; |
welche das ,„fortgeſchrittene Judenthum für die freie über dem poſiti-
ven Judenthum ftehende Gemeinde zu gewinnen sucht.“ Herr Benfey nennt
darin
ueue Iteen. , 11.
u 1:6 Schweiz.
_ (H) Bagel, 15. Dezember. Ich habe Ihnen ſeit längerer Zeit nicht ge-
ſchrieben, weil ich Sie mit der Jämmerlichkeit hieſizer Zuſtände und Politiker
nicht zu oft behelligen wollte. Die Fünfzehner-Kommisſion hält Sitzungen über
Sihungen und laborirt gewaltig an ihrem Reviſionsentwurf. Statt des gehoff-
ten oder gefürchteten R adi k alis mu s kommt aber dabei, wie ich Ihnen pro-
Phezeiht hatte, nur ein Ridiceulus-mus zum Boiſchein. Dies R viſionswerk
trägt in der That einen ſo lächerlichen und nichtigen Charakter, daß ſselbſt die
alte Baſelzeitung, die doch sonst alles Baelerische so vortr: fflich findet, sich eines
gewiſſen Gefühls der B:schämung nicht entſchlagen kann und spottend die Worte
hinwirfti: wenn man nichts Anderes habe thun wollen, als einige Sätze anders
flyliſiren, ſo würde es klüger gewesen sein, dazu den erſten beſten Schulmeister,
als eine Reviſionskommiſſion zu ernennen. Hier ein Müfterchen!
Im $. 3 der alten Verfassung heißt es: ;
_ vJIn dem Kanton Bajel-Stadttheil gibt es „auch fernerhin‘. keine Vor-
rechte der Geburt, der Person und „Familien '’, sondern alle Bürger find
nach Anleitung der Verfaſſung an politischen Freiheiten und Rechten, sowie
auch vor dem Geſete gleich. Die früher beſtandenen Beſchränkungen der
z; mu Bürger in ſtaatsdürgerlicher Hinſicht bleiben demnach abge-
Ueber dieſen Artikel wurde beſ&loſsen, die Worte „auch fernerhin’ zu ftrei-
<en und hinter Familien das Wort „„Korporationen“’ einzuſchalten.
_ Und o ungefähr hat man es mit allen 20 bis jetzt revidirten Artik-In ge-
macht. Das hat aber die Wohlweisen nicht atgebalten, s hr bald mit fich ſelbſt
in Widerſprnch zu gerathen und die alte Verfaſſang um ein Bedeutendes zu
verſchlechtern. Vorgeſtern nämlich hat die löbliche Commiſſion „„zur Be-
ruhigung der Zunfibrüder ‘’ (sie) einen Artikel in die Verfaſſung eingeflickt, welcher
anfängt: „Die Zünfte ſind ge wähbrleiſtet." OGehöcen aber die Zünfte
nicht zu den Vorrechten, zu den Korporations-Privilegien, die nach §. 3 abge- |
ſchafft ſein sollen? ? Nur eine Stimme, und zwar eine konservative“, erhob
ſich gegen diese feige Einſchmuggelei, mit der Bemerkung: „„Wenn man vie
Zünfte in der Verfaſſung garantire, so könnten am Ende auch die armen Fa-
brikarbeiter (Poſamentirer kommen und einen verfaſſungsmäßigen Schutz (gegen
Ausbeutung durch ihre Herren, die Millionäre) verlangen. Man möge daher
die Zünfte, wenn Fe einmel garantirt werden ſollen, lieber durch ein beſonderes
Geſet garantiiren. “ Dieſe Bemerkung fand keinen Anklang. Recht ſo! Die
Fabrikier bedürfen keines Schutzes ~ denn sie sind arme Teufel! ~ Säß' ich
in dieſer Fünfzebner-Kommiſſion, so würde ich vorschlagen, folgende Beſtim-
mungen in die §§. aufzunehmen:
_ yDie Gewalten ſind getrenrtz die vellziehende Gewalt ruht in den Händen :
des Präſidenten, welcher von der Gesammtwählerſchaft gewählt wird, und der
dann seine Mini ſter ~ wie in Amerika ~ ſeiber zu wählen hat." ~ Denn
‘ nur ſo kann Einheit in die Regierung kommen und dem Sammelſurium von
Staatsröthen ein Ende gemacht werden, die, von der geſctzzebenden Behörde
zuſammengewürfelt, gewöhnlich Nichts von den Departementen verſtehen, de-
nen ſie vorſtehen ſollen und sich dabei in der Regel unter einan er vertragen,
wie Hunde und Katz-n. ~ (Druey in Lausanne saß im Staatsrath seiner frü-
heren doctrinären Kollegen, wie Saul unter den Prophetenz Finanzdirector
Stämpfli in Bern, der ſich ſehr für das Erziehungswesen inter esſict, aber von
den Finanzen Nichts verſtcht, befindet ſich, einigen seiner Kollegen, z. B. Schnei-
der sen. gegenüber, in ähnlicher Lage.) ... .
