Das Heidelberger Lchloh im l S.Zahrhundert
äleber den Zustand des Schlosses nach seiner Zerstörung sind uns
zahlreiche Abbildungen erhalten, von denen die farbigen Zeichnungen
Walpergens zu den bekanntesten und schönsten zählen. Das Kurpfälzische
Museum besitzt zahlreiche dieser sauber gezeichneten und peinlich an-
getuschten Blätter.
Ein bisher unbekannter und nicht veröffentlichter geometrisch auf-
gezeichneter Plan aus der Zeit vor Walpergen befindet sich im Besitze
des Herrn Gabler, des kunstsinnigen Besitzers des Europäischen Hofes.
Weil uns das Blatt manches Aeue und Wissenswerte bietet, sei es im
folgenden eingehend beschrieben (vgl. hierzu Abb. 1).
Der Plan ist vor 1767 und nach 1738 entstanden, weil der obere
Fürstenbrunnen angegeben ist, der untere aber noch fehlt. Ebenso fehlt
das Schilderhäuschen am Schloßeingang, das unter Karl Theodor 1751
erstellt wurde, während die übrigen Schilderhäuser alle richtig angegeben
sind. Also muß der Plan zwischen 1738 und 1751, nehmen wir an 1745,
gezeichnet sein.
Der Verfertiger war wohl ein Militär des auf dem Schlosse liegen-
den bürgerlichen Artilleriekorps (Mezger, S. 30). Die Ausdrucksweise,
militärische Benennung der älmgebung als Glacis, Verteilung der Pacht-
gärten im Schloßgebiet usw. spricht dafür; ehenso scheint der Zweck des
Planes gewesen zu sein, die „Fortification und Defension" des Schlosses
sowie seine Benutzung durch das Militär zu erläutern.
Aus der dem Plane beigegebenen Beschreibung unö dem Plane selbst
ergibt sich folgendes: Der Gläserne-Saal-Bau wird „Friedrich I! Bau"
genannt. Das Oekonomiegebäude „heidnisch Gebäu". Man wußte nur
so viel, daß die Säulen der Brunnenhalle und die sonstigen Formen sehr
alt sind. Am dem Ausdruck zu geben und weil man die Formensprache
nicht verstund, war es eben das heidnisch Gebäu. Den Stückgarten schließt
nach Süden das ehemalige Vogelhaus ab (vgl. den Stich Primavesis).
Der Lorturm ist „Wiesenturm" genannt. Die westliche und südliche Zwin-
germauer scheint mit den Schießscharten besser als heute noch erhalten
gewesen zu sein, sonst wäre wohl nicht ausdrücklich angegeben Mauern
„mit meulNrieres oder Schießlöcher versehen". Auf dem Stückgarten stand
außer dem alten Vogelhaus ein heute verschwundenes „kleines Zeug-
haus" (h). Vor dem dicken Turm, genSüden, lag das jetzt noch in Westen
erhaltene steinerne Wetranchement (k) und davor ein Graben bis zu dem
genannten Zeughause. Auf der Aordseite des Schlosses lag die „kleine
Batterie" (l). Eine auf das Eck des Faßbaues zulaufende Mauer schließt
die höher gelegene größere Derrasse gegen die westlich folgende niedere ab.
Beide sind auf der Kraus'schen Äordansicht des Schlosses gut zu erkennen.
äleber den Zustand des Schlosses nach seiner Zerstörung sind uns
zahlreiche Abbildungen erhalten, von denen die farbigen Zeichnungen
Walpergens zu den bekanntesten und schönsten zählen. Das Kurpfälzische
Museum besitzt zahlreiche dieser sauber gezeichneten und peinlich an-
getuschten Blätter.
Ein bisher unbekannter und nicht veröffentlichter geometrisch auf-
gezeichneter Plan aus der Zeit vor Walpergen befindet sich im Besitze
des Herrn Gabler, des kunstsinnigen Besitzers des Europäischen Hofes.
Weil uns das Blatt manches Aeue und Wissenswerte bietet, sei es im
folgenden eingehend beschrieben (vgl. hierzu Abb. 1).
Der Plan ist vor 1767 und nach 1738 entstanden, weil der obere
Fürstenbrunnen angegeben ist, der untere aber noch fehlt. Ebenso fehlt
das Schilderhäuschen am Schloßeingang, das unter Karl Theodor 1751
erstellt wurde, während die übrigen Schilderhäuser alle richtig angegeben
sind. Also muß der Plan zwischen 1738 und 1751, nehmen wir an 1745,
gezeichnet sein.
Der Verfertiger war wohl ein Militär des auf dem Schlosse liegen-
den bürgerlichen Artilleriekorps (Mezger, S. 30). Die Ausdrucksweise,
militärische Benennung der älmgebung als Glacis, Verteilung der Pacht-
gärten im Schloßgebiet usw. spricht dafür; ehenso scheint der Zweck des
Planes gewesen zu sein, die „Fortification und Defension" des Schlosses
sowie seine Benutzung durch das Militär zu erläutern.
Aus der dem Plane beigegebenen Beschreibung unö dem Plane selbst
ergibt sich folgendes: Der Gläserne-Saal-Bau wird „Friedrich I! Bau"
genannt. Das Oekonomiegebäude „heidnisch Gebäu". Man wußte nur
so viel, daß die Säulen der Brunnenhalle und die sonstigen Formen sehr
alt sind. Am dem Ausdruck zu geben und weil man die Formensprache
nicht verstund, war es eben das heidnisch Gebäu. Den Stückgarten schließt
nach Süden das ehemalige Vogelhaus ab (vgl. den Stich Primavesis).
Der Lorturm ist „Wiesenturm" genannt. Die westliche und südliche Zwin-
germauer scheint mit den Schießscharten besser als heute noch erhalten
gewesen zu sein, sonst wäre wohl nicht ausdrücklich angegeben Mauern
„mit meulNrieres oder Schießlöcher versehen". Auf dem Stückgarten stand
außer dem alten Vogelhaus ein heute verschwundenes „kleines Zeug-
haus" (h). Vor dem dicken Turm, genSüden, lag das jetzt noch in Westen
erhaltene steinerne Wetranchement (k) und davor ein Graben bis zu dem
genannten Zeughause. Auf der Aordseite des Schlosses lag die „kleine
Batterie" (l). Eine auf das Eck des Faßbaues zulaufende Mauer schließt
die höher gelegene größere Derrasse gegen die westlich folgende niedere ab.
Beide sind auf der Kraus'schen Äordansicht des Schlosses gut zu erkennen.