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Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz — 2.1926

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Lohmeyer, Karl: Geleitwort
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https://doi.org/10.11588/diglit.30707#0013

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sich zogen und so die neue Kunststaöt begründeten. And Künstler aus
andern rheinischen Ländern folgten ihnen nach, und prompt trafen auch
die internationalen Kunstschätze der Galerien von Düsseldorf und Mann-
heim ein und die altdeutschen Meister öer Sammlungen Boisseree aus
Köln und Heidelberg fanden eine neue Stätte und die geistigen Anreger
dazu, um nur zwei Aamen herauszugreifen, Görres und Brentano, die
beiden Kurtrierer in Heidelberg, als dort des Knaben Wunderhorn über
die Neckarberge weit in die Lande hinein, wie einst das Hifthorn vom
Königstuhl bei Mhense in die Kurfürstentümer tönte.

And dann hat der Zuzug von Künstlern aus den lRheinlanden nicht
mehr aufgehört, und Leibl aus Köln und Marees aus dem alten
bergisch-pfälzischen Elberfeld waren noch nicht die letzten und schlechtesten.

Das erste „Kurpfälzer Hahrbuch" stand im vorigen Iahre unter dem
Eindruck der damals festlich begangenen Gedenkfeier des Kurfürsten Karl
Shecdor, der als erster dieser Pfalzgrafen, damals nur ungern, nach
München zog und auch den öritten, König Ludwig I., der jetzt gerade vor
100 Hahren den bayrischen Dhron bestieg und öer recht eigentlich das
Städtebild des modernen Münchens mit seinen Bauten schuf, wobei
ihn, wieder ein iRHeinländer, Gärtner als Architekt unterstützte, wandte
das Heimweh noch mächtig als Pfalzgrafen bei iRhein diesem zu, an
dem er geboren und erzogen worden war.

Das diesjährige „Hahrbuch" steht unter öen Auspizien der Tausend-
jahrfeier und damit unter jenem gewaltigen Geschehen der rheinischen
Geschichte und Kultur, an dem im Laufe der Hahrhunderte gerade auch
die Kurpfalz ihren wirksamsten Anteil genommen hat.

Heidelberg, 17. Oktober 1925.

Karl Lohmeyer.
 
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