Rrnversität und Studentenschaft der kurpfälztschen Hauptstadt ver-
knüpfen seit alters unzählige Fäden mit öer heutigen Pfalz. Schon seit
den Lagen, da der Gründer der Hochschule, Pfalzgraf Ruprecht I., vier
Hahre nach dern bedeutungsvollen Ereignis, anno 1390 inÄeustad t a. H.
das Zeitliche segnete und dort inr St. Aegidius-Stift die letzte lR.uhe fand.
Jch erinnere beispielsweife nur an die Zeit öes neuerwachten Geistes-
lebens, das vom Reichskammergericht zu Speyer ausstrahlte; an die
vielfachen Beziehungen zwifchen dem Speyerer Domkapitel und der Hei-
öelbergerAniverfität; an die bewegten Tage, da die Geister sich bekenntnis-
mäßig fchieden; weiter an die Anterstützung, die der bedeutende Speyerer
Verleger Albinus durch die nahe Aniverfität erfuhr; an das Destehen
und Dlühen einer theologischen Tochterfakultät zu Äeustaöt a. H. (eolle-
§ium Lu8imirlLNllm); an die Förderung, die der Heidelberger Hochfchule
durch die ihr überlaffenen Gefälle der pfälzifchen Klöster Zell, St.
Lambrecht, Münsterdreifen u. a. zuteil ward. Sollte ich nicht auch der
gemeinfamen Schickfale in kriegerifch-drangvollen Zeiten gedenken? Der
mit blutroten Lettern ins Duch öer Gefchichte geschriebenen Sahre 1689,
1793/94 und anderer, die uns noch weit näher liegen? Wer nennt gar
all die Söhne der heutigen Pfalz, die an der alten IRuperto-Carola Bil-
dung, wer die noch größere Zahl decer, die dort Erholung und Heilung
suchten? And wie mancher klangvolle Name in der langen lReihe der
Heidelberger Profefforen verrät bayrifch-psälzifche Herkunft! An all
diefe vielen engen Beziehungen erinnerte man fich immer aufs neue,
wenn die hundertjährigen Hubelfeiern der Gründung unfer Zufammen-
gehörigkeitsgefühl wieder weckten; fo 1786, wo der alte Dipontiner Georg
Christian Crollius im Festzug mitmacschierte oder hundert Hahre fpä-
ter, als literarifche Gaben wie 2. Leyfers „Geschichte der Äeuftadter
Hochfchule" und W.Harsters „Ausgrabungen des Historischen Vereins
der Pfalz" auch die wiffenfchaftliche Leilnahme Ler Linksrheiner bekun-
deten. And die Heidelberger Hochfchule dankte dafür mit der Verleihung
der Ehrendoktorwürde an manchen Pfälzer, bis in unfere Sage.
Wie Ler Vorderpfälzer, zumal der Speyerer oder Ludwigshafener.
freie Stunden gerne im erquickenden Iungbrunnen öer Heidelberger
Landfchaft verbringt, fo zog und zieht's die akademische Hugend immer
wieder herübec in die fonnige linksrheinifche Pfalz. Doch auch dem
älteren Heidelberger bedeutet ein Ausflug an die weinfrohe Haardt und
in ihren raufchenden Bergwald, etwa in goldener Herbstpracht, eine will-
kommene Abwechflung. 2a, auch wenn es der letzte Mittwoch des De-
zember war, der die Pfälzec Aerzte in der „Aerztlichen Marianifchen
Kongregation" alljährlich zu Reustadt a. H. zufammenfühcte, kam Adolf
169
knüpfen seit alters unzählige Fäden mit öer heutigen Pfalz. Schon seit
den Lagen, da der Gründer der Hochschule, Pfalzgraf Ruprecht I., vier
Hahre nach dern bedeutungsvollen Ereignis, anno 1390 inÄeustad t a. H.
das Zeitliche segnete und dort inr St. Aegidius-Stift die letzte lR.uhe fand.
Jch erinnere beispielsweife nur an die Zeit öes neuerwachten Geistes-
lebens, das vom Reichskammergericht zu Speyer ausstrahlte; an die
vielfachen Beziehungen zwifchen dem Speyerer Domkapitel und der Hei-
öelbergerAniverfität; an die bewegten Tage, da die Geister sich bekenntnis-
mäßig fchieden; weiter an die Anterstützung, die der bedeutende Speyerer
Verleger Albinus durch die nahe Aniverfität erfuhr; an das Destehen
und Dlühen einer theologischen Tochterfakultät zu Äeustaöt a. H. (eolle-
§ium Lu8imirlLNllm); an die Förderung, die der Heidelberger Hochfchule
durch die ihr überlaffenen Gefälle der pfälzifchen Klöster Zell, St.
Lambrecht, Münsterdreifen u. a. zuteil ward. Sollte ich nicht auch der
gemeinfamen Schickfale in kriegerifch-drangvollen Zeiten gedenken? Der
mit blutroten Lettern ins Duch öer Gefchichte geschriebenen Sahre 1689,
1793/94 und anderer, die uns noch weit näher liegen? Wer nennt gar
all die Söhne der heutigen Pfalz, die an der alten IRuperto-Carola Bil-
dung, wer die noch größere Zahl decer, die dort Erholung und Heilung
suchten? And wie mancher klangvolle Name in der langen lReihe der
Heidelberger Profefforen verrät bayrifch-psälzifche Herkunft! An all
diefe vielen engen Beziehungen erinnerte man fich immer aufs neue,
wenn die hundertjährigen Hubelfeiern der Gründung unfer Zufammen-
gehörigkeitsgefühl wieder weckten; fo 1786, wo der alte Dipontiner Georg
Christian Crollius im Festzug mitmacschierte oder hundert Hahre fpä-
ter, als literarifche Gaben wie 2. Leyfers „Geschichte der Äeuftadter
Hochfchule" und W.Harsters „Ausgrabungen des Historischen Vereins
der Pfalz" auch die wiffenfchaftliche Leilnahme Ler Linksrheiner bekun-
deten. And die Heidelberger Hochfchule dankte dafür mit der Verleihung
der Ehrendoktorwürde an manchen Pfälzer, bis in unfere Sage.
Wie Ler Vorderpfälzer, zumal der Speyerer oder Ludwigshafener.
freie Stunden gerne im erquickenden Iungbrunnen öer Heidelberger
Landfchaft verbringt, fo zog und zieht's die akademische Hugend immer
wieder herübec in die fonnige linksrheinifche Pfalz. Doch auch dem
älteren Heidelberger bedeutet ein Ausflug an die weinfrohe Haardt und
in ihren raufchenden Bergwald, etwa in goldener Herbstpracht, eine will-
kommene Abwechflung. 2a, auch wenn es der letzte Mittwoch des De-
zember war, der die Pfälzec Aerzte in der „Aerztlichen Marianifchen
Kongregation" alljährlich zu Reustadt a. H. zufammenfühcte, kam Adolf
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