WrrklichkeiL, bis er sie sakk hat. Von überwälkigmder Jnkeilsikäk isk diese
Verwandlung des Lebens in Schein und des Scheins in Leben. Die ganzc
tiefsinnige Paradoxie der Sikuakion wird kurz darauf iin Dialog mik einem
Seelsorger zum ersienmal ausgesprochen, wo der Held fragk: „Haben Sie,
Herr Paskor, nie bemerkk, wenn Sie einen Enkfchluß fassen, so ift cs, alö
seien Sie in einer Generalversammlnng? Die eine Person in Ihrem Jnnern
fällk der anderen ins Work..." Da verliebk er sich in ein Mädchen - er,
Lldolf Willmann, der Farmer aus Brasilien. Sie wollen heiraken, aber wo-
her die Papiere nehmen? Wünflhk er überhaupk sie zu besiHen? Darum er-
LrinkL er achk Tage vor der Hochzeik im Fjord. Er schaffL sich zmn Grcis um,
der von Türe zu Türe bekkelk. Äber es gelingL nichk mehr rechk, er ist zu Lief
in der Gesialk skecken geblieben, die sie, Sylvia geliebk hak. Wie ist das
tief! 2lus dem Gefängnis befreik, will er sich das „Grinsen" abgewöhnen,
endlich einmal ein Mensch werden. UnerkannL, als Taglöhner verkleidet, gibk
er sich zu Sylvia in Diensk als Fron, als Buße, und cms Liebe. Boll reinsrer
Inbrunsk und tiefer Religiosikäk sind diese Arbeiksmonake auf dem Hof. Doch
der Sommer gehk vorüber nnd er muß fork. Die Läukerung war nicht
von Dauer, der eigene Schakken ließ sich nichk Löken. In der Skadk finden
wir ihn wieder als grindigen Pfandleiher in einer alken Baracke. Abends aber
isk der gleiche Mann geschniegelker Bolksredner der Arbeikeryarkei. Was will
dies abscheuliche Dopyelgesichk, Hohn aller WahrhafLigkeiL? Das einc allein
ifk zu himmelblau, das andere zu schwarz. Keines gilk um der Sache willen,
jedes braucht einen psychologischen Ausgleich. Aber eines Tages gibk es einen
Aufruhr. Der Arbeikerführer skürnik an dcr Spihe des Mobs die Baracke.
Warmn? Der Demagoge war dem Aussanger zu ähnlich gewordcn, die Span
nung zu gering. (Für die Hochßapelei der PoliLik hak Bojer cin enkschleierin
des Auge von besonderer KrafL. Vgl. schon Knuks Weg in „Dyrendal".)
In solcher Szene, wenn auch von größkcr AbsurditäL, sammelk >ich doch wahr-
ster GehalL des Lebens. Die nun folgende GcrichkssiHung ist von selkcner
GroßarLigkeiL. Der Bolksführer isk angeklagt, den Pfandleiher umgcbrachk
zu haben. Höchste Kunst, die Konfronkakion von Gericht und Angcklagtem,
von BanalikäL nnd Tiefsinn. Er gestehk alles. „Es ist klar, daß der Llngeklagkc
vor allem ärzklich unLersucht werden muß." Wohl selkcn ift das Locken dcr
Versuchung nicht nur so begierde-, sondern geist- mid phankasieerregend ge
fchilderk worden. Dabei lebk KeufchheiL, Liefe Zarkhcit, HcimaLliebe — ja ge-
rade sie aus stärkfkem Andersscin — und wahre Religion. llcoch nie war
Bojer so nokwendig, so nah am lebendigen Geheimuis. Die Tragik dcs ko-
mödiantenfrohen Ichs, das die LäuLerung echker Waudlung nichL erfährt, ist
vollkommeu gestaltet.
