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Kunstwart und Kulturwart — 38,1.1924-1925

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Heft 3 (Dezemberheft 1924)
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Vom Heute fürs Morgen
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Sprechsaal
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https://doi.org/10.11588/diglit.14441#0173

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rerkopf. Beides zu Unrecht! Das Buch
mit dem Simplizissimus--Witztitel „Wie
sage ich's meinem Kinde?" ist keine
„Volksausgabe" unseres bekannten Vrr-
ches „Am Lebensquell", sondern
es enthält lediglich einen willkürlich
gewählten §eil dieses Buches. Das
Signet des Dürerbundes ist ohne unser
Wissen verwendet worden. Der Dü--
rerbund ergreift alle geeigneten Mit--
tel, um die Benutzung dieses Signets
zu unterbinden. Für das Vuch „Wie
sage ich's meinem Kinde?" ist aus un-
serm durch Preisausschreiben entstan-
denen, vom Dürerbund ausgewählten
und komponierten Buch „Am Lebens»
quell" ein Teil der Beiträge heraus»
genommen worden. Dies ist ohne die
geringste Mitteilung darüber an den
Dürerbund geschehen, dessen Heraus«

geberrechte dadurch empfindlich verletzt
wurden. Nach alledem lehnt der Dü»
rerbund eine Mitverantwortung für
das Buch „Wie sage ich's meinem
Kinde?" ausdrücklich ab, insbesondere
ist auch das schwülstige, reklamehafts
Vorwort des Buches ohne unsere
Kenntnis geschrieben und gedruckt wor-
den. Wir bitten die Mitglieder des
Dürerbundes, der irrigen Vorstellung,
als handle es sich hier um eine ArbeiL
des ^ürerbundes, nach Möglichkeit ent»
gegenzutreten. In Wahrheit erscheint
der Gedanke des Buches „Am Lebens-
quell" durch diese angebliche Volks-
ausgabe eher geschädigt als gefördert.
Der Dürerbund plant nunmehr, dem
„Lebensquell"-Gedanken seinerseits er-
neut publizistisch Gestalt zu geben.

Dürer«Bund

Sprechsaal

„Heimatschutz «nd Bautätigkeit" *

«Awei Außerungen zum Thema „Heimatschutz" werden mir vorgelegt.
^An eine einfache Erörterung über das Wiedereinsetzen der Bautätig«
E-I keit in Sachsen knüpft der Landesverein Sächsischer tzeimatschutz diese
Aufforderung:

„Dem tzeimatschutz liegt es ob, bei allen diesen Planungen, sobald sie
von der Verwaltungsbehörde zur Begutachtung eingehen, darüber zu wachen,
daß sie sich in das bestehende Orts« und Landschaftsbild gut einfügen, daß
im Außeren der Gebäude sowohl das Besondere der Bauaufgabe ausge-
drückt als die gebührende Einfügung in den Charakter der umgebenden
Bauten erzielt wird. Dabei betrachtet es der Heimatschutz als cine seiner
vornehmsten Aufgaben, die heimischen Baukünstler zur Mitarbeit heranzu»
zrehen, und unverdrossen wirkt er immer von neuem auf die Bauherrschaft
in diesem Sinne, denn — es darf nie vergessen werden — gute Bauwerke
entstehen nur, wenn von Anbeginn bis zum letzten 'tzandgriff die Arbeir
von feinsinniger Künstlerhand geführt und geleitet wird."

Denr tritt Wolfgang Schumann mit einem Aufsatz im Kunstwart „tzeimat-
schutz und Bautätigkeit" entgegen, der allgemeinere Bedeutung beansprucht.
Er nimmt die oben angeführte Gelegenheitsäußerung als Symptom der
Heimatschutzbewegung überhaupt, die eine engherzige, an einen unklaren
Begriff von „heimischer Bauweise" angeknüpfte Zensurtätigkeit cusübe und
dadurch der Kunstentwicklung die Möglichkeit beschneide, das Gute zu
nehmen, wo es zu finden ist, nämlich auch außerhalb der engen Heimat.

Mit überraschender Schärfe gipfeln seine Einwände in dem Satz:

^ Auf meinen Aufsatz „Heimatschutz und Bautätigkeit" (Kw. XXXVII, 11,
S. 182) erhalte ich — sehr verspätet — die hier folgende Erwiderung, die ich
um der Sache willen unverändert abdrucke. Sch.
 
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