherer Ausführung. o
 
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