Ferner: „Die Geſetzzeber (der G. R.) sollen nicht nach Zünften, Quar-
tieren und Wahlkollegien, ſondern nach einem Modus gewählt werden, der zu
dem Reſultate führt, daß die Majorität der Großräthe jedesmal zu der Ma-
joriiät der Wähler im Verhältniß fteht.en ~ Denn wenn die Corporations-
vorrechte abgeschafft ſein ſollen, ſo müſſen auch die Zunftw- blen abgeschafft wer-
den u. s. w. Da nicht leicht ~ zum großen B.dauern Herrn Dr. Brenners
~ ein Artikel in die Verfaſſung aufgenommen werden kann, der die äußere |
Politik Baſel's zum Voraus beſlimmte, ſo würde ich zum Troft der Jeſuiten-
feinde folgenden §. vorſchlazgen.
_ vwuDer Kanton Bajelstadt betrachtet die Preßfreiheit und das Asſsociationsrecht
als menſchliche, allen Eidgenoſſen zſtehende Rechte. Ec wird taher die Ver-
faſſungen solcher Kantone, welche dieſe Rechie in ihcem Schooße b-ſchränken
dvover vernichten (z. B. durch Zeitungsverbote, wie in Luzern durch Verfolgung
religiöser und ſocialiftiſcher Vereine, wie in Wallis und Zürich) nicht anere |
n." Durch einen solchen §., wenn er strenge und ehrlich gehalten würde,
en die Jeſuiten am Ende doch noch aus der Schweiz vertrieben werden.gzj
| die Jeſuiten können offenbar nur durch Antij suiten mo r ali sch to
t werden. Und darum gerade handelt es ſich. Sie mit P üzreln zum
_ ls treiben, heißt ſie nicht be ſiegen, sondern für unüberwindlich e
+, ſo wäre nicht nur die Jeſuitengefahr, ſondern auch die Gefahr, welche
iffentlichen Ruhe von Seite des Proletariats droht, so gut wie bestitigt.
im aber denken die Schweizer Politiker nicht. Sie haben keinen Begriff j
der Freiheit, ſie wollen Alles mit Maßregelcien und der Fut des ſou- Sonntag, 20. D-c.:
ien Volkes ausmachen. Das souveräne Volk aber fängt an, diese Sprünge )
u bekommen. .y
1333]1 Ein im Speditions - Geschäft be- |
îderter junger Mann von 23 bis 26 Jah-
wird zu engagiren gesucht. Nur schrift-
liche frankirte Offerte mit den Buchſtaben]
L V besorgt die Exped. dsr. Ztg.
[435211 Ein junger Menſch der 7 Jahre bei |
einer Heriſchaft als Bediener ftand und bie beſten
Zeugniſſe aufweiſen kann, sucht eine ähnliche Stelle,
er unteczieht fich willig j1der Arbeit; auch weiß er
gut mit Kranken umzugehen. Zu erfragen bei der
Exped. dſr. Iznn. |
[4321]2 Ein blautuchener Mantel mit filbernem Schloß,
iſt lezten Dienftag Abend im Ruſſiſchen Hof verwechselt |
wordenz man biitet um dessen Umtausch.
