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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 20.1977

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Nr. 2
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Buchbesprechungen
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[Rezension von: Manfred Fuhrmann, Alte Sprachen in der Krise? Analysen und Programme]
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Heinzmann, M.: [Rezension von: Herbert Meyerhöfer, Das Erwachen des kritischen Bewußtseins bei den Griechen]
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[Rezension von: Hans-Joachim Fischer: Der Altsprachliche Unterricht in der DDR]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33073#0034

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trag „Latein als Schlüsselfach der europäischen Tradition“ entworfen, wobei Verf.
mit schwerlich zu widerlegenden Argumenten für eine Wiederbelebung und Ver-
mittlung eben dieser Tradition in ihrer Gesamtheit bis hin zur Neuzeit eintritt. Um
Abhilfe aus dem Notstand der Anfangslektüre bemüht sich der Vortrag „Cäsar oder
Erasmus?“ Die Darlegungen „Römisches Recht am Gymnasium“ und „Asterix der
Gallier und die .römische Welt““ beschließen das Bändchen.

Herbert Meyerhöfer: Das Erwachen des kritischen Bewußtseins bei den Griechen.
Donauwörth: Auer 1976 (Auer’s didaktische Reihe für die Sekundarstufe, hg. von
MR Dr. K. Bayer). 354 S.
Der Titel des vorliegenden Bandes ist gleichlautend mit dem Thema bzw. Projekt
für das 1. Kurshalbjahr des Leistungskurses Griechisch in der Kollegstufe der Gym-
nasien in Bayern1. Ausgehend von einer dazugehörigen Projektliste zur Autoren-
und Textauswahl behandelt Verf. das Thema „als Modell der Konstituierung des
rationalen menschlichen Bewußtseins, dargestellt an einer Interpretationsfolge aus-
gewählter Texte aus Epos, Lyrik und vorsokratischer Philosophie“ (Untertitel). Eine
Begründung für diese exemplarische Sehweise wird in den theoretischen Vorüber-
legungen gegeben, die Darlegungen zur Fachdidaktik und zum Selbstverständnis der
Alten Sprachen ebenso miteinschließen wie den Versuch einer Rechtfertigung „Zur
didaktischen Legitimation der interpretatorisch zu erschließenden Lerninhalte und
Lernziele“ unter Bezugnahme auf Argumente von Vertretern der neueren Psycho-
logie (Mitscherlich, E. Neumann). Bei den folgenden interpretatorischen Ausführun-
gen wurde Wesentliches übersichtlich zusammengestellt, was dem Kollegstufenlehrer
für seine praktische Unterrichtsvorbereitung von Nutzen sein dürfte. Darüber hin-
aus empfiehlt sich der Band - nicht zuletzt wegen der seinem Thema innewohnenden
„Aktualität“ - auch denjenigen unter den Altphilologen, die nur Latein studieren
bzw. studiert haben, aber auch interessierten Laien, die sich mit der geistigen Kultur
der Griechen beschäftigen möchten.
1 Staatsinstitut für Schulpädagogik (München), Handreichungen mit Curricularen
Lehrplänen für den Griechischunterricht in der Kollegstufe, 3. Folge. Donauwörth:
Auer 1974. S. 24 u. 44. KMB1. 1974, S. 1847 ff.
M. Heinzmann

Hans-Joachim Fischer: Der Altsprachliche Unterricht in der DDR. Paderborn
1974. Schöningh-Verlag. - 160 S., kart., 12.60 DM.
Sehr aufschlußreiche Darstellung der Entwicklung des Latein- und Griechisch-
unterrichtes in der DDR von 1945-1973. Man erkennt mit Bedauern, wie eingreifend
die Maßnahmen gegen den altsprachlichen Unterricht waren, sieht aber auch, daß es
möglich ist, gewisse Positionen zu halten oder gar neu zu gewinnen, wenn man zäh
und mutig seinen Standpunkt vertritt. Große Hoffnungen braucht man sich freilich
nicht zu machen, wenn man im Anhang die Dokumentationen zu Lehrplänen und
Methodik ansieht. Andrerseits verweist der Verf. mit vollem Recht darauf (S. 70),
daß die in der DDR unter schweren Bedingungen geschaffenen Lehrpläne und Lehr-
werke auch auf die Reform des altsprachlichen Unterrichtes in der Bundesrepublik
ein Licht werfen können und berücksichtigt werden sollten. Es ist nur zu hoffen, daß
man hier nicht ganz in die gleiche Lage gerät.

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