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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 20.1977

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Nr. 2
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Buchbesprechungen
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[Rezension von: Antike Texte - moderne Interpretation. Beiheft der Zeitschrift "Anregung"]
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[Rezension von: Gerhard Jäger, Einführung in die Klassische Philologie]
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[Rezension von: Manfred Fuhrmann, Alte Sprachen in der Krise? Analysen und Programme]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33073#0033

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zahlreiche Fachleute zu diesem Thema zu Wort kommen, wobei zum Teil recht unter-
schiedliche Auffassungen zutage traten. Die lange Reihe all dieser Stellungnahmen
liegt nun zusammengefaßt in Form eines handlichen Sonderbändchens vor. Die
Sammlung stellt einen informativen, repräsentativen Querschnitt durch den augen-
blicklichen Stand der Didaktik des altsprachlichen Lektüreunterrichts dar. Einzelne
Aufsätze enthalten zudem für den Lehrer nützliche Anregungen zur praktischen
Unterrichtsgestaltung. Während sich der erste Teil des Fleftes mehr allgemein mit
den Zielen der Interpretation beschäftigt, widmet sich der zweite Teil besonders
den Problemen des Lektüreunterrichs, die sich aus der curricularen Reform der Lehr-
pläne ergeben.

Gerhard Jäger: Einführung in die Klassische Philologie. München: C. H. Beck
1975 (Beck’sche Elementarbücher). 234 S.
Der Band macht mit den Aufgaben und Problemen, Methoden und Hilfsmitteln
der Klassischen Philologie bekannt. Er wendet sich vor allem an Studenten und gibt
umfassende und nützliche Informationen über die Alten Sprachen allgemein und die
Praxis ihres Studiums, selbstverständlich unter Berücksichtigung der neueren Ent-
wicklungen (Curriculumreform, Fachdidaktik). Denjenigen, die nur eines der beiden
Fächer studieren, soll der Zusammenhang beider vor Augen geführt werden. Mit der
Darstellung einiger sachgerechter Verfahrensweisen wird versucht, dem Anfänger
Orientierungshilfe zu geben. Dem Fachmann bietet sich die Zusammenstellung der
Grundlagen und Charakteristika der Klassischen Philologie als willkommene Über-
sicht an, die ihn in groben Zügen auch über den neueren Stand der Fachwissenschaft
und Didaktik unterrichtet. Für Vertreter von Nachbardisziplinen und interessierte
Laien dürfte die Lektüre dieses Einführungsbandes, der eine Bedarfslücke schließt,
gleichfalls gewinnbringend sein. Die ausgewählten Literaturhinweise am Schluß des
Buches erscheinen wohlüberlegt und reichhaltig.

Manfred Fuhrmann: Alte Sprachen in der Krise? Analysen und Programme.
Stuttgart: Klett 1976. 127 S.
Das Bändchen enthält eine Sammlung von Vorträgen aus den Jahren 1969-1975,
die aus verschiedenen Blickwinkeln heraus und mit wechselnden Schwerpunkten letzt-
lich alle das Thema der - neu verfaßten - einleitenden Betrachtungen „,Wozu La-
tein?' und Verwandtes“ umkreisen und beleuchten. Unter dem Titel „Selbstbestim-
mung und Fremdbestimmung“ wird - in Auseinandersetzung mit Rousseau, Schiller,
Marx, Marcuse - „ein möglicher Bezugsrahmen für die Aufgaben der griechischen
und lateinischen Philologie“ dargestellt. Freilich: „Ein Selbstbestimmungsmonopol“
(an anderer Stelle: Bildungsmonopol) „für den Kenner der Antike kommt nicht
mehr in Betracht“. Verzicht auf ein „unnütz gewordenes Spezialistentum“ sowie
Öffnung und Bereitschaft zu „allgemeiner Kommunikation“ - letztere im Bereich der
Universität selbst (später: „. . . im größeren Ganzen aller philologisch-historischen
Disziplinen aufgehen“); im Verhältnis zu den altsprachlichen Fächern des Gymna-
siums; gegenüber der Öffentlichkeit - schlägt Verf. der Universitätsdisziplin Klassi-
sche Philologie als möglichen Ausweg aus ihrer gegenwärtigen Isolation vor. Dieser
Problematik widmet er sich eingehender in zwei weiteren Vorträgen, u. a. anhand
einer Gegenüberstellung von Klassischer Philologie und moderner Literaturwissen-
schaft. Ebenso intensiv setzt sich Verf. mit der Praxis und unerläßlichen Reform des
gymnasialen Lateinunterrichts auseinander. Ein Gesamtkonzept wird in dem Vor-

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