1587
Rudolph Beufey, dem jübiſchen Mitglied der freien Gemeinde, erſchien kürz- |
lich eine Schriſt: „die proteſtantiſchen Fre unde und ſdie Juden,"
die Schule und die Armenpflege die rechte Arena für die
ſeinem Vortheil ausgehen.
daß Befſtellungen zum Behuf von
ſie aber überwunden werden, so muß es den Antij-ſu ten erlaubt fis [ Lis zyt wetten.
H. zu ſqhreiben und antijeſuitische Vereine zu gründen. Würden Preßfrei- |
ind Aſſociationsrecht von der Tagsatz ung für eidgenöisſiſche Rechte |
.
Das Volk hat genug an dieſen Declamationen gegen Ariſtokraten und Je-
ſuitenz es fängt an zu bemerken, daß es von all’ Dem nichts in den Magen.
bekommt.. Sehr wahr ſagt daher die alte Baſelzeitungt „„Das politische Leben
der Schweiz ist in einem Uebergang begriffen. Auf der Obeifliche treiben nur
noch die konfeſſionellen Fragen umher, in der Tiefe aber ſind es die materiellen
Intereſſen, welche die Gemüther bewegen.' ..... ua
„In Genf ein Sieg des peuple travailleur (die Baſelzeitung nimmt die-
sen Ehrennamen im ironiſchen Ton) und nun ein Journal, das sich zur Afe..
gabe ſstellt, dieſen Sieg zu Gunſten des Socialismus auszubeutenz in Bern ein
Auflauf gegen eine kaum eingeſ:tzte Regierung und eine Petition des Vollsver-
eins um höheren Arbeitslohn für ſeine Anhänger; in Schwyz eine Allmendbe-
wegung, die nur durch kluges Nachgeben beſchwichtigt wird, überall Vorsorge
für wohlfeilere Lebensmittel, überall Klagen über Geldmangel, Verdienſtlosigkeit
und zunehmende Verarmung! Wahrlich, ein Blick in die Zukunft kann zu man-
nigfachen Besorgniſſen Anlaß geben; sie wird neue Anforderungen stellen an le.
und Jeder, der fich mit öffcnilichen Dingen befaßt, wird angewieſen mchr und
mehr, ernster und ernſter der width. Frase (shin Q. nachzudenken. , :
* Aus London, 14. Dec. wird berichtet: Mit dem Steawer »Gredt .
Weſtern-, der vorgeſtern Abend in die Mersſey bei Liverpool eingelaufen iſt,
hat man Nachrichten aus Neu y o rk vom 27. November erhalten. Von der
amerikanischen Escadre im Golf von Mexiko werden einige Erfolge gemeldet.
Zwei mexikaniſche Dampſſchiffe und m-hrere Hsndelsfahrzeuge ſind genommen
wordenz die amerikanischen Schiffe segelten den Fluß hinauf vor die Stadt
Tabasc o, die bombardirt wurde; nachdem man die Geschütze des Feindes
vernagelt, die Batterien demontirt hatte, zog sich die Escadre nach Lizardlo
zurück, wo sie ihren Sammelplag hat. Die Berichte von der Flotte reichn
| bis zum 8 Nov.; die von der Landarmee, aus dem Hauptquartier Monterey,
find vom 4. November. General Taylor bereitete fich, vorzurücken. Von der
Heerabtheilung des Centrums gehen die Meldungen bis zum 14. Octbr. Aus
dem Innern von Mexiko iſt nichts Neues bekannt geworden. Die Regierung
zu Washington hat die Bildung von neun weiteren Regimentern Freiwilliger
angeordnet. Der Winter hatte ſich zu Neuyork und Philadelphia eingeflellt; bie
Korn und Mehlpreiſe waren gewichen. G
. Portugal. ... ) «) ga |
Man hat Nachrichten aus L 1 ſ)a b on vom 4. Dec.; es war Regen in .
