Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 22,3.1909

DOI Heft:
Heft 14 (2. Aprilheft 1909)
DOI Artikel:
Unsre Bilder und Noten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8816#0156
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Bekanntlich genügt es nicht, daß die Natur von sich aus schön ist, man
muß sie erst schön machen, damit keinem Wanderer verborgen bleibe,
wie sehenswert sie sei. Die Lessinghöhle ber Suderode war früher
nur eine gemeine Grotte, ein ganz gewöhnlichcs Naturdenkmal, seit cinigcr
Zeit aber hat man dem Denkmal ein Denkmal geseht in Form eines
Triumphbogens, dessen Anmnt und Würde gleichermaßen das Herz be-
stricken. Verschönerungsfälle wie dieser grobe Unfug bewciscn immcr
wieder, wie nötig die Arbeit des Dürcrbundes und sciner Kampfgenossen ist.
>,jm auf die weniger bekannte Instrumcntalmusik Händels und ihre
^-Verwertung als Hausmusik aufmerksam zn machen, haben wir zwei
Stücke ausgewählt. Das für Klavier zu vier Händcn gesetzte ist cin
Ballettsatz aus Händels is7Z5 komponierter Oper ^Alcina". Das andere
Stück entstammt Händels Kammersonaten für zwei Violinen und General-
baß. Wir geben es so, wie's bei Händel gcdruckt ist; nnr die Vortrags-
zeichen sind zugefügt. Es läßt sich so ausführen für zwei Violinen
und Violoncello. Spielt man die zweite Violinstimme und die Cello-
stimme zusammen am Klavier, so hat man cin Stück für Klavier und
Violine, auch kann man in dem Falle noch die Cellostimme vom Cello
ausführen lassen. Wir haben vom besonderen Aussetzen des 82330
continuo, dcr im zweiteu Leile noch etwas vollgriffiger zu setzen wäre,
abgesehen, da zweite Violine und Violoncello zusammen bereits einen
erträglichen Klaviersatz ergcben, den selbst Dilsttanten bcquem ergänzen
können. Die Kammersonaten Händels verdicnen sehr, wieder viel bc-
kannter zu werden. Im Verlage von Breitkopf L Härtel bcginnen sie
jetzt in einer Ausgabe für den praktischen Gebrauch zu erscheinen. Einer
Erklärung bedarf diese unmittelbar wirkende Musik nicht. — Wir be-
nutzen den freien Raum, um unsern Lesern eine wenig bekannte, aller-
liebste Polonaise von Mozart, aus dem Bläser-Divertimento Nr. 12
(K. 252) im Klavierauszug mitzuteilen. B

tzerausgeber: vr. d. <:. Ferdinand Avenarius in Dresden-Blascwltz; »crantwortlich:
dcr tzerausgebcr. Mitleitende sür Musik: llr. Richard Batka in Wicn XIII <i; für bi'dcnde
Kunst: Prof. Paul Schultze - Naumb urg in Saaleck bei Köscn in Thüringcn —
Sendungcn für den Tcxt ohne Angabe eines Personennamcns an die ,Kunstwart-
Leitung" in Dresden-Blasewitz; Lber Wustk an llr. Richard Batka in Wic» XIII 0, Auhof-
straße 78 — Mannskripte nur nach vorheriger Vercinbarung, widrigcnfalls keincriei
Deraniwortung übcrnommen werden kann — Derlag von Georg D. W. Callwey — Druck
von Kastner L Callwey, kgl. tzofbuchdruckerei in München — In Ssterreich - Ungarn für
Hcrausgabc und Schriftleitung vcrantwortlich: Hugo Heller in Wien I

12S

Kunstwart XXII, 11
 
Annotationen