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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 20.1909

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Kunstgewerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4598#0218

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KUNSTGEWERBLICHE RUNDSCHAU

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liehen Zusammenhänge, freiwillig gebotene Mitarbeit. Er
betrachtet die Bürgerkunde also als Mittel für die ethische
Unterweisung, durch die den Schülern sittliche Kraft für
das wirtschaftliche Leben und Festigung in der Vertrags-
treue gegeben werden sollen. Der Gedanke der Arbeits-
ehre soll in den Lernenden lebendig werden. °

Schlagwortredner den Militärdienst als beste Schule der
Srffeterziehung (!) und Charakterbildung pries, wurde man
sich der Gefahren bewußt, die in der idealistischen Lebens-
auffassung für den Schwächeren liegt, wenn machtbedürftige
Behörden und Lohnherren sie in egoistischer Absicht als
willkommenes Mittel für den Drill benützten und entwer-

Borten des 18. Jahrhunderts. Aus der Sammlung der Städtischen Höheren Webeschule in Berlin

o Die Unterschiede in den »Methoden« der beiden Re-
ferenten lagen in deren idealistischer, beziehungsweise
mehr materialistischen Lebensauffassung begründet; sie
traten, der hohen geistigen und wissenschaftlichen Sphäre
der Vortragenden entsprechend, nur diskret in die Er-
scheinung. Erst als in der Diskussion ein gottesfürchtiger

teten. Der Zweck der »Bürgerkunde« würde so in sein
Gegenteil verkehrt werden, und, statt freie zufriedene
Bürger herauszubilden, die große Schar der unzufriedenen
und enttäuschten Siaats-Angehörigen und gedrillten, un-
selbständigen Normal-Untertanen vermehren. Und das
muß unbedingt vermieden werden. o

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