Strömen gefallen ; das Weiter hatte fich so ſchlecht geſtellt, daß bie Operatie.
nen vor Santarem wahrscheinlich ausgeſett werden müſſen. S ald anh a hatte
noch nichts gethan, obſchon S < wal b a < mit 2500 Mann zu ihm geſtoßen
war. Es hieß, Bomfim ſei aus der Provinz Alentejo mit 2000 Mann re-
yulärer Truppen unterwegs, um ſich mit das, Antas zu vereinigen. Eine Guerilla
unter Maedonnel hatte zu Braga den Prätendenten Don Miguel als König
Frotlerirt Großbritannien. u . .
Die Nachrichten aus Irland lauten fortwährend sehr traurig; die Re-
gierung hat fich bewogen geſehen, eine Verſtärkung an Artillerie dorthin abzue
ſenden. [! us \EzUulete uus
Paris, 14. Dec. Nach Briefen aus Madrid hat Narvaez Aussicht,
wieder an's Ruder zu kommen; man vermuthet die Cabinetsfciſis werde zu
Frankreich. “us .;
Maris, 13. Dezbr. Man lies in den „Debats'’; ,,Die heute aus Al-
gier eingetroffene Poſt (vom 5. Dechr.) überbringt keine N1chricht, durch
welche das Gerücht von einer angeblichen Unterwerfung Abd-el- Kaders aufgen
klärt würde. Wir vernehmen blos, daß am Tage, wo uniere Gefangenen , nun
endlich wieder frei, zu Mclilla eingeschifft wurden, ein gewiſſer Käda-Ben.1D.
man, ein Agha der Reiterei des Emirs, nach Oran geleitet wurde, mit einer
Miſsſfion seines Gebieters beaufiragt, über die jedoch noch nichts vrerlautet hatte,
1
anlaſſung gegeben zu haben scheint.. ;
| EJ 2:4)! In Äh as tf gie frühere r s Tushli T j ;
: ginalhandz iguagger Fes Fröhlich'ſchen t
und welche zu den bei diesem Anlaſſe verbreiteten Unterwerfungsgerüchen Ve.
in meinem Kunftmaagazine zu beliebiger Anschauung aufgeſtellt find, benachrichtige ich vie
Kunſifreunde, daß dieses ausgezeichnete Werk nun auch im Stich vollendet ift.
Das elegante Album I ' .
enthält 24 Anfichten und ift unter dem Titel: 's
Der Uhein von Mannheim bis Düſſeldor,
u. nach der Natur hzfgevömen und gezeichnen. :
| . H. Fröhlich, t |
; Durch jede 1,510 hr gent sc hg Ft! V rsvriiih dabei,
"Weihnachtsgeſchenken . m
Preis: elegant gebunden. . . . . . » » vo si w , .. „Ml. 9 36 kr.
i—ſ;ſ[cſcſctÀT—TI—Ig—III9I9IDNn :o. .--mm..._._& fl. 28 48 kr.
Mannheim , ven 19. Dezember 18266 ' : uuuy
Gluido Zeiler.
Hof. und Matianal-heater in Monnheim. lu
„Der Verſchwender.“ Originalzaubermährchen in
3 Akten von J. Raimund. Musik von C. Kreuzen. .
Abends 10 Uhr geht der legte Eisenbahnzug von hier nach Heidelberg. M
Wrennmaterialien aller Art.
" Uh? tr Steinkshlen, in Stüsen, .
Nuhrer Fetcſchrott (Ofenbrand)
ditto ... desgl.
Schmiedegries, beſte Sorte,
Griesommkohlen, für Bierbrauer und Fabriken zur Keſſi elfeuerung,
Breuuholz und Welllen, u . Pt: gi
bei
Gl. V eltem in Mannheim, Z vei
(Lit. Z 2 No. 5, gegenüber dem Schlachthaus, in der Nähe der Kettenbrücke.)