Mit den „Auswanderern" (ig^D machk Bojer vou ueuem seiue Neinigung
durch. Er begibt sich wieder auf die Ebeue der „Lofokfischer", wenn auch auf
höheres Rciveau. Epos, Schicksal einer GesamtheiL, gestaltenarm, die Saga
der Heldeu auf amerikanijcher Prärie. Aber das Werk ifk wahrer als jenes,
dunkler, wenigerIdylle, nichk von jencr allzu leichken BefricdeLheit.Der schwerc
Kampf auf fremdem Boden, diescm nnendlichen „Ozean vou Erde", ifk ganz
erfüllt von Religion, von gläubigem Dienst am llnbekaimten, von Dankbar-
keit und Schwermuk zugleich. Unwillkürlich fragt nian sich, wic es kommen
Verwandlung des Lebens in Schein und des Scheins in Leben. Die ganzc
tiefsinnige Paradoxie der Sikuakion wird kurz darauf iin Dialog mik einem
Seelsorger zum ersienmal ausgesprochen, wo der Held fragk: „Haben Sie,
Herr Paskor, nie bemerkk, wenn Sie einen Enkfchluß fassen, so ift cs, alö
seien Sie in einer Generalversammlnng? Die eine Person in Ihrem Jnnern
fällk der anderen ins Work..." Da verliebk er sich in ein Mädchen - er,
Lldolf Willmann, der Farmer aus Brasilien. Sie wollen heiraken, aber wo-
her die Papiere nehmen? Wünflhk er überhaupk sie zu besiHen? Darum er-
LrinkL er achk Tage vor der Hochzeik im Fjord. Er schaffL sich zmn Grcis um,
der von Türe zu Türe bekkelk. Äber es gelingL nichk mehr rechk, er ist zu Lief
in der Gesialk skecken geblieben, die sie, Sylvia geliebk hak. Wie ist das
tief! 2lus dem Gefängnis befreik, will er sich das „Grinsen" abgewöhnen,
endlich einmal ein Mensch werden. UnerkannL, als Taglöhner verkleidet, gibk
er sich zu Sylvia in Diensk als Fron, als Buße, und cms Liebe. Boll reinsrer
Inbrunsk und tiefer Religiosikäk sind diese Arbeiksmonake auf dem Hof. Doch
der Sommer gehk vorüber nnd er muß fork. Die Läukerung war nicht
von Dauer, der eigene Schakken ließ sich nichk Löken. In der Skadk finden
wir ihn wieder als grindigen Pfandleiher in einer alken Baracke. Abends aber
isk der gleiche Mann geschniegelker Bolksredner der Arbeikeryarkei. Was will
dies abscheuliche Dopyelgesichk, Hohn aller WahrhafLigkeiL? Das einc allein
ifk zu himmelblau, das andere zu schwarz. Keines gilk um der Sache willen,
jedes braucht einen psychologischen Ausgleich. Aber eines Tages gibk es einen
Aufruhr. Der Arbeikerführer skürnik an dcr Spihe des Mobs die Baracke.
Warmn? Der Demagoge war dem Aussanger zu ähnlich gewordcn, die Span
nung zu gering. (Für die Hochßapelei der PoliLik hak Bojer cin enkschleierin
des Auge von besonderer KrafL. Vgl. schon Knuks Weg in „Dyrendal".)
In solcher Szene, wenn auch von größkcr AbsurditäL, sammelk >ich doch wahr-
ster GehalL des Lebens. Die nun folgende GcrichkssiHung ist von selkcner
GroßarLigkeiL. Der Bolksführer isk angeklagt, den Pfandleiher umgcbrachk
zu haben. Höchste Kunst, die Konfronkakion von Gericht und Angcklagtem,
von BanalikäL nnd Tiefsinn. Er gestehk alles. „Es ist klar, daß der Llngeklagkc
vor allem ärzklich unLersucht werden muß." Wohl selkcn ift das Locken dcr
Versuchung nicht nur so begierde-, sondern geist- mid phankasieerregend ge
fchilderk worden. Dabei lebk KeufchheiL, Liefe Zarkhcit, HcimaLliebe — ja ge-
rade sie aus stärkfkem Andersscin — und wahre Religion. llcoch nie war
Bojer so nokwendig, so nah am lebendigen Geheimuis. Die Tragik dcs ko-
mödiantenfrohen Ichs, das die LäuLerung echker Waudlung nichL erfährt, ist
vollkommeu gestaltet.
Mit den „Auswanderern" (ig^D machk Bojer vou ueuem seiue Neinigung
durch. Er begibt sich wieder auf die Ebeue der „Lofokfischer", wenn auch auf
höheres Rciveau. Epos, Schicksal einer GesamtheiL, gestaltenarm, die Saga
der Heldeu auf amerikanijcher Prärie. Aber das Werk ifk wahrer als jenes,
dunkler, wenigerIdylle, nichk von jencr allzu leichken BefricdeLheit.Der schwerc
Kampf auf fremdem Boden, diescm nnendlichen „Ozean vou Erde", ifk ganz
erfüllt von Religion, von gläubigem Dienst am llnbekaimten, von Dankbar-
keit und Schwermuk zugleich. Unwillkürlich fragt nian sich, wic es kommen