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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 25.1982

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https://doi.org/10.11588/diglit.33081#0082

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2. Eine A usstellung im Pariser,,Petit Palais “ nj
„Kunst von Karthago bis Kairouan oder 2000 Jahre tunesischer Geschichte“ lautet der
Titel einer Ausstellung, die ab Oktober ’82 im Pariser „Petit Palais“ zu sehen ist. Die Aus-
stellung, die vom französischen Staatspräsidenten Franpois Mitterrand eröffnet wird, soll
das große Interesse Frankreichs an der Kultur Tunesiens deutlich machen.
3. In der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel wird vom 5. 10. 1982 bis zum 27. 3. 1983
die Ausstellung „Vergil. Handschriften und Drucke der Herzog August Bibliothek“ gezeigt
(s. o. den Beitrag von Manuel Lichtwitz).
4. Neulateiner-Kongreß in St. Andrews (Schottland)
Anders als die - auf das freie Sprechen abzielende — Gesellschaft für die Pflege des Leben-
den Latein (über deren Trierer Tagung hier unlängst berichtet wurde) widmet sich die
Societas Internationaiis Studiis Neolatinis Provehendis (I.A.N.L.S.) der wissenschaftlichen
Erschließung und Erforschung des Neu-Lateins, jener Literatur also, die seit Petrarca als
Renatae Litterae entstanden ist und auch nach ihrer Blütezeit im 15. und 16. Jahrhundert
weiter besteht bis in unsere Tage. Rund 200 Mitglieder aus Europa, Amerika und Austra-
lien, von Hawai bis Danzig, waren zum 5. Kongreß vom 24. August bis 1. September
1982 in das schöne schottische Städtchen St. Andrews gekommen, eine Bahnstunde nördlich
von Edinburgh.
Die Wahl des Ortes hatte ihren guten Grund: Hier war der bedeutendste Humanist
Schottlands, George Buchanan, tätig gewesen und vor 400 Jahren, 1582, als Sechsund-
siebzigjähriger gestorben. Er stand denn auch im Mittelpunkt der Tagung: eine Reihe von
Vorträgen galt u.a. seinem Stil (D. F. S. Thompson, Toronto ), seiner Vita (J. Durkan,
Glasgow), seiner Geschichte Schottlands (C. J. Classen, Göttingen) und seinem Rombild
(der Referent). Besonders hervorzuheben, daß P. G. Walsh (Glasgow), der Editor und
Übersetzer der lateinischen Dramen Buchanans, diese luzide erläuterte und die Hörer
so auf das krönende Abend-Erlebnis einstimmte, die Aufführung des Stückes „Jephtha“
durch ein Glasgower Studenten-Theater, das einen erstaunlichen Erfolg verbuchen konnte.
Der Rahmen der insgesamt rund 100 Vorträge war weit gespannt. Er reichte von spät-
mittelalterlichen Problemen bis zur Barock-Poesie, behandelte subtile Beziehungen zwi-
schen Sprache und Philosophie (Hanna-Barbara Gerl, München) und auch „Engelbert
Kaempfer’s Latin account of the Ordeal by Crocodile in Malabar und Siam“ (R. W. Carrubba,
Pennsylvania). Anstatt den vergeblichen Versuch zu machen, diese Fülle vorzuführen, sei
generell auf die Mannigfaltigkeit der Themen hingewiesen: Das Interesse am Neulatein
geht, so scheint es, einem Höhepunkt entgegen, in aller Herren Länder ist man bemüht,
die - vielfach vergessenen - Schätze zu heben und zu deuten. Die nächste Tagung wird
1985 in Wolfenbüttel stattfinden; sie sollte Anlaß sein, die humanistische Provinz Deutsch-
land in der Res Publica Litterarum vielseitiger und genauer als zuvor in den Blick zu rücken.
Ein weites lockendes Feld harrt seiner Bearbeiter.
Prof. Dr. Bernhard Kytzler, Berlin

5. Verfilmung der Elektra
Der Aufmerksamkeit der Kollegen sei die Verfilmung der „Elektra“ von Richard Strauss
empfohlen. Die Rollen sind mit Astrid Varnay, Leonie Rysanek, Catarina Ligendza, Hans
Beirer, Kurt Böhme, Dietrich Fischer-Dieskau und Josef Greindl prächtig besetzt. Was
Götz Friedrich an dramaturgisch wie psychologisch begründeten Einfällen und Phantasien
auf die Leinwand zaubert, geht z. T. auf seinen Lehrer Walter Felsenstein zurück. Der
Film ist gewissermaßen ein Vermächtnis Karl Böhms, der, wenige Wochen vor seinem Tod
in Salzburg, noch im Sommer 1981 die musikalische Leitung übernommen hatte.
Wolfgang Königer, Berlin

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