NB. Beſstellunaen nimmt auch entgegen:
play hier Herr Guido Zeiler am Parade-
welche das ,„fortgeſchrittene Judenthum für die freie über dem poſiti-
ven Judenthum ftehende Gemeinde zu gewinnen sucht.“ Herr Benfey nennt
darin
ueue Iteen. , 11.
u 1:6 Schweiz.
_ (H) Bagel, 15. Dezember. Ich habe Ihnen ſeit längerer Zeit nicht ge-
ſchrieben, weil ich Sie mit der Jämmerlichkeit hieſizer Zuſtände und Politiker
nicht zu oft behelligen wollte. Die Fünfzehner-Kommisſion hält Sitzungen über
Sihungen und laborirt gewaltig an ihrem Reviſionsentwurf. Statt des gehoff-
ten oder gefürchteten R adi k alis mu s kommt aber dabei, wie ich Ihnen pro-
Phezeiht hatte, nur ein Ridiceulus-mus zum Boiſchein. Dies R viſionswerk
trägt in der That einen ſo lächerlichen und nichtigen Charakter, daß ſselbſt die
alte Baſelzeitung, die doch sonst alles Baelerische so vortr: fflich findet, sich eines
gewiſſen Gefühls der B:schämung nicht entſchlagen kann und spottend die Worte
hinwirfti: wenn man nichts Anderes habe thun wollen, als einige Sätze anders
flyliſiren, ſo würde es klüger gewesen sein, dazu den erſten beſten Schulmeister,
als eine Reviſionskommiſſion zu ernennen. Hier ein Müfterchen!
Im $. 3 der alten Verfassung heißt es: ;
_ vJIn dem Kanton Bajel-Stadttheil gibt es „auch fernerhin‘. keine Vor-
rechte der Geburt, der Person und „Familien '’, sondern alle Bürger find
nach Anleitung der Verfaſſung an politischen Freiheiten und Rechten, sowie
auch vor dem Geſete gleich. Die früher beſtandenen Beſchränkungen der
z; mu Bürger in ſtaatsdürgerlicher Hinſicht bleiben demnach abge-
Ueber dieſen Artikel wurde beſ&loſsen, die Worte „auch fernerhin’ zu ftrei-
<en und hinter Familien das Wort „„Korporationen“’ einzuſchalten.
_ Und o ungefähr hat man es mit allen 20 bis jetzt revidirten Artik-In ge-
macht. Das hat aber die Wohlweisen nicht atgebalten, s hr bald mit fich ſelbſt
in Widerſprnch zu gerathen und die alte Verfaſſang um ein Bedeutendes zu
verſchlechtern. Vorgeſtern nämlich hat die löbliche Commiſſion „„zur Be-
ruhigung der Zunfibrüder ‘’ (sie) einen Artikel in die Verfaſſung eingeflickt, welcher
anfängt: „Die Zünfte ſind ge wähbrleiſtet." OGehöcen aber die Zünfte
nicht zu den Vorrechten, zu den Korporations-Privilegien, die nach §. 3 abge- |
ſchafft ſein sollen? ? Nur eine Stimme, und zwar eine konservative“, erhob
ſich gegen diese feige Einſchmuggelei, mit der Bemerkung: „„Wenn man vie
Zünfte in der Verfaſſung garantire, so könnten am Ende auch die armen Fa-
brikarbeiter (Poſamentirer kommen und einen verfaſſungsmäßigen Schutz (gegen
Ausbeutung durch ihre Herren, die Millionäre) verlangen. Man möge daher
die Zünfte, wenn Fe einmel garantirt werden ſollen, lieber durch ein beſonderes
Geſet garantiiren. “ Dieſe Bemerkung fand keinen Anklang. Recht ſo! Die
Fabrikier bedürfen keines Schutzes ~ denn sie sind arme Teufel! ~ Säß' ich
in dieſer Fünfzebner-Kommiſſion, so würde ich vorschlagen, folgende Beſtim-
mungen in die §§. aufzunehmen:
_ yDie Gewalten ſind getrenrtz die vellziehende Gewalt ruht in den Händen :
des Präſidenten, welcher von der Gesammtwählerſchaft gewählt wird, und der
dann seine Mini ſter ~ wie in Amerika ~ ſeiber zu wählen hat." ~ Denn
‘ nur ſo kann Einheit in die Regierung kommen und dem Sammelſurium von
Staatsröthen ein Ende gemacht werden, die, von der geſctzzebenden Behörde
zuſammengewürfelt, gewöhnlich Nichts von den Departementen verſtehen, de-
nen ſie vorſtehen ſollen und sich dabei in der Regel unter einan er vertragen,
wie Hunde und Katz-n. ~ (Druey in Lausanne saß im Staatsrath seiner frü-
heren doctrinären Kollegen, wie Saul unter den Prophetenz Finanzdirector
Stämpfli in Bern, der ſich ſehr für das Erziehungswesen inter esſict, aber von
den Finanzen Nichts verſtcht, befindet ſich, einigen seiner Kollegen, z. B. Schnei-
der sen. gegenüber, in ähnlicher Lage.) ... .
Ferner: „Die Geſetzzeber (der G. R.) sollen nicht nach Zünften, Quar-
tieren und Wahlkollegien, ſondern nach einem Modus gewählt werden, der zu
dem Reſultate führt, daß die Majorität der Großräthe jedesmal zu der Ma-
joriiät der Wähler im Verhältniß fteht.en ~ Denn wenn die Corporations-
vorrechte abgeschafft ſein ſollen, ſo müſſen auch die Zunftw- blen abgeschafft wer-
den u. s. w. Da nicht leicht ~ zum großen B.dauern Herrn Dr. Brenners
~ ein Artikel in die Verfaſſung aufgenommen werden kann, der die äußere |
Politik Baſel's zum Voraus beſlimmte, ſo würde ich zum Troft der Jeſuiten-
feinde folgenden §. vorſchlazgen.
_ vwuDer Kanton Bajelstadt betrachtet die Preßfreiheit und das Asſsociationsrecht
als menſchliche, allen Eidgenoſſen zſtehende Rechte. Ec wird taher die Ver-
faſſungen solcher Kantone, welche dieſe Rechie in ihcem Schooße b-ſchränken
dvover vernichten (z. B. durch Zeitungsverbote, wie in Luzern durch Verfolgung
religiöser und ſocialiftiſcher Vereine, wie in Wallis und Zürich) nicht anere |
n." Durch einen solchen §., wenn er strenge und ehrlich gehalten würde,
en die Jeſuiten am Ende doch noch aus der Schweiz vertrieben werden.gzj
| die Jeſuiten können offenbar nur durch Antij suiten mo r ali sch to
t werden. Und darum gerade handelt es ſich. Sie mit P üzreln zum
_ ls treiben, heißt ſie nicht be ſiegen, sondern für unüberwindlich e
+, ſo wäre nicht nur die Jeſuitengefahr, ſondern auch die Gefahr, welche
iffentlichen Ruhe von Seite des Proletariats droht, so gut wie bestitigt.
im aber denken die Schweizer Politiker nicht. Sie haben keinen Begriff j
der Freiheit, ſie wollen Alles mit Maßregelcien und der Fut des ſou- Sonntag, 20. D-c.:
ien Volkes ausmachen. Das souveräne Volk aber fängt an, diese Sprünge )
u bekommen. .y
1333]1 Ein im Speditions - Geschäft be- |
îderter junger Mann von 23 bis 26 Jah-
wird zu engagiren gesucht. Nur schrift-
liche frankirte Offerte mit den Buchſtaben]
L V besorgt die Exped. dsr. Ztg.
[435211 Ein junger Menſch der 7 Jahre bei |
einer Heriſchaft als Bediener ftand und bie beſten
Zeugniſſe aufweiſen kann, sucht eine ähnliche Stelle,
er unteczieht fich willig j1der Arbeit; auch weiß er
gut mit Kranken umzugehen. Zu erfragen bei der
Exped. dſr. Iznn. |
[4321]2 Ein blautuchener Mantel mit filbernem Schloß,
iſt lezten Dienftag Abend im Ruſſiſchen Hof verwechselt |
wordenz man biitet um dessen Umtausch.
