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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 20.1909

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Kunstgewerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4598#0239

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232

WETTBEWERBE DES DRESDENER KUNSTGEWERBE-VEREINS

F. Zeidler, Plauen

Beratungen unter Teilnahme von Vertretern der Industrie
und des Handwerks stattfinden, um die von letzteren er-
hobenen Beschwerden zu prüfen und zu beseitigen. Das
11 and werk lehnt sich wegen der Zugehörigkeit zu den
Handels- bezw. I landwerkskainuiern besonders gegen die
bisherige Praxis auf, nach der Betriebe, die gerade durch
die Hilfsmittel der Organisationen des Handwerks einen
gewissen Umfang erreichen, deswegen als Fabrikbetriebe
angesehen werden. Da es aber unmöglich erscheint, durch
klare begriffliche Bestimmungen die Unterscheidungen von
Fabrik und Handwerk festzulegen, so muß eine gemein-
schaftliche Instanz, geschaffen werden, der die Entscheidung
aller derartigen Streitfragen zusteht. °

□ Berlin. Her Vorsitzende des Zentralausschusses der
Vereinigten Innungsverbände Deutschlands und Ehren-
obermeister der Berliner Tischlerinnung, H. Rieht sen.,

*"~-

M;ix Wagner, Dresden

empfiehlt dem Handwerk den Anschluß
an den neu gegründeten Hansa-Bund.
Er befürchtet, daß Geldknappheit im
Inlande, hervorgerufen durch Drang-
salierung des Handels und der In-
dustrie, die Unternehmungslust mindern
und das Geschäftsleben in Stockung
bringen werde; selbstverständlich müsse
das nachteilig auf das Handwerk wirken,
dessen Wohlergehen mit Gedeihen jener
Erwerbszweige eng verknüpft sei. o
n Königsberg i. Pr. Auf dem im
August hier stattgehabten Deutschen
Handwerks- und Gewerbekammer-Tag
wehrten sich die Handwerker energisch
dagegen, daß ihnen die Ausbildung der
Lehrlinge immer mehr entzogen werde.
Neben dem idealen Streben des Meister-
standes, einen tüchtigen Nachwuchs,
oft unter großen Opfern an Zeit und
Geld, heranzubilden, sei es allerdings
selbstverständliche Pflicht des Meisters,
darauf zu achten, daß der Lehrling
ihm einen einigermaßen entsprechen-
den wirtschaftlichen Nutzen brächte.
Aus diesen Gründen wurde die Nachahmung der staatlich
subventionierten Meisterlehre nach süddeutschem Muster
empfohlen. o

AUSSTELLUNGEN

o Breslau. Die Ausstellung kirchlicher Kunst im Kunst-
gewerbe, die hier /u Beginn der Versammlung deutscher
Katholiken stattfindet, enthält sowohl alte als auch neue
Kunst. Den Glanzpunkt der alten Abteilung bildet der
Breslauer Domschatz und alte schlesische Kirchengeräte.
□ Brüssel. Auf der Brüsseler Weltausstellung wird
eine Vorführung von Werken der schönen Künste und
des Kunstgewerbes aus der Zeit des Erzherzogs Albert
und seiner Gemahlin Isabella stattfinden, für deren Zu-
standekommen man auf die Mitwirkung der an der Aus-
stellung teilnehmenden Nationen rechnet. Sie steht unter
der Leitung des Ministers für Kunst
und Wissenschaft des Barons Des-
campes. n

d München. Im Jahre 1(J10 wird
auf dem städtischen Ausstellungsareal
auf der Theresienhöhe wieder eine
große Ausstellung stattfinden, deren
Mittelpunkt eine Vorführung orienta-
lischer Kunst bilden soll. Prinz Rupp-
recht hat das Protektorat übernommen.

VEREINE
UND VERSAMMLUNGEN

□ Berlin. Ein hier begründeter Ver-
ein zur Förderung deutscher Spitzen-
kunst wird vom September an in
großen Städten Ausstellungen von
handgearbeiteten Spitzen veranstalten,

um den Spitzenarbeiterinnen Verkaufs-
möglichkeiten zu bieten. Aufragen sind
an Frau Postdirektor Ulbricht in Nauen
bei Berlin zu richten. n

a München. Vom 16—20. Septem-
ber findet hier unter dem Protektorat
des Prinzen Ruppreeht von Bayern
 
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