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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 20.1909

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Kunstgewerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4598#0243

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236

WETTBEWERBE DES DRESDENER KUNSTGEWERBE-VEREINS

Holztruhe. Entwurf Architekt Simmang, Dresden; Ausführung Heinrich Pickler, Hainsberg-Dresden

Zeit sehr geschmackvoll und viel verwendet. Die Intarsien
kommen wieder mehr in Aufnahme und werden, im Qegen-
sat/ zur voraufgehenden Stuart-Periode (1603 1688), so
angebracht, daß man Grund und Muster zusammen als
I oiii nier auflegte, während man früher im Hol/e den Grund
zur Einlage des Fourniers ausgestochen hatte. Charakte-
ristisch für jene Zeit waren die Jasmin-Intarsien aus Elfen-
bein und Stechpahnenholz. Mit der Queen Anne-Periode
kommt das Barock in die englische Kunst, doch tritt es hier
immer recht gemäßigt auf. Zuerst werden die Möbelbeine

geschwungen ( cabriole leg«), die Raumwirkung wird kühnei
und malerischer, die handwerkliche Arbeit persönlich und
von glänzender Technik. Diese Periode wird von der
»Georgian« abgelöst, in der die Möbel- und Raumkunst ein
klein wenig verwilderte, bis Chippendale, Adams, Hepple-
white und auch Sheraton sie zu einer Höhe fühlten, von der
ihr Ruhm bis heute unbestritten strahlt.— In diesem schönen
Werk, dem wir einige Abbildungen cutnahmen, ist eine vor-
zügliche Übersicht des damaligen Aufstiegs englischer Raum-
kunst gegeben, die allen Künstlern willkommen sein wird.
 
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