1587
Rudolph Beufey, dem jübiſchen Mitglied der freien Gemeinde, erſchien kürz- |
lich eine Schriſt: „die proteſtantiſchen Fre unde und ſdie Juden,"
die Schule und die Armenpflege die rechte Arena für die
ſeinem Vortheil ausgehen.
daß Befſtellungen zum Behuf von
ſie aber überwunden werden, so muß es den Antij-ſu ten erlaubt fis [ Lis zyt wetten.
H. zu ſqhreiben und antijeſuitische Vereine zu gründen. Würden Preßfrei- |
ind Aſſociationsrecht von der Tagsatz ung für eidgenöisſiſche Rechte |
.
Das Volk hat genug an dieſen Declamationen gegen Ariſtokraten und Je-
ſuitenz es fängt an zu bemerken, daß es von all’ Dem nichts in den Magen.
bekommt.. Sehr wahr ſagt daher die alte Baſelzeitungt „„Das politische Leben
der Schweiz ist in einem Uebergang begriffen. Auf der Obeifliche treiben nur
noch die konfeſſionellen Fragen umher, in der Tiefe aber ſind es die materiellen
Intereſſen, welche die Gemüther bewegen.' ..... ua
„In Genf ein Sieg des peuple travailleur (die Baſelzeitung nimmt die-
sen Ehrennamen im ironiſchen Ton) und nun ein Journal, das sich zur Afe..
gabe ſstellt, dieſen Sieg zu Gunſten des Socialismus auszubeutenz in Bern ein
Auflauf gegen eine kaum eingeſ:tzte Regierung und eine Petition des Vollsver-
eins um höheren Arbeitslohn für ſeine Anhänger; in Schwyz eine Allmendbe-
wegung, die nur durch kluges Nachgeben beſchwichtigt wird, überall Vorsorge
für wohlfeilere Lebensmittel, überall Klagen über Geldmangel, Verdienſtlosigkeit
und zunehmende Verarmung! Wahrlich, ein Blick in die Zukunft kann zu man-
nigfachen Besorgniſſen Anlaß geben; sie wird neue Anforderungen stellen an le.
und Jeder, der fich mit öffcnilichen Dingen befaßt, wird angewieſen mchr und
mehr, ernster und ernſter der width. Frase (shin Q. nachzudenken. , :
* Aus London, 14. Dec. wird berichtet: Mit dem Steawer »Gredt .
Weſtern-, der vorgeſtern Abend in die Mersſey bei Liverpool eingelaufen iſt,
hat man Nachrichten aus Neu y o rk vom 27. November erhalten. Von der
amerikanischen Escadre im Golf von Mexiko werden einige Erfolge gemeldet.
Zwei mexikaniſche Dampſſchiffe und m-hrere Hsndelsfahrzeuge ſind genommen
wordenz die amerikanischen Schiffe segelten den Fluß hinauf vor die Stadt
Tabasc o, die bombardirt wurde; nachdem man die Geschütze des Feindes
vernagelt, die Batterien demontirt hatte, zog sich die Escadre nach Lizardlo
zurück, wo sie ihren Sammelplag hat. Die Berichte von der Flotte reichn
| bis zum 8 Nov.; die von der Landarmee, aus dem Hauptquartier Monterey,
find vom 4. November. General Taylor bereitete fich, vorzurücken. Von der
Heerabtheilung des Centrums gehen die Meldungen bis zum 14. Octbr. Aus
dem Innern von Mexiko iſt nichts Neues bekannt geworden. Die Regierung
zu Washington hat die Bildung von neun weiteren Regimentern Freiwilliger
angeordnet. Der Winter hatte ſich zu Neuyork und Philadelphia eingeflellt; bie
Korn und Mehlpreiſe waren gewichen. G
. Portugal. ... ) «) ga |
Man hat Nachrichten aus L 1 ſ)a b on vom 4. Dec.; es war Regen in .
Strömen gefallen ; das Weiter hatte fich so ſchlecht geſtellt, daß bie Operatie.
nen vor Santarem wahrscheinlich ausgeſett werden müſſen. S ald anh a hatte
noch nichts gethan, obſchon S < wal b a < mit 2500 Mann zu ihm geſtoßen
war. Es hieß, Bomfim ſei aus der Provinz Alentejo mit 2000 Mann re-
yulärer Truppen unterwegs, um ſich mit das, Antas zu vereinigen. Eine Guerilla
unter Maedonnel hatte zu Braga den Prätendenten Don Miguel als König
Frotlerirt Großbritannien. u . .
Die Nachrichten aus Irland lauten fortwährend sehr traurig; die Re-
gierung hat fich bewogen geſehen, eine Verſtärkung an Artillerie dorthin abzue
ſenden. [! us \EzUulete uus
Paris, 14. Dec. Nach Briefen aus Madrid hat Narvaez Aussicht,
wieder an's Ruder zu kommen; man vermuthet die Cabinetsfciſis werde zu
Frankreich. “us .;
Maris, 13. Dezbr. Man lies in den „Debats'’; ,,Die heute aus Al-
gier eingetroffene Poſt (vom 5. Dechr.) überbringt keine N1chricht, durch
welche das Gerücht von einer angeblichen Unterwerfung Abd-el- Kaders aufgen
klärt würde. Wir vernehmen blos, daß am Tage, wo uniere Gefangenen , nun
endlich wieder frei, zu Mclilla eingeschifft wurden, ein gewiſſer Käda-Ben.1D.
man, ein Agha der Reiterei des Emirs, nach Oran geleitet wurde, mit einer
Miſsſfion seines Gebieters beaufiragt, über die jedoch noch nichts vrerlautet hatte,
1
anlaſſung gegeben zu haben scheint.. ;
| EJ 2:4)! In Äh as tf gie frühere r s Tushli T j ;
: ginalhandz iguagger Fes Fröhlich'ſchen t
und welche zu den bei diesem Anlaſſe verbreiteten Unterwerfungsgerüchen Ve.
in meinem Kunftmaagazine zu beliebiger Anschauung aufgeſtellt find, benachrichtige ich vie
Kunſifreunde, daß dieses ausgezeichnete Werk nun auch im Stich vollendet ift.
Das elegante Album I ' .
enthält 24 Anfichten und ift unter dem Titel: 's
Der Uhein von Mannheim bis Düſſeldor,
u. nach der Natur hzfgevömen und gezeichnen. :
| . H. Fröhlich, t |
; Durch jede 1,510 hr gent sc hg Ft! V rsvriiih dabei,
"Weihnachtsgeſchenken . m
Preis: elegant gebunden. . . . . . » » vo si w , .. „Ml. 9 36 kr.
i—ſ;ſ[cſcſctÀT—TI—Ig—III9I9IDNn :o. .--mm..._._& fl. 28 48 kr.
Mannheim , ven 19. Dezember 18266 ' : uuuy
Gluido Zeiler.
Hof. und Matianal-heater in Monnheim. lu
„Der Verſchwender.“ Originalzaubermährchen in
3 Akten von J. Raimund. Musik von C. Kreuzen. .
Abends 10 Uhr geht der legte Eisenbahnzug von hier nach Heidelberg. M
Wrennmaterialien aller Art.
" Uh? tr Steinkshlen, in Stüsen, .
Nuhrer Fetcſchrott (Ofenbrand)
ditto ... desgl.
Schmiedegries, beſte Sorte,
Griesommkohlen, für Bierbrauer und Fabriken zur Keſſi elfeuerung,
Breuuholz und Welllen, u . Pt: gi
bei
Gl. V eltem in Mannheim, Z vei
(Lit. Z 2 No. 5, gegenüber dem Schlachthaus, in der Nähe der Kettenbrücke.)
NB. Beſstellunaen nimmt auch entgegen:
play hier Herr Guido Zeiler